Kandelkopf 2357m - Magische Orte


Publiziert von georgb , 25. Mai 2020 um 11:37.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:19 Mai 2020
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1100 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Uttenheim-Schlössl-Plankenstein
Kartennummer:tabacco Pustertal

Wieder zieht es Siggi und mich in die Gegend um den Kandelkopf und diesmal wollen wir das famose Kreuz auch aus der Nähe sehen. Die Coronaausfahrtssperre ist aufgehoben und natürlich fahren wir jetzt mit dem Auto und stellen den Wagen so weit wie möglich in die Höhe. Erst kurz unterm Plankensteiner setzen wir die Füße auf den Boden und starten unsere Exkursion zum Kandelkopf. Zunächst intressiert mich aber das Hühnerspiel oder auch Kohlnock (die Mühlener nennen ihn Millina Köpfl), ein bewaldeter Buckel, den man bei der Fahrt ins Tauferer Tal ständig vor Augen hat. Doch niemand intressiert sich für ihn und wenige haben ihn wohl je betreten. .
Wir finden alte, verwachsene Hirtensteige und durch eine Waldschneise kommen wir erstaunlich gut zur Kammhöhe. Auf 1936m suchen wir Spuren zum Hühnerspiel und finden sie auch. Eine Mischung aus Wildwechseln, Jägersteigen und Vermessungsspuren führt uns perfekt auf den höchsten Punkt, wir sind begeistert und staunen nicht schlecht. Denn in der einsamen, weltverlassenen Gegend steht zwischen den Bäumen ein uraltes Gipfelkreuz und wenige Meter daneben ein verwittertes Heiligenbild, magisch! Anscheinend stiegen sie einst öfters herauf, aber heute verliert sich hier kaum noch jemand.
Wir suchen uns eine Linie durch die Urwälder zurück und folgen grob der Kammlinie Richtung Kandelkopf. Immer den Tierspuren hinterher kommen wir gut voran bis uns ein felsiger Abfaller unterm Rixner Nock ausbremst. Hier müssen die Hände aus den Hosentaschen, wir wühlen uns in eine glitschige Rinne und greifen nach Felsen und Wurzelwerk. Nach 10 Metern ist diese Schlüsselstelle überwunden und bis zum Kandelkopf stehen keine Hindernisse mehr im Wege.
Allerdings ist von den angesagten sommerlichen Temperaturen nichts zu spüren, im Gegenteil, der eisige Nordwind fühlt sich wie Winter an!? Wir sind froh um jeden mitgenommenen Kleidungsfetzen und suchen Schutz unter den Felsen am Gipfelkreuz. Trotzdem wirkt auch dieser magische Ort mit dem leidendsten Jesus, den man sich vorstellen kann.
Bevor auch wir zu sehr leiden, hüpfen wir abwärts in tiefere Lagen und schützenden Wald. Kaum hat der Wind nachgelassen, beginnt es dafür zu ombrellilan und es braucht den Regenschutz. Unserer Laune kann das nicht schaden, wir folgen dem Steig zum Plankensteiner durch mystische Wälder und rollen zurück in die weniger magischen Niederungen der Zivilisation.

Tourengänger: georgb


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