Von Tagong / 塔公 nach Ani Gompa: Schneetreiben auf knapp 4000 Metern


Publiziert von DonPico , 26. Dezember 2019 um 06:23.

Region: Welt » China
Tour Datum:24 September 2019
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 250 m
Abstieg: 250 m
Strecke:Tagong / 塔公 - Ani Gompa - Tagong / 塔公
Kartennummer:keine Karte benutzt

Allgemeines:

Der tschechische Besitzer des Khampa Cafés hatte eine Mappe mit Tourenvorschlägen. Darin war auch unsere Eingehtour vom Vortag und die Tour durch das Grasland von Tagong  nach Ani Gompa beschrieben, die Jörg und ich uns für den zweiten Tag in Tagong vorgenommen hatten, inklusive einer handgezeichneten Karte. Der Tscheche hatte uns am Vorabend noch versichert, Ani Gompa sei ganz sicher leicht zu finden.
Wir wachten dann am auf, und die Landschaft war tief verschneit – Ende September! Es war nasskalt und das Wetter machte wirklich wenig Lust auf eine Tour, aber wir entschieden trotzdem loszugehen, da wir nicht den ganzen Tag in der Bude sitzen wollten.

Tourenbeschreibung:

Wir gingen entsprechend der Wegbeschreibung auf der Hauptstraße zunächst in östlicher Richtung bis zu einem gelben Haus. Dann erstiegen wir den 50 Meter hohen Kamm nördlich der Hauptstraße und hielten uns dann auf der Nordseite des Kamms. Wir gingen entlang eines Zauns etwa 30 Minuten nach Osten, dann erreichten wir eine geteerte Straße, die in südöstliche Richtung verlief, und querten auf dieser einen größeren Bach. Nur ein paar Hundert Meter weiter verließen wir die Straße wieder, bevor diese in eine Siedlung führte. Laut Wegbeschreibung sollte der Weg weiter in östliche Richtung auf einem mehrere Kilometer langen Grasrücken verlaufen, auf ein großes klosterartiges, von einer Mauer eingefasstes Gebäude zu. Allerdings war in dem Schneetreiben weit und breit nichts von einem Gebäude zu sehen. Wir hielten uns zu weit nördlich und kamen nach einer weiteren dreiviertel Stunde in ein flaches Tal, in dem Yaks weideten. Dort versuchte ich, mit einem Einheimischen zu reden und nach dem Weg zu fragen, ich verstand aber dessen Chinesisch nicht und er meins auch nicht. Schließlich beschlossen wir, einem kleinen Tal zu folgen. Etwa eine Stunde lang kämpften wir uns durch hohes, verschneites Gras. Hinter uns holten uns zwei Personen ein, die uns auf unserem (falschen) Weg gefolgt waren, sie entpuppten sich als die tibetische Frau unseres Wirts und eine ältere Belgierin, die auch im Khampa Café übernachtete. Warum die Tibeterin den Weg nicht besser kannte, blieb mir ein Rätsel. Irgendwann sahen wir links über uns ein Gebäude. Bald fanden wir einen Ausstieg aus dem Tälchen und landeten auf einem Fahrweg, der uns in weiteren 20 Minuten nach Ani Gompa führte. Wir hatten etwa drei Stunden gebraucht. Das Kloster von Ani Gompa ist ein Frauenkloster. Vor dem Kloster ist ein langgezogener, aus Steinen aufgeschichteter künstlicher Hügel, der über und über mit Mani-Steinen bedeckt ist. Das Kloster wurde gerade renoviert, und war daher nicht zu besichtigen. Zu viert tranken wir einen Tee in einer sehr einfachen Hütte – bei einer Verwandten der Frau unseres Wirtes. Nach etwa einer Stunde Pause machten Jörg und ich uns im Schneetreiben auf den Rückweg. Diesmal fanden wir den richtigen Weg. Nach insgesamt sechseinhalb Stunden kamen wir wieder in Tagong an.

Weiterfahrt:

Am nächsten Tag schien die Sonne, und die Schlechtwetterphase war für den Rest der Reise vorbei. Wir frühstückten, verabschiedeten und fuhren los. Wir machten noch einen kleinen Abstecher zu einem Aussichtspunkt nördlich von Tagong, Im Sonnenschein konnten wir den gesamten Weg nach Ani Gompa gut einsehen. Wir sahen auch, wo wir am Vortag falsch gegangen waren.
Wir fuhren dann weiter nach Litang. Die Strecke nach Litang ist sehr kurvig und führt über zwei Pässe. Sie ist außerdem recht stark von Lastern befahren, da es eine der Haupstrecken zwischen Chengdu und Lhasa ist. Wir brauchten viereinhalb Stunden und schauten uns am Nachmittag noch das Kloster von Litang an.

Tourengänger: DonPico


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