Lüneburger Heide

Eindrücklicher Morgen-Trailrun in der Kälte der Lüneburger Heide

Auf dem Weg in den Norden ergab sich ein weiterer Stopp im «Berggebiet» nahe Hamburg. Tatsächlich soll der Wilseder Berg mit seinen rund 150m, die höchste Erhebung in grösserem Umkreis sein. Tönt nicht gerade sehr attraktiv… Dennoch durfte ich an diesem eiskalten, glasklaren Morgen die Faszination einer fast ebenen Landschaft erleben. Die Heide-Vegetation, nach der Nacht mit dickem Reif überzogen, entfaltet in der Dämmerung und dem Sonnenaufgang eine Magie, die sich nur schwer beschreiben lässt. Es versteht sich von selbst, dass meine Runde zu früher Stunde wieder in kompletter Einsamkeit verlief.

Die Tage im Norden sind kurz Anfang Januar. Als ich um 7.20 losrenne ist erst ein Schimmer des neuen Tages sichtbar. Die Temperaturen liegen deutlich unter dem Gefrierpunkt und ein zügiger Wind weckt richtige Winterstimmung im Flachland. Ich folge Wegweisern auf Findlingen, die von den Gletschern Skandinavien hierhin transportiert worden sind. Via Steingrund geht es zum Totengrund. Das sanfte Tal wird durch die Dämmerung in ein zauberhaftes Licht getaucht. Wie in einer Parklandschaft stehen einzelne Sträucher in der Heidevegetation. Um dem Licht noch etwas mehr Zeit zu geben renne ich den Rundweg um den Totengrund ab. Dieser folgt den Hügelkämmen um das Tal und eröffnet immer wieder schöne Blicke. Dann über eisig kalte Ebenen zum Dörfchen Wilsede. Im Sommer bersten die Beizen hier wohl vor lauter Touristen. Nun herrscht aber absolute Stille. Der Weg steigt nun, fast unmerklich, zum Wilseder Berg an. Ich erreiche den Gipfel exakt mit dem Sonnenaufgang – unglaublich schön. Und kalt! Ein landschaftlich wunderschöner Rückweg bringt mich in flachen Sonnenstrahlen durch verreifte offene Heide-Flächen und das Heidetal zurück zum Ausgangspunkt.