Trois Mamelles (center peak)


Publiziert von Stijn , 24. November 2018 um 22:06.

Region: Welt » Mauritius » Rivière Noire
Tour Datum: 9 November 2018
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: MS 
Zeitbedarf: 2:15
Aufstieg: 350 m
Abstieg: 350 m

Die Hügel auf Mauritius sind zwar klein (vor allem in Vergleich mit Nachbarinsel La Réunion) aber bieten trotzdem einige spannende Wandertouren. Sehr beliebt sind zum Beispiel:
  • Le Pouce: 450Hm, 1h45, T3+ (nur für die letzte 40Hm zum Gipfel), Wanderparkplatz zwischen Moka und St. Pierre. Schöne Aussicht auf die Hauptstadt Port Louis.
  • Le Morne Brabant: 450Hm, 2h30 (für Unerfahrene deutlich länger), T4 (über ca. 150Hm), Parkplatz auf der Südseite von der Le Morne Halbinsel (unbefestigte Strasse). Zutritt nur erlaubt von 7 bis 16 Uhr. Der Hauptgipfel ist nicht erreichbar; die Route endet bei einem Kreuz wo man auch schon eine wunderbare Aussicht hat.

Viel weniger bekannt (und auf Hikr bisher noch nicht dokumentiert) ist der Mittelgipfel von den Trois Mamelles. Die Route ist (vor allem unten in den Zuckerrohrfelder) schwieriger zu finden und oben ist dieser Berg auch noch etwas anspruchsvoller als Le Morne.

Der Startpunkt ist am südlichen Ende vom Nehru Road in Quarte Bornes. Ein Parkplatz gibt es hier nicht wirklich, ich muss etwas improvisieren. Ich starte die Wanderung auf einer unbefestigte Strasse (die Verlängerung von Nehru Road) durch Zuckerrohrfelder. Ich gehe durch ein erstes kleines Waldstück mit Fluss. Bei einem rostigen Autowrack startet ein zweites kleines Waldstück. Am Ende von dieses Gehölz biege ich scharf links ab und 50m später biege ich wieder nach rechts ab (GPS sehr hilfreich!). Der Weg wird schmaler und er verliert sich etwas im Gehölz, aber bald finde ich wieder einen eindeutigen Pfad (jetzt auch mit rote Markierungen) im Wald. Deutlich steiler und felsiger als vorher, aber ohne grosse Schwierigkeiten, steige ich auf zum Sattel zwischen West- und Mittelgipfel (T3+).

Etwa über den Grat geht es weiter hoch. Eine kleine Kraxelstelle mit einem Eisenbügel habe ich schnell überwunden. Die Schlüsselstelle kommt gleich nachher. Einen Felsaufschwung am Grat muss auf der Nordseite umgangen werden mittels einen felsigen, ausgesetzten und etwas abdrängenden Querung (T5-, einige verblassene weisse Markierungen). Anschliessend gehe ich steil wieder hoch zum Grat. Dieser schönen Gipfelgrat bietet noch ein Paar einfache Kraxelstellen bis ich den relativ weiträumigen Gipfel erreiche.

Abstieg entlang der Aufstiegsroute.

Tourengänger: Stijn


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T5- II

Kommentare (9)


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trainman hat gesagt:
Gesendet am 24. November 2018 um 23:58
Tolle Tour! Vor 30 Jahren sagte man vor Ort, die Mamelles und der Rempart seien unbesteigbar.
Daher habe ich es damals nicht versucht.
Grüsse
trainman

Stijn hat gesagt: RE:
Gesendet am 25. November 2018 um 18:15
Danke trainman. Ja, mit Internet ist die Tourenplanung heute ganz anders als früher :). LG, Stijn

silberhorn hat gesagt:
Gesendet am 25. November 2018 um 18:17
Nochmals ein Tourenbericht auf Deutsch. Fürs fleissige lernen ein Bravo!

LG, maria

Stijn hat gesagt: RE:
Gesendet am 26. November 2018 um 19:17
Danke Maria!

dulac hat gesagt:
Gesendet am 26. November 2018 um 07:22
Glückwunsch zu dieser schönen Tour und zu Deinem sehr anschaulichen Bericht. Ansonsten finden sich im Internet (zumindest soweit ich das bisher überblicken konnte) speziell auf wikiloc.com ja nur GPS-files (vielleicht sollte ich mir ja doch auch mal so ein Gerät zulegen).

Dass der Berg unbesteigbar sein sollte, wie man trainman eingeredet hat, war schon vor 30 Jahren nicht korrekt.

