Cerro Pietro Grande im Karunkinka Natural Park

Der Karunkinka Park ist ein ziemlich abgelegener Park im chilenischen Feuerland. Um den Park zu erreichen muss man vom nächsten Ort - Porvenir - mit dem eigenen Auto 250 Kilometer über Schotterpisten anreisen. Unterwegs gibt es keine Läden, keine Unterkunftsmöglichkeiten und nur 1 Tankstelle, die vielleicht Benzin hat. Wir reisen aus Argentinien an und können deshalb in San Sebastian nochmals volltanken. Aber auch von dort sind es noch über 200 Kilometer für eine Richtung. Nach ein bisschen weniger als der halben Strecke kommt man ausserdem an einer weiteren Sehenswürdigkeit vorbei, die schon einen riesigen Umweg für sich wert ist: Parque Pingüino Rey. Eigentlich brüten Königspinguine nur auf den subarktischen Halbinseln. Seit einigen Jahren gibt es aber auch eine kleine Kolonie an der Magellanstrasse in Chile. Für ungefähr 15 Franken pro Person kann man die Pinguine so lange man will aus zwei geschützten Unterständen raus beobachten. Im Vergleich zu den Magellanpinguinen ist man hier deutlich weiter weg, dafür stört man die Pinguine wahrscheinlich auch weniger.

Doch zurück zur Wanderung und dem Karunkinka Natural Park: Weil der Park so abgelegen ist, erhält er auch ziemlich wenig Besuch. Eigentlich schade, weil die Landschaft ist wirklich sehr schön. Dafür ist die Atmosphäre noch sehr familiär. Wir dürfen direkt bei der Rangerstation im Auto übernachten und auch das WC und die Dusche der Ranger mitbenutzen. Ausserdem wird uns erklärt, was für markierte Wanderungen im Park möglich sind. Wir entscheiden uns für eine nicht allzu lange und aussichtsreiche Wanderung auf den Cerro Pietro Grande. Für diese Wanderung müssen wir auf der Strasse 2-3 Kilometer zurückfahren. Direkt an dieser Strasse gibt es einen kleinen Parkplatz direkt beim Trailhead. Vom Trailhead aus kann man das Gipfelziel bereits sehen. Zuerst gehen wir über eine Wiese flach auf den Fuss des Berges zu. Anschliessend steigt der Weg leicht an und führt nun hoch zum Waldrand. Der Weg verzweigt sich hier und wir nehmen die rechte Abzweigung, die uns einen kleinen Grat entlang nach oben führt. Immer wieder öffnet sich eine schöne Aussicht auf Pampa Guanaco. Ausserdem gibt es im Wald einige Guanacos die wir beobachten können. 

Nachdem der Weg den Wald verlässt, wird die Wanderung ein wenig alpiner. Es wird steiniger und steiler. Doch schon bald haben wir den höchsten Punkt erreicht. Die Aussicht ist nun in alle Richtungen super! Vor allem die schneebedeckten Berge der Darwin Kette im Süden beeindruckt uns. Weil es stark windet, bleiben wir aber nicht allzu lange auf dem Gipfel. Wir steigen sehr steil auf der andere Seite hinunter und erreichen so bald schon wieder den Waldrand. Durch diesen geht es nun zurück weiter Richtung Auto. Auf dieser Seite ist der Weg deutlich weniger gut und manchmal stark zugewachsen. Trotzdem besteht keine Gefahr den Weg zu verlieren.

Als wir beim Auto ankommen beratschlagen wir kurz das weitere Vorgehen. Nachdem der Wetterbericht den wir über Satellitengerät erhalten schönstes Wetter für die nächste Tage voraussagt und wir denken, dass das Benzin noch reichen sollte, entscheiden wir uns dazu der Strasse weiter Richtung Süden zu folgen, bis an ihr Ende.