Vogesen-Trekking Teil 1
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Tag 1
Am frühen Morgen trafen wir uns am Bahnhof Basel. Gemeinsam fuhren wir mit dem Schnellzug nach Mulhouse. Dort mussten wir ca. 1 Stunde auf unseren Anschlusszug warten, das gab uns genügend Zeit die Bilette für die Weiterfahrt nach Cernay zu besorgen und noch einen Kaffee zu trinken. Irgendwann war die Stunde dann um und wir machten uns wieder auf den Weg zum Bahnsteig. Dummerweise schaften wir es in den falschen Zug einzusteigen und so kam es, dass wir wieder am Bahnhof Basel standen. Mist! Dumm gelaufen. Zum Glück hatten wir gleich wieder einen Zug zurück nach Mulhouse. Natürlich gab es auch dieses Mal keinen Anschlusszug nach Cernay. Da es bald Mittag war hatten wir Hunger und machten gleich Fehler Nr. 2. Wir hatten die glorreiche Idee, das wir schnell bei McDonalds vorbeischauen könnten. Fastfood ist definitiv eine ganz üble Idee vor einer Trekking-Tour, wir litten noch den ganzen Tag unter dem Zeug. Frühzeitig machten wir uns wieder auf den Weg zum Bahnhof und gaben uns dieses Mal speziell Mühe den richtigen Zug zu erwischen und dieses Mal schaften wir es dann tatsächlich.
Bei leichtem Nieselregen stiegen wir in Cernay aus dem Zug aus, schulterten unsere Rucksäcke (diese Dinger mussten Tonnen gewogen haben) und machten uns auf dem Weg. Zuerst ging es durch die Altstadt und einige Wohnviertel von Cernay. Über Wiesen ging es richtung Wattwiler. Inzwischen hatte der Regen aufgehört und wir waren bei strahlend blauem Himmel unterwegs. Bei Wattwiler ging es dann endlich in den Wald und das erste Mal bergauf. Eigentlich wollten wir bei Cantine Zeller auf die alte Militärstrasse auf den Hartmannswilerkopf treffen aber irgendwie kamen wir im Wald von unserem Weg ab und standen plötzlich beim Hirzenstein. Wir mussten uns also entscheiden, ob wir zur Cantine Zeller absteigen oder direkt weiter auf den Hartmannswilerkopf wollten. Da es noch der erste Tag und wir noch frisch waren beschlossen wir, den Weg nach Cantine Zeller zu nehmen. Mehr oder weniger weglos stiegen wir wieder ab, bis wir irgendwann auf einen markierten Weg in unsere Richtung trafen. Hier stiessen wir auch auf die ersten Spuren des 1. Weltkriegs. Überall am Wegrand stiessen wir auf Resten von Stellungen und vergessene Friedhöfe. Nach einiger Zeit erreichten wir dann den alten Weg Richtung Hartmannswilerkopf. Im Zickzack führt der Weg aufwärts bis zu einem kleinen Wegweiser mit der Aufschrift Felsenweg. Dieser Weg führt direkt über das alte Schlachtfeld zum Gipfelkreuz des einst heiss umkämpften Berges. Links und rechts des Weges sind auch heute noch die Überreste der Stellungen deutlich erkennbar. Unterwegs kamen wir noch an einem kleinen deutschen Denkmal mit einer grandiosen Aussicht auf die Rheinebene vorbei. Bald kamen wir oben an und machten eine kurze Pause um uns zu verpflegen.
Der Weg führte uns weiter am französischen Militärfriedhof und Monument auf dem Col du Silberloch vorbei. Da es schon späterer Nachmittag war und wir noch ein paar Kilometer hinter uns bringen wollten folgten wir ab hier ein Stück der Strasse. Im Bereich der Ruine Freundstein begannen wir einen Platz zu suchen, an dem wir unser Zelt aufbauen konnten. Kurz bevor es einzudunkel begann wurden wir in der Nähe des Col Amic fündig. Wir fanden eine flache Stelle direkt auf dem Weg, die ausreichend gross für unser Zelt war.
Tag 2
Am Morgen erwartete uns Super-Wetter und eine schöne Aussicht auf den Grand Ballon, der direkt vor uns lag. Schnell packten wir unsere Sachen zusammen und machten uns wieder auf den Weg. Bald hatten wir unser ganzes Trinkwasser verbraucht und es stellte sich die Frage, wo wir unsere Wasservorräte ergänzen könnten. Zum Glück kamen wir an der Auberge du Ballon, einem Gasthaus, vorbei. Zwar hatte die Wirtschaft geschlossen, wir durften aber trotzdem Wasser nachfüllen. Nachdem wir Unmengen Wasser in uns rein geschüttet und die Flaschen wieder aufgefüllt hatten, setzten wir unseren Aufstieg mit deutlich schwereren Rucksäcken wieder fort. Nach einem anstrengenden Aufstieg erreichten wir den Grand Ballon, wo es von Touristen nur so wimmelte.
Nachdem wir die Aussicht genossen und kurz im Restaurant etwas getrunken hatten stiegen wir Richtung le Haag ab. Hier hatte es deutlich weniger Leute und wir nutzten die schöne Wiese für unsere Mittagspause und um ein bisschen in die Sonne zu liegen. Nach etwa einer Stunde setzten wir unseren Weg durch Wälder und über Wiesen am Lac du Ballon vorbei, über den Hundskopf bis zum Marksteinkopf fort. Ab hier ging es dann bergab bis zum Lac de la Lauch. Hier wollten wir am Ufer übernachten. Leider lagen aber überall Fischeingeweide herum, die Fischer einfach liegen gelassen hatten. Das war uns zu wiederlich und so machten wir uns an den Aufstieg Richtung Col d'Oberlauchen. Zum Glück fanden wir auch hier wieder einen alten Weg, der breit genug für unser Zelt war.
Tag 3
Dieser Tag begann gleich am Anfang mit einem steilen Aufstieg zum Col d'Oberlauchen, den wir aber bald erreichten. Am Morgen hingen noch einige Nebelfetzen herum aber es wurde schon bald schöner und die Sonne kam wieder hervor. Vom Col d'Oberlauchen aus konnten wir einem Höhenweg folgen und mussten lange Zeit keine grösseren Steigungen mehr bewältigen. Der Weg führte uns über herrliche, wilde Wiesen auf dem Col du Hilsenfirst Richtung Petit Ballon. Natürlich ging uns allmählich wieder das Wasser aus. Ich hatte die Hoffnung, dass sich gleich unterhalb des Petit Ballon eine Wirtschaft befindet, bei der wir wieder Wasser auffüllen konnten. Leider erwies sich das Gebäude aber als verlassene Wetterstation und wir sassen wieder einmal auf dem Trocknen. So ausgetrocknet schleppten wir uns auf den Gipfel des Petit Ballon. Das Gipfelfeeling konnten wir aber leider nicht geniessen, da es ziemlich stark stürmte und Wolken aufzogen. Im Nachhinein muss ich sagen, dass wir diese Zeichen des Wetterumbruchs hätten erkennen müssen. Damals realisierten wir aber nicht wirklich, dass sich da etwas ziemlich heftiges zusammenbraute, vermutlich lag es an der Erschöpfung.
Nach dem Gipfel des Petit Ballon stiegen wir über einen recht steilen Weg in Richtung Col de Boenlesgrab ab. Hier fanden wir dann endlich wieder eine geöffnete Wirtschaft, wo wir Wasser auffüllen und Brot kaufen konnten. Nach einer kurzen Pause machten wir uns wieder auf den Weg. Bald sahen wir hinter uns eine schwarze Wolkenwand. Wir erhöhten unser Tempo um im Bereich des Col de Wolfsgrube eine Schutzhütte zu erreichen, die, wie ich heute weiss, gar nicht existiert. Natürlich holte uns die Schlechtwetterfront aber schon vorher ein. Das was da runterkam waren keine einzelnen Regentropfen mehr, sondern eine richtige Wasserwand, so einen Regen hatte ich bis dahin noch nie erlebt. Innert kurzer Zeit waren wir pflatschnass. Sogar alles in unseren Rucksäcken wurde, obwohl es in Plastiksäcken verpackt war mindestens feucht, das meiste aber ebenfalls pflatschnass. Der Waldboden konnte diese Wassermassen natürlich nicht schlucken und so stand der Weg ebenfalls schnell ca. 2 cm bis 5 cm unter Wasser. Das spielte zu dem Zeitpunkt aber natürlich keine Rolle mehr, da wir eh vom Kopf bis zu den Schuhen durchnässt waren. Nach einer heftigen Auseinandersetzung ob wir im Regen weitergehen oder gleich hier das Zelt aufstellen sollten, entschieden wir uns für das Zelt. Im strömenden Regen stellten wir das Zelt auf, gingen ins Zelt und hofften, dass der Regen bald nachlassen würde. Er liess nicht nach, weshalb wir die Nacht hier verbrachten.
Tag 4
Es hat die ganze Nacht durchgeregnet. Das Aufstehen war ziemlich hässlich. Hinein in die nassen Hosen, in die nasen Schuhe und in die nasse Jacke. Wir diskutierten, ob wir weitergehen sollten oder doch lieber schon einen Tag früher als geplant nach Hause fahren sollten. Wir entschieden uns für den Abbruch. So schnell es ging packten wir unsere Sachen zusammen und machten uns auf den Weg ins Tal. Dazu folgten wir einfach der Strasse über den Col de Fustplan. Dichter Nebel lag im Wald, in den Schuhen machte es pflatsh-pflatsch und wir froren in unseren nassen Sachen. Die Stimmung war dementsprechend mies. Irgendwann waren wir dann endlich unten und kamen in einem Dorf namens Soultzbach. Leider gab es dort keinen Bahnhof und wir mussten noch ins Nachbardorf Wihr-au-Val weitermarschieren. Zum Glück hatten wir dort bald einen Anschlusszug, der uns in die Schweiz zurückbrachte.
Fazit/Ausblick
Im Nachhinein kann ich sagen, dass die Tour trotz dem etwas schief gelaufenen Start und den nassen Ende ein voller Erfolg war. Das nasse Ende war zwar zu diesem Zeitpunkt ziemlich hässlich und ein ziemlicher Stimmungsdämpfer aber auch ein eindrückliches Naturerreignis das mir in Erinnerung bleiben wird. Ausserdem habe ich auf dieser Tour vieles gelernt, das ich auf den nächsten Trekking-Touren besser machen werdeN
1. Kein McDonnalds vor der Tour
2. Anständiges Kartenmaterial ist goldwert (wir waren mit einer 1:100'000 Karte für Velotouren unterwegs)
3. Die Trinkwasserbeschaffung muss in der Tourenplanung stärker beachtet werden.
4. Mit schwerem Gepäck werden die Tagesetappen kürzer.
Zugegeben, alle diese Punkte waren mir natürlich schon vorher bekannt, aber wirklich zu Herzen nimmt man sich solche Sachen ja erst, wenn man einmal auf die Nase geflogen ist.
Da es trotz allem eine sehr schöne Tour war, wird sie demnächst fortgesetzt. In ca. 2 Wochen starten wir von unserem damaligen Endpunkt erneut wie die Packesel beladen in die Vogesen. Es soll dann Richtung Hohneck und Col du Bonhomme weitergehen. Ich freue mich darauf, es wird sicher wieder ein voller Erfolg.
Am frühen Morgen trafen wir uns am Bahnhof Basel. Gemeinsam fuhren wir mit dem Schnellzug nach Mulhouse. Dort mussten wir ca. 1 Stunde auf unseren Anschlusszug warten, das gab uns genügend Zeit die Bilette für die Weiterfahrt nach Cernay zu besorgen und noch einen Kaffee zu trinken. Irgendwann war die Stunde dann um und wir machten uns wieder auf den Weg zum Bahnsteig. Dummerweise schaften wir es in den falschen Zug einzusteigen und so kam es, dass wir wieder am Bahnhof Basel standen. Mist! Dumm gelaufen. Zum Glück hatten wir gleich wieder einen Zug zurück nach Mulhouse. Natürlich gab es auch dieses Mal keinen Anschlusszug nach Cernay. Da es bald Mittag war hatten wir Hunger und machten gleich Fehler Nr. 2. Wir hatten die glorreiche Idee, das wir schnell bei McDonalds vorbeischauen könnten. Fastfood ist definitiv eine ganz üble Idee vor einer Trekking-Tour, wir litten noch den ganzen Tag unter dem Zeug. Frühzeitig machten wir uns wieder auf den Weg zum Bahnhof und gaben uns dieses Mal speziell Mühe den richtigen Zug zu erwischen und dieses Mal schaften wir es dann tatsächlich.
Bei leichtem Nieselregen stiegen wir in Cernay aus dem Zug aus, schulterten unsere Rucksäcke (diese Dinger mussten Tonnen gewogen haben) und machten uns auf dem Weg. Zuerst ging es durch die Altstadt und einige Wohnviertel von Cernay. Über Wiesen ging es richtung Wattwiler. Inzwischen hatte der Regen aufgehört und wir waren bei strahlend blauem Himmel unterwegs. Bei Wattwiler ging es dann endlich in den Wald und das erste Mal bergauf. Eigentlich wollten wir bei Cantine Zeller auf die alte Militärstrasse auf den Hartmannswilerkopf treffen aber irgendwie kamen wir im Wald von unserem Weg ab und standen plötzlich beim Hirzenstein. Wir mussten uns also entscheiden, ob wir zur Cantine Zeller absteigen oder direkt weiter auf den Hartmannswilerkopf wollten. Da es noch der erste Tag und wir noch frisch waren beschlossen wir, den Weg nach Cantine Zeller zu nehmen. Mehr oder weniger weglos stiegen wir wieder ab, bis wir irgendwann auf einen markierten Weg in unsere Richtung trafen. Hier stiessen wir auch auf die ersten Spuren des 1. Weltkriegs. Überall am Wegrand stiessen wir auf Resten von Stellungen und vergessene Friedhöfe. Nach einiger Zeit erreichten wir dann den alten Weg Richtung Hartmannswilerkopf. Im Zickzack führt der Weg aufwärts bis zu einem kleinen Wegweiser mit der Aufschrift Felsenweg. Dieser Weg führt direkt über das alte Schlachtfeld zum Gipfelkreuz des einst heiss umkämpften Berges. Links und rechts des Weges sind auch heute noch die Überreste der Stellungen deutlich erkennbar. Unterwegs kamen wir noch an einem kleinen deutschen Denkmal mit einer grandiosen Aussicht auf die Rheinebene vorbei. Bald kamen wir oben an und machten eine kurze Pause um uns zu verpflegen.
Der Weg führte uns weiter am französischen Militärfriedhof und Monument auf dem Col du Silberloch vorbei. Da es schon späterer Nachmittag war und wir noch ein paar Kilometer hinter uns bringen wollten folgten wir ab hier ein Stück der Strasse. Im Bereich der Ruine Freundstein begannen wir einen Platz zu suchen, an dem wir unser Zelt aufbauen konnten. Kurz bevor es einzudunkel begann wurden wir in der Nähe des Col Amic fündig. Wir fanden eine flache Stelle direkt auf dem Weg, die ausreichend gross für unser Zelt war.
Tag 2
Am Morgen erwartete uns Super-Wetter und eine schöne Aussicht auf den Grand Ballon, der direkt vor uns lag. Schnell packten wir unsere Sachen zusammen und machten uns wieder auf den Weg. Bald hatten wir unser ganzes Trinkwasser verbraucht und es stellte sich die Frage, wo wir unsere Wasservorräte ergänzen könnten. Zum Glück kamen wir an der Auberge du Ballon, einem Gasthaus, vorbei. Zwar hatte die Wirtschaft geschlossen, wir durften aber trotzdem Wasser nachfüllen. Nachdem wir Unmengen Wasser in uns rein geschüttet und die Flaschen wieder aufgefüllt hatten, setzten wir unseren Aufstieg mit deutlich schwereren Rucksäcken wieder fort. Nach einem anstrengenden Aufstieg erreichten wir den Grand Ballon, wo es von Touristen nur so wimmelte.
Nachdem wir die Aussicht genossen und kurz im Restaurant etwas getrunken hatten stiegen wir Richtung le Haag ab. Hier hatte es deutlich weniger Leute und wir nutzten die schöne Wiese für unsere Mittagspause und um ein bisschen in die Sonne zu liegen. Nach etwa einer Stunde setzten wir unseren Weg durch Wälder und über Wiesen am Lac du Ballon vorbei, über den Hundskopf bis zum Marksteinkopf fort. Ab hier ging es dann bergab bis zum Lac de la Lauch. Hier wollten wir am Ufer übernachten. Leider lagen aber überall Fischeingeweide herum, die Fischer einfach liegen gelassen hatten. Das war uns zu wiederlich und so machten wir uns an den Aufstieg Richtung Col d'Oberlauchen. Zum Glück fanden wir auch hier wieder einen alten Weg, der breit genug für unser Zelt war.
Tag 3
Dieser Tag begann gleich am Anfang mit einem steilen Aufstieg zum Col d'Oberlauchen, den wir aber bald erreichten. Am Morgen hingen noch einige Nebelfetzen herum aber es wurde schon bald schöner und die Sonne kam wieder hervor. Vom Col d'Oberlauchen aus konnten wir einem Höhenweg folgen und mussten lange Zeit keine grösseren Steigungen mehr bewältigen. Der Weg führte uns über herrliche, wilde Wiesen auf dem Col du Hilsenfirst Richtung Petit Ballon. Natürlich ging uns allmählich wieder das Wasser aus. Ich hatte die Hoffnung, dass sich gleich unterhalb des Petit Ballon eine Wirtschaft befindet, bei der wir wieder Wasser auffüllen konnten. Leider erwies sich das Gebäude aber als verlassene Wetterstation und wir sassen wieder einmal auf dem Trocknen. So ausgetrocknet schleppten wir uns auf den Gipfel des Petit Ballon. Das Gipfelfeeling konnten wir aber leider nicht geniessen, da es ziemlich stark stürmte und Wolken aufzogen. Im Nachhinein muss ich sagen, dass wir diese Zeichen des Wetterumbruchs hätten erkennen müssen. Damals realisierten wir aber nicht wirklich, dass sich da etwas ziemlich heftiges zusammenbraute, vermutlich lag es an der Erschöpfung.
Nach dem Gipfel des Petit Ballon stiegen wir über einen recht steilen Weg in Richtung Col de Boenlesgrab ab. Hier fanden wir dann endlich