Die 6te Plage, der 6te Cataract und Jebel Sabaloka


Publiziert von detlefpalm , 6. Mai 2020 um 22:14.

Region: Welt » Sudan
Tour Datum:15 September 1988
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: SUD 
Zeitbedarf: 1 Tage

Sie kommen in Millionen. Die Sonne verdunkelt sich; es wird Nacht, zur Mittagszeit. Ich schalte das Abblendlicht ein, aber es macht es nur schlimmer, darum schalte ich es wieder aus. Ich komme von einer Außenstelle zurück, bin fast zu Hause. Auf dem Wagen knallt es schlimmer wie im Hagel, die Chitinpanzer sind hart. Der Wagen kommt ins Schleudern, ich kann nicht bremsen, die fetten Heuschrecken verwandeln die Straße in Schmierseife, wie Glatteis. Jetzt biege ich in unsere Straße ein; über einen Teppich von Heuschrecken,  so groß wie Spatzen, stolpere ich die 10 Meter vom Auto bis zur Haustür. Am nächsten Morgen ist so gut wie nichts von unserem Garten in Khartoum übrig, nur die Palmen stehen so wie immer. Ein paar Heuschrecken sitzen noch hier und da. Sie fressen an einem Tag so viel wie sie wiegen.
 
Das Ganze hat nichts mit Bergsteigen zu tun, aber ich musste es irgendwo unterbringen. Hier jetzt also die Reise- und Bergbesteigungs-Beschreibung:

Es scheint etwas unerklärlich, warum der Nil sich durch die Schlucht des einzigen Gebirges (Jebel Sabaloka) im Umkreis von mehreren hundert Kilometern zwängt, aber so ist es. Zwischen Khartoum und Ägypten gab es einmal sechs Stellen, an denen der Nil nicht schiffbar war; Felsen lauerten unter und auch oberhalb des Wasserspiegels. Diese Stellen waren die sechs Cataracts; der erste war da wo heute der Assuan Staudamm steht, der zweite ist im Lake Nasser versunken, usw. 

Jedenfalls gibt es noch den sechsten Cataract, 80 Kilometer oder so nördlich von Khartoum. In 1988 braucht es noch etwas Unternehmungsgeist um den 6th Cataract zu besuchen; wir mieten etwas Schatten und reiten auf einem Kamel. Die Anstrengung einer Bergbesteigung hält sich in Grenzen: ein Gipfel ist nicht auszumachen; mit ca 200 Meter über dem Niveau des Nils endet der Höhentrieb.

Nach dem Jahrhundert-Regen über Khartoum waren die Stromschnellen ziemlich flachgebügelt.

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Noch was vom Sudan, auf Hikr: Verloren im Sand - Musawwarat es-Sufra

Geschichten aus Afrika, auf Hikr: Lunae Montes - Viertausender am Äquator

Tourengänger: detlefpalm


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