Wanderungen in den Wäldern der Insel Römö. Teil III: Tvismark Plantage mit Bunkerrunde


Publiziert von Alpinfuchs , 1. Oktober 2020 um 18:37.

Region: Welt » Dänemark » Südjütland » Römö
Tour Datum:30 September 2020
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: DK 
Zeitbedarf: 1:00
Aufstieg: 15 m
Abstieg: 15 m
Strecke:Parkplatz am Vesterhavsvej - Tvismark Plantage - Bunker Heidemarie - Høstbjerg - Tvismark Plantage - Parkplatz
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Wir fahren von Nørre Tvismark auf dem Vesterhavsvej Richtung Lakolk und biegen an der dritten Ausfahrt in den dortigen Parkplatz ab.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Identisch, da es sich um eine Rundwanderung handelt.
Unterkunftmöglichkeiten:Auf der Insel Römö gibt es zahlreiche Ferienhäuser, dazu mehrere Hotels. Entsprechende Informationen gibt es zur Genüge im Internet.
Kartennummer:Digitale Karte 1:25.000 von Dänemark

Die dänische Insel Römö besitzt nicht nur einen breiten Strand sondern bietet auch die Möglichkeit, in den Aufforstungsflächen der Insel - Plantagen genannt - mehrere schöne Wanderungen zu unternehmen. Drei davon werden beschrieben:
Kirkeby Plantage: 5,2 km (gelbe Runde) bzw. 2 km (rote Runde). Siehe https://www.hikr.org/tour/post157475.html
Vråby Plantage: 3,3 km (gelbe Runde). Siehe https://www.hikr.org/tour/post157552.html
Tvismark Plantage: 3,5 km (gelbe Runde).

Die 3,5 km lange Strecke führt nicht nur durch die Tvismark Plantage sondern abwechslungsreich auch durch Heide und Dünen. Sie ist mit einem gelben Dreieck (die Spitze zeigt in Gehrichtung) markiert. Wem die relativ kurze Strecke nicht genügt, kann eine weitere 1,1 km lange Runde anschließen, wo wir mehrere Bunker aus dem 2. Weltkrieg erkunden können.


Wir starten am Parkplatz am Vesterhavsvej und folgen hinter der Schranke dem breiten Wanderweg, der uns zunächst durch ei Kieferngehölz, später dann durch einen Kiefernwald führt. Nach einiger Zeit ereichen wir den Waldrand, wo wir links den Bunker "Heidemarie" erblicken, zu dem wir aber noch später kommen werden. Nun wandern wir durch weite Heideflächen, bis an einer Kreuzung der Hauptweg rechts abzweigt. Wir aber gehen weiter geradeaus auf einem schmaler und sandiger werdenden Weg, von dem wir an der nächsten Verzweigung nach rechts abgehen. Nun geht es eine längere Strecke geradeaus, und wir steuern auf den im Hintergrund schon sichtbaren höchsten Berg der Insel, dem Høstbjerg, zu. Eine Besteigung des 20m hohen Berges lassen wir uns natürlich nicht entgehen. Wer möchte, kann auf halber Strecke sogar auf einer Bank eine Rast einlegen, denn es gilt immerhin ein Höhenunterschied von 13 m zu bewältigen! . Vom Høstbjerg haben wir einen fantastischen Rundblick über weite Teile der Insel.

Der Abstieg vom Høstbjerg erfolgt auf einer Treppe, an derem Ende wir uns links halten. Wir wandern nun am Rand der Heide, überqueren einen breiten Weg und halten uns am nächsten breiten Weg rechts. Diesem Weg folgen wir durch Heide, später durch Wald, bis wir einen Wanderparkplatz ereichen, den wir aber "links liegenlassen". Wir bleiben auf dem breiten Weg, müssen aber im Wald aufpassen, dass wir einen nach links abzweigenden schmalen Pfad nicht verpassen. Dieser Pfad schlängelt sich durchs Gehölz und endet an unserem Parkplatz.

