Im Gegensatz zu den Europäischen Alpen reichen die Gletscher in den Neuseeländischen Alpen bis in tiefe Lagen, an der Westküste sogar bis auf ca. 300 m Seehöhe. Ganz so weit runter neigt sich der Rob Roy Glacier nicht, er lässt sich bis auf ca. 1000 m herab. Dafür veranstaltet er ein zünftiges Spektakel, das die geneigte Kundschaft zu schätzen weiß.
Vom Raspberry Flat wandern wir auf gut markiertem und reichlich signalisiertem Weg in das Matukituki Valley am gleichnamigen Fluß Richtung Westen. Der beschilderte Abzweig über die Hängebrücke in das Rob Roy Valley ist ebenfalls nicht zu übersehen. Das Weglein wird steiler und wendet sich nach Norden in das anfangs recht enge Tal. Links unter uns rauscht der Fluß, wir queren ein paar Hangrutsche, Schilder fordern uns auf nicht stehen zu bleiben. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Während dieser kurzen Abschnitte wirkt das Gelände ziemlich abschüssig.
Nach einer guten Stunde erhascht man die ersten Blicke auf den Gletscher, die Fotoapparate werden gezückt und bereits hier hören wir ab und zu seltsame Geräusche, wie Donner. Es kommt aber noch besser.
Wieder ist ein Hangrutsch zu passieren aber dann erreicht man den eigentlichen Lookout mit Informationstafeln. Für die meisten Wanderer endet hier die Tour, man setzt sich in's Gras, schaut und lauscht andächtig der Natur.
Nachdem wir das Schauspiel aber noch etwas genauer betrachten wollen, gehen wir zum Rob Roy River und folgen ihm flußaufwärts. Das Wasser quält sich durch eine Schlucht mit schwarzem Fels, dort geht's weglos bergan, Steinmännchen (Cairns) zeigen die Richtung an. Wir halten auf die Gletscher des Low Peak zu. Immer wieder brechen Teile ab und donnern nach unten. Logischerweise ist das Ganze von Nahem betrachtet noch beeindruckender.
Nach ausreichender fotografischer Dokumentation geht's wieder zurück. Ein besonderes Kompliment verdienen sich unsere Erziehungsberechtigten, die sich dieses Erlebnis ebenfalls nicht entgehen lassen wollen, Chapeau!
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