Ebenes Jöchl (2799 m), St.-Johann-Spitze (2657 m) - unbekannte Aussichtskanzeln über dem Martelltal


Publiziert von gero , 6. September 2018 um 14:09.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:29 August 2018
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1215 m
Abstieg: 1215 m
Strecke:P Rosimtal - Staumauer Zufrittsee - Zufrittboden- Ebenes Jöchl - St.-Johann-Spitz - Schwarzes Loch - P Rosimtal (14,1 km)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Goldrain im Vinschgau ins obere Martelltal bis zum Beginn der 10 Kehren, die hinauf zum Zufrittsee führen; dort einer der wenigen gebührenfreien Parkplätze im Martelltal (ich nenne diesen P im folgenden "P Rosimtal").
Kartennummer:Tabacco Nr. 045 (Latsch, Martell, Schlanders - 1:25.000); Freytag & Berndt WKS 13 (Ultental - 1:50.000)

Das Ebene Jöchl liegt als unscheinbarer, aber einladender Kamm westlich vor der Zufritt- und Altplittschneid. Trotz seiner deutlich geringeren Höhe bietet es eine perfekte Rundsicht auf die Berge des Martelltales. Eine eigene Webcam zeigt diese, sie ist im Gipfelbereich so gut versteckt, daß ich sie nicht gefunden habe. Ich gehe die Bergtour ab dem gebührenfreiem P "Rosimtal" nordseitig unterhalb der Staumauer an - sie ist auf diese Weise kaum aufwendiger als vom gebührenträchtigen P Zufritthütte (5 Euro/Tag), dessen Kosten und Touristenrummel mir dadurch erspart bleiben.

Und los gehts - in einer halben Stunde ist die Staumauer des Zufrittsees (1850 m) erreicht; ein Fußweg auf der Mauerkrone schafft den Anschluß an den Weg Nr. 36 bzw. 17A, der im folgenden steil, aber sehr lauschig durch den Wald des Zufrittbodens (vgl. LK) bergan führt. Nach etwa 1 Std ab Staumauer ist bei Höhenkote 2185 m der Steig Nr. 17 erreicht, der vom Zufritthaus herführt. Er führt nun oberhalb des Zufrittbaches entlang, bis nach weiteren 30 Minuten auf etwa 2370 m die Verzweigung erreicht ist, an der es für mich links aufwärts Richtung ebenes Jöchl geht. Geradeaus begeht man an dieser Stelle den westseitigen Anstieg zur Zufrittspitze.

Steig Nr. 30 führt nun in mäßiger Steigung in nördlicher Richtung über Wiesenböden auf den breiten Rücken des Ebenen Jöchls zu. Nach einiger Zeit ist bereits dessen mächtiges Holzkreuz zu sehen - aber der Eindruck täuscht, es ist noch etwa weiter als man meint. Links vorbei am Südgrat des Jöchls mit einigen unbedeutenden Kulminationspunkten erreiche ich den hintersten Talboden, von dem es dann noch knapp 200 Hm auf das Ebene Jöchl (2799 m) hinauf geht. Ich habe bei gemütlicher Gehweise 3 1/2 Std. für denAufstieg benötigt.

Das Ebene Jöchl macht südseitig seinem Namen alle Ehere: der Gipfelkamm weist kaum Höhenunterschiede auf, sanfte Wiesen prägen das Landschaftsbild. Nordseitig allerdings zeigt es sich ziemlich schroff und unzugänglich: trümmerreiche Rinnen ziehen steil in das Soyputz genannte Hochkar hinab, welches den westlichen Rand der Altplittschneid-Massiv bildet und seinerseits in das steile und vermutlich ebenfalls recht unzugängliche, tobelartige Breitlahnertal abfällt.

Als Aussichts- und wunderbarer Rastpunkt ist das Ebene Jöchl sehr zu empfehlen; ich liege in der Sonne, schwelge vor mich hin und schaue hinüber zur Laaser_Spitze, auf der ich gestern stand.

Auf dem Rückweg nehme ich dann noch den südwestlichen Eckpunkt des Ebenen Jöchls, die St-Johann-Spitze (2657 m) mit. Wahrscheinlich kann man entlang der Kammlinie (weglos) hinüber wandern, aber es stellen sich dort einige Felsstufen in den Weg, deren Begehbarkeit aus der Ferne schlecht einzuschätzen ist. Ich bin heute zum Experimentieren nicht aufgelegt und steige lieber auf dem Steig Nr. 30 bis in die Talmulde ab, um dann weglos die blockigen Südosthänge meines zweiten Tageszieles anzusteigen. Erstaunlicherweise erweist sich der Anstieg zur St.-Johann-Spitze nicht ganz so problemlos, wie man meint: immer wieder sind grobe Blöcke und Felsspalten zu überqueren, zuletzt wird das Gelände unerwartet steil (keine technischen Schwierigkeiten). Aber dann ist auch dieser prächtige Aussichtspunkt erklommen.

Weglos geht es steil und deshalb sehr vorsichtig hinab zum Schwarzen Loch (2502 m), einem bezaubernd schönen Seelein, an dessen Ufer ich lange in der Sonne liege und in dieser Einsamkeit vor mich hinträume. Auf dem Anstiegsweg, zuletzt wieder über die Staumauer, geht es dann zurück zum P Rosimtal.

Tourengänger: gero


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Geodaten
 41687.gpx Unterwegs aufs Ebene Jöchl

Galerie


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Kommentare (2)


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ADI hat gesagt:
Gesendet am 8. September 2018 um 10:59
Servus!

Es is halt immer schee im schönen AA.....
Scheene Buidl.....

Beste Grüße!

ADI

gero hat gesagt: RE:
Gesendet am 9. September 2018 um 18:24
Ja, genau! Mein, unser Alto Adige!


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