Vielleicht ist es in diesem Zusammenhang von allgemeinerem Interesse, dass es zu den Bergen in Mauritius ein Standardwerk „Mountains of Mauritius – A Climber's Guide“ von Robert V. R. Marsh gibt, das so ziemlich alle Berge umfassend beschreibt. Leider ist es – insbesondere bei den Zustiegen – nicht mehr up-to-date und zweitens seit Jahren vergriffen und selbst antiquarisch nicht mehr zu bekommen. Geschrieben wurde es offensichtlich noch zu Zeiten vor der Unabhängigkeit der Insel, die demnächst 50 Jahre währt, also vor geschätzt 60 bis 70 Jahren (das Buch selbst ist undatiert und enthält auch keinerlei Copyright-Vermerke). Man kann es sich allerdings gegen geringes Geld in der Nationalbibliothek in Port Louis von dem sehr hilfsbereiten Bibliothekspersonal kopieren lassen. So bin auch ich zu einem Exemplar gekommen.

Konkret zum Centre Peak heisst es dort:
„The Centre Peak is the highest and easiest to climb (bezogen auf die Trois Mamelles), although a little tricky in places.“ und in der Schlussbemerkung „This climb should not take an adult more than 2 hours but add a little more for „youngsters and oldsters“. Do take a rope, and do not be ashamed to use it when necessary.“

Auch der Eisenring ist dort beschrieben, er wurde demnach von der Mauritius Special Force für Trainingszwecke angebracht.

Falls noch mehr MRU-Berichte von Dir kommen sollten, würde es mich sehr freuen.

LG Wolfgang

Stijn hat gesagt: RE:
Gesendet am 26. November 2018 um 19:44
Vielen Dank für deinen ausführlichen und informativen Kommentar, Wolfgang!

Im Internet gab es schon einige Berichten über die Trois Mamelles-Besteigung auf English (1, 2, 3) und auf Französich (1, 2).

Auch auf Openstreetmap ist der Weg eingezeichnet, so kann man auch Smartphone-Apps wie Maps.me benützen ohne den GPS-Track manuell herunter zu laden.

Von mir werden jetzt leider keine Mauritius-Berichten mehr kommen, obwohl es sicher noch mehr zu entdecken gibt auf der Insel. Vielleicht kommt aber bald noch ein Réunion-Bericht ;).

LG,

Stijn

dulac hat gesagt:
Gesendet am 26. November 2018 um 21:02
Hallo Stijn,

besten Dank für Deine Nachricht und die links. Fitsy.com kannte ich bisher zwar schon, aber nur den schönen Bericht vom Corps de Garde. Auch explore mauritius hat offensichtlich viel Zuspruch bekommen seit ich die site das letzte Mal vor rund einem Jahr besucht habe. Die übrigen aber sind tatsächlich völlig neu für mich.

Als ich Deinen Bericht gestern gelesen hatte, war mir spontan die Idee gekommen, dies Dir gleich nachzumachen. Doch das Wetter hätte nicht mitgespielt :-( Und am Mittwoch steht ein Ortswechsel in den Süden an, und von da ist's ein wenig zu weit. Doch zumindest mit dem Lions Head sollte es diesmal klappen, dessen Ausgangspunkt wird sich vom neuen Standort auch mit dem Bike erreichen lassen.

Auf Deine Berichte von Reunion freue ich mich schon sehr – eine landschaftlich grossartige Insel! Ich hoffe nur, dass Du den Besuch schon hinter Dir hast. Denn in diesen Tagen haben die Gilets Jaunes dort mächtig Ärger gemacht, ausgebrannte Autos, geplünderte Supermärkte und dgl.. Kreuzfahrtschiffe und Containerfrachter sollen deshalb nach Mauritius umgeleitet worden sein – all dies war zumindest hier in der Presse zu lesen.

LG Wolfgang

Stijn hat gesagt: RE:
Gesendet am 1. Dezember 2018 um 13:28
randopitons.re ist vor allem für La Réunion eine sehr wichtige Quelle für Beschreibungen von Wanderungen. Etwas das Hikr-Äquivalent für diese Insel, offenbar ;).

Ich bin seit letzte Woche Montag zurück in Europa. Ich habe also nur die erste zwei Tage von den Gilets Jaunes noch miterlebt. Zum Glück hat es meine Reise nicht zu stark geprägt; ausser friedliche Strassenblockaden und geschlossene Laden habe ich nichts schlimmeres gesehen.

Ich wünsche dir noch eine schöne Zeit auf Mauritius!

LG,

Stijn

dulac hat gesagt:
Gesendet am 2. Dezember 2018 um 21:02
Besten Dank für die Nachricht und die guten Wünsche!

Es freut mich zu hören, dass Dein Aufenthalt von den Gilets Jaunes nur unwesentlich beeinträchtigt worden ist und Du auch gut wieder zurückgekommen bist.

LG Wolfgang


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