Klettern am Grimsel: Azalee Beach und Foxie

Schon das dritte Jahr begaben wir uns fürs Klettern im Granit ins Grimselgebiet. Viele der dort eingerichteten Routen versprechen viel Plaisir, sind meist hervorragend abgesichert und in kurzen Zustiegen erreichbar. Zudem findet man alle Schwierigkeitsgrade von moderat bis sehr schwierig. Achtung: Infolge des Baus der neuen Staumauer der KWO sind die Parkplätze auf der Gerstenegg beschränkt und nur entlang der Passstrasse verfügbar.  

Azalee Beach (4. Sept. 2020)
Zur Eingewöhnung ans Reibungsklettern im griffigen und felsenfesten Granit steuerten wir an diesem verlängerten Wochenende als erstes die Azalee Beach an der Gerstenegg oberhalb des Räterichsbodensees an. Diesen Klettersektor erreichten wir auf gutem Weglein entlang einem Wasserkanal in etwa 15 Minuten ab dem Ende der Räterichsboden-Staumauer. An diesem sonnigen Beach ist man zwar nie allein, doch mit insgesamt 19 eingerichteten Routen kann man sich gut verteilen. Meist handelt es sich um Klettereien an Platten von mässiger Steilheit. Über alle Routen kann man problemlos bis zum Wandfuss abseilen. Wir freuten uns sehr, wieder mal wunderbaren Aaregranit unter unseren Füssen zu spüren und kletterten die einfachen Routen Moritz (3b), Ernstli (4b) und Kristall (4c).

Den Durst löschten wir an diesem heissen Herbsttag anschliessend im historischen Grimsel Hospiz, wo wir auch kurz die Bauarbeiten und die Ausstellung zum Neubau der Staumauer am Grimselsee besuchten. Der Staumauerbau dauert von 2019 bis 2025, mit gewissen Einschränkungen für Bergsteiger und Kletterer ist in dieser Zeit zu rechnen.

Foxie (5. Sept. 2020)
Nach einer guten Nacht bei Käthi im Haslitaler Dörfchen Guttannen begaben wir uns erneut zur Gerstenegg. Da uns im Jahre 2018 die Route Foxie ausgezeichnet gefallen hat, wiederholten wir diese wunderschöne und super ausgerüstete Kletterroute. Es handelt sich um eine kürzere Route von 9 Seillängen im moderaten Schwierigkeitsgrad 5a. Der Granit ist exzellent, die Reibung auf den Platten sensationell. Nicht schlecht staunten wir, dass drei kleine Kinder mit ihren sehr gut kletternden Eltern vor uns in die Route einstiegen (!), sodass es doch zu längeren Staus kam. Wir genossen jedoch die schöne Aussicht ins Haslital und zur benachbarten Route "King Albert", die an diesem freundlichen Samstag bei angenehmen Temperaturen ebenfalls mehrfach begangen wurde. Der Fussabstieg führte uns in einer halben Stunde an der Azalee Beach vorbei zurück zum Parkplatz an der Passstrasse unterhalb der Staumauer des Räterichsbodensees.

In Guttannen besichtigten wir noch die erste "Ecocapsule der Schweiz". Es handelt sich um ein Microhome mit 2 Schlafplätzen, das vom Verein "Guttannen bewegt" mit Kosten von Fr. 79'000.- aus Slowenien angeschafft wurde. Die Ecocapsule ist 100% energieautark, nutzt Sonnen- und Windenergie sowie zum Kochen und Duschen das Regenwasser. Der Preis pro Nacht beträgt Fr. 180.- für 2 Personen (www.ig-ecocapsule.ch).