Exkurs: Tour zu einigen Bunkern

Es lohnt sich, nach Beendigung der kurzen Wanderung noch einige Bunkerstandorte zu besuchen. Bunker, Radar- und Verteidigungsanlagen wurden während des 2. Weltkrieges als Teil des sog. Atlantikwalls in größerer Anzahl auch auf Römo errichtet. Auf einer 1,1 km langen Runde können wir mehrere Bunkerstandorte erkunden, deren Inneres auf einer vom Naturschutzzentrum Tønnisgård geführten Bunkerwanderung  besichtigt werden können. Auf der organisierten Wanderung erfährt man alles Wissenswerte über die Bunker auf Römö.

Die Namen der Bunker wurden teilweise von Naturschutzzentrum Tønnisgård vergeben, existieren aber teilweise auch im Original, wie z.B. der Bunker "Heidemarie", der von den deutschen Soldaten im Krieg tatsächlich so genannte wurde. Es existiert nämlich ein altes Foto.

Wir starten an unserem Parkplatz und begehen den Pfad, den wir soeben herausgekommen sind, nun aber in umgekehrter Richtung. Nach knapp 100 m erblicken wir linkerhand einen Holzpfahl. Hier zweigen wir auf einem Pfad rechts von der schon bekannten gelben Wanderroute ab. Nur wenig später erreichen wir auf einer Anhöhe den Bunker "Achteck", so benannt nach seiner achteckigen Form. Es handelt sich um einen Geschützstand für das Flugabwehrgeschütz. Wir bleiben auf dem Pfad und erreichen bald den größten Bunker der Insel, den Mammutbunker. Auf diesem Bunker standen im 2. Weltkrieg große Radaranlagen, das sog. Mammutradar und der "See-Elefant".

Wir verlassen den Mammutbunker nach hinten (Norden) und erreichen nur wenig später den Bunker "Sandhügel". Sichtbar sind noch einige Seitenwände sowie der Geschützstand für das Flugabwehrgeschütz. Geradeaus weitergehend überqueren wir die zuvor begangene gelbe Wanderroute und erreichen den offen liegenden Beobachtungs- und Nahverteidigungsbunker "Tobruk Nord", so benannt nach der libyschen Stadt Tobruk. Hier wenden wir uns links und folgen einem Waldpfad zum Bunker "Gut versteckt", dessen Name sich aus seiner Lage erschließt: Er ist wirklich gut im Wald versteckt. Dieser Bunker diente als Geschützstand für eine Flugabwehrkanone. Jetzt geht es einen steilen Abhang hinunter, und schon wir sind wieder am Bunker "Heidemarie", einem Scheinwerferbunker, der im Rahmen der Bunkerführung ebenfalls betreten wird. Wir verlassen das Dach des Bunkers nach hinten (Nordwesten) auf einem Pfad. Sobald wir die ersten Ferienhäuser von Bolilmark erblicken, zweigen wir in einen kleinen Waldpfad links ab, der uns wieder auf den breiten Weg der gelben Route bringt. Hier rechts und bald sind wir wieder an unserem Parkplatz.

Wir überqueren die Straße und biegen auf der gegenüberliegenden Seite in einen Pfad ein, der uns nach ca. 100m zum Bunker "Kronenjäger" bringt. Der Zugang erfolgt durch den Notausgang, der im Rahmen der geführten Bunkerwanderung geöffnet wird. Abschließen gehen wir den Pfad zurück zum Parkplatz.

Literaturhinweis:
Jürgen Friese: Der Atlantikwall auf Römö. Sonderband 8 der DAWA-Nachrichten. Köln 2009. Verlag Harry Lippmann.

Tourengänger: Alpinfuchs


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Geodaten
 50129.gpx Bunkerrunde
 50168.gpx Tvismark Plantage

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