Ponte dell'Orco und Monte Lefre - Gipfelsturm mit Hindernissen


Publiziert von Max , 1. Februar 2019 um 20:54.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:26 Januar 2019
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 5:15
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1100 m
Strecke:15 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:SS47 Richtung Padua, dem Wegweiser Castel Ivano folgend nach Fracena. Öffentliche Parkplätze an der Via Evanisto Parotto.
Kartennummer:Kompass 75

Mit der beste Aussichtspunkt über dem Valsugana ist der Monte Lefre, so heisst es. Die Wanderung wird ergänzt mit einem Naturfaszinosum, der Ponte dell'Orco. Die Natursteinbrücke weist eine Spannweite von 60 Metern auf, der Abstecher lohnt sich. Orco heisst auf deutsch Riese und ein Riese hat auch an dem Berg gewütet, dazu später mehr.

Wir spazieren auf der Via Evanisto Parotto in südöstlicher Richtung aus dem Ort, am Spielplatz weist uns ein Wegweiser Richtung Rifugio Monte Lefre. Gerade mal 150 m später führt links ein unbezeichneter Steig zur Kapelle San Vendemmiano mit schönem Blick über den Ort. Den nehmen wir mit und folgen dann weiter dem Sträßchen, das dann nach Süden schwenkt. Aus dem Sträßchen wird ein Weg und später ein Pfad, der sich um den Bergstock windet.

Auf der Höhe von 700 Metern muss man sich entscheiden, links zum Monte Lefre, rechts ins Val Bronzale zur Ponte dell'Orco. Zunächst also zur Ponte. Es geht runter und rauf und bald übersteigen wir einige Baumleichen oder weichen in die steile Flanke aus. Das Thema wird uns noch weiter beschäftigen.

Jedenfalls erreichen wir die imposante Granitbrücke, die locker mit ein paar Exemplaren im Arches Nationalpark in Utah mithalten könnte. Und nach dem Bestaunen geht's wieder retour zum Abzweig.

Jetzt erfolgt der Anstieg zum Rifugio Monte Lefre. Das Steiglein nimmt nun deutlich Fahrt auf, es wird steil. Auf der sonnigen Südseite wird uns trotz der tiefen Temperaturen warm. Auf 920 m Höhe erreichen wir einen Almweg, die Markierungen wollen nach rechts, wir halten uns auf dem schmalen, aussichtsreichen Pfad geradeaus.

Wir landen wieder auf dem Almweg, kurz geht's nach links zur nächsten Kehre und dort wieder auf den Pfad mit einem fantastischen Aussichtspunkt direkt an der Klippe. Vorsicht, es gibt keine Sicherungen. Folgt man dem Pfad bzw. den Markierungen weiter, so kommt man zu den Prati di Florian, wo der Wanderweg in ein Sträßchen mündet, dem wir bergan folgen.

Nach zwei Kehren, einmal links und einmal rechts, kurz nach dem Schild "1 SC 2" (siehe Foto) weist uns der Wegweiser nach links in einen Pfad zum Rifugio. Bald befinden wir uns in einer Zone massiven Windwurfs, wir weichen nach rechts aus und zerren uns am steilen Hang an der Botanik hoch. Weiter rechts von uns ist freies Gelände, an dem Zaun orientieren wir uns. An dessen nordwestlichem Ende treffen wir auf Pfadspuren, allerdings sind wir nun etwas zu weit östlich. Wie dem auch sei, in einem Linksschwenk kommen wir zu ein paar Hütten (ca. 1280 m Höhe) und halten uns Richtung Westen hin zum Rifugio Monte Lefre.

Auch hier zeigen sich etliche Schäden, die der Sturm Vaia Ende Oktober 2018 an der Natur und an den Gebäuden hinterlassen hat. Wir wollen natürlich zum Gipfel des Monte Lefre. Wegweiser gibt's keinen und einen Weg auch nicht mehr, der müsste irgendwo ein paar Meter westlich des Rifugio beginnen. Obwohl sich der Spot nur gut 300 m Luftlinie westlich des Gebäudes befindet, sind wir nahe dran aufzugeben. Äußerst mühsam, im ständigen Gekraxel, auf Ausweichrouten oder im Infight mit dem Dschungel nähern wir uns dem Abbruch. Menschliche Spuren gibt's keine in der zärtlichen Schneeauflage, also folgen wir Tierspuren. Die Viecher wissen vielleicht besser, wie es in dem Tohuwabohu geschmeidig vorwärts geht.

Schliesslich stehen wir doch am Gipfel des Monte Lefre mit Flaggenmast, es hat sich gelohnt. Die Aussicht über das Valsugana ist beeindruckend. Ein schöner Platz für ein Picknick.

Der Rückweg: Zunächst beabsichtigen wir, den Berg über seine nordwestliche Seite abzusteigen. Der Wegweiser wenig nördlich vom Rifugio signalisiert dafür 2.45 h retour nach Fracena. Schattig und wenig einladend erscheint uns die Option und ein Blick auf die Karte verspricht waldiges Terrain. Ob hier auch etliche Bäume umgefallen sind?

Wir entscheiden uns für den Abstieg auf dem Anstiegsweg, wollen auf dem Rückweg allerdings etwas schlauer sein. An dem Punkt, wo wir aus dem Wald kamen (1280 m), biegen wir nicht rechts auf den eigentlichen Wanderweg mit seinen Baumleichen ab, sondern folgen den Pfadspuren ins freie Gelände östlich davon. Ich weiss nicht, ob dies Privatgelände ist, den Spuren nach zu urteilen hatten die Idee aber bereits einige andere. Nach einem Rechtsschwenk erreicht man das Sträßchen, wo man wieder nach rechts auch zu dem besagten Schild "1 SC 2" und dem eigentlichen Abzweig zum Rifugio kommt.

Fazit: Schöne Tour, ideal im Winter, da die entlaubten Bäume nicht den Ausblick behindern. Sollten die Wanderpfade irgendwann mal vom Holz befreit und wieder restauriert sein, so wird das Niveau bei T2 liegen.

Tourengänger: Max


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T1
21 Apr 14
Ponte dell'Orco · cristina

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