Mit der ganzen Familie auf's Matterhorn


Publiziert von ᴅinu , 21. März 2020 um 16:19.

Region: Welt » Schweiz » Luzern
Tour Datum:20 März 2020
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern

Mit der ganzen Familie auf's Matterhorn – das machen wir derweil öfters; mit dem Brettspiel Matterhorn.
 
Die Outdooraktivitäten beschränken wir aus Solidarität zu Mitmenschen auf das absolute Minimum: Wir gehen öfters kurz raus in unseren Garten vor der Terrasse oder wir gehen eine kurze Runde joggen, da wo kein anderer unterwegs ist. Eigentlich wollte ich in keinem meiner Berichte je den COVID-19 (Corona Virus) nennen - ihm noch mehr Raum geben. Lange dachte ich, dass es dieser Virus nicht bis zu uns in die Zentralschweiz schafft. Inzwischen hat sich die Lage dermassen verändert, dass man die Weisungen des Bundesrates definitiv ernst nehmen muss und auch Zivilcourage zeigen soll bzw. darf. Ehrliche Reportagen über den nahen Tessin zeigen uns auf, wie es schon bald bei uns aussehen wird. Und somit bestimmt dieser COVID-19 meine Freizeit doch schon ziemlich heftig - man stelle sich jetzt auch noch eine mögliche Ausgangssperre vor.
 
Auch heute Morgen wurde ich wieder angefragt, ob ich morgen auf eine Skitour gehen werde: Nein – Ein springender Punkt ist, dass Murphy bzw. das Restrisiko zuschlägt und wir das Gesundheitspersonal plötzlich zusätzlich beanspruchen. Die Zahlen sprechen keine schönen Worte, die Zahlen steigen täglich progressiv nach oben: https://www.worldometers.info/coronavirus/. Plötzlich sind die Bänder gerissen, ein Knöchel verstaucht, was auch immer – nicht jeder geht erst mit dem Kopf unterm Arm zum Arzt. Bei der letzten Wanderung hatte ich mich Erkältet. Ich habe dies auskuriert und vielleicht hat dies mein Verhalten nun auch noch bewusster beeinflusst. Es ist ein komisches Gefühl, in der Nacht mit schwerem Atmen aufzuwachen wenn da draussen der Virus herum spaziert. Vor allem wenn man weis, dass man Nichtraucher ist, eine stark ausgebildete Lunge hat, da man das Zwerchfell über 15 Jahre aktiv trainiert hat und somit wohl eher in der Komfortlage ist. Es gibt schnell eine Wechselwirkung, wenn man plötzlich selber zum betroffenen wird! Wenn ich auch zurück denke an meine letzte Wanderung zur Belchenflue: spätestens auf der Kanzel und der Treppe wich keiner dem anderen aus – was auch schwierig ist. Somit werden an solchen Orten die sinnvollen Regeln des physical distancing relativ schwierig – jeder ist gefordert mit zu machen.
 
Wir alle haben ein wunderbares Hobby. Eigentlich wäre ich vermutlich genau in diesen Tagen in der Britanniahütte. Die SAC Hütten mussten alle schliessen. Täglich frage ich mich: Verdammt, warum konnte dies soweit kommen und vor allem; wo führt das uns noch hin? Verkraftet dies unsere Wirtschaft, unsere Gesellschaft… Was passiert, wenn wir es in der Zeit bis zum 19. April nicht in den Griff kriegen, was mit gesundem Menschenverstand auch zu erahnen ist. Was passiert mit der Wirtschaft, wenn es eine zweite Welle gibt? Ich sehe persönlich wie es dem Gesundheits- & Pflegepersonal geht, wenn zum Beispiel schon nur mal ein Noro Virus herum geht. Meine Partnerin arbeitet als Pflegerin. Ich möchte gar nicht daran denken, was in den nächsten Wochen passieren wird. Soeben bekam ich die Nachricht, <Satz entfernt, da ich dies nicht weitererzählen darf> und nun ist es auch in den Medien zu lesen: CORONAVIRUS-FÄLLE IN BETAGTENZENTRUM


Diesen Bericht möchte ich nicht publizieren, um andere zu kritisieren oder den Lehrer zu spielen. Meine Intuition ist zu zeigen, dass ich als Vater mit drei Kindern die Verantwortung mit trage und Zuhause bleibe. Und dies nicht nur aus Solidarität zu all den anderen auf welche eine sehr schwierige Zeit auf sie zu kommt. Ich möchte Euch nicht einen neuen, tollen Bericht aus der Natur präsentieren, nein, ich möchte dass Ihr wisst: Es gibt da mindestens einen, der Zuhause bleibt und versucht das internationale Ziel zu erreichen, die Ansteckungen zu entschleunigen und den Kampf gegen dieses fiese kleine Ding zu gewinnen. Ich möchte in diesem Bericht vor allem auch aufzeigen, was man als hikr in dieser doch unwirklichen Zeit machen könnte um das Hobby doch nicht vernachlässigen zu müssen.


Nun möchte ich zum Punkt kommen und ein paar Möglichkeiten aufzeigen das wunderbare Hobby wandern ohne Outdoor-Aktivitäten zu leben (auch mit Kindern) ohne ein schlechtes Gewissen zu haben:


Und vielleicht habt Ihr noch viele weitere tolle Ideen für Hike@Home? Ihr dürft solche Ideen sehr gerne als Kommentar melden oder im Forum unter "Berge im Kopf - was tun zuhause" einzutragen.

In diesem Sinne: "Hebed Sorg & bliibed gsond", Beste Grüsse Dinu

Tourengänger: ᴅinu


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Kommentare (2)


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Toni83 hat gesagt:
Gesendet am 21. März 2020 um 16:37
Gut geschrieben! Schön und leicht verständlich wird es auf mathematische Weise hier beschrieben. https://www.youtube.com/watch?v=Fx11Y4xjDwA
Da sollten wenig Fragen des Ob und Warum offen bleiben.
Schöne Grüße

Alpenner hat gesagt:
Gesendet am 25. März 2020 um 12:17
Es ist etwas leichter gesagt in einem Haus mit Garten in der Innerschweiz, als in einer Wohnung in Kleinbasel. Ich denke von der Haustüre mit dem Velo zu einem Startpunkt im Baselbiet oder Schwarzwald (sofern man über die Grenze kommt) zu fahren und dort alleine harmlos T1-T3 loszulaufen ist eine sinnvolle Beschäftigung die niemandem schadet und nicht unsolidarisch ist. Wenn die Tage heisser werden, werden sonst durch Suizid, häusliche Gewalt, Verfettung und Alkoholismus mehr Menschen getötet als durch den Virus. Ich sehe jetzt schon nach 2 Wochen wie mehr und mehr meiner Nachbarn die Nerven und Contenance verlieren. Ich für meinen Teil "brauche" die körperliche Bewegung in der Natur für mein Wohlbefinden wie ein Fisch das Wasser, bin eigentlich ein Landei.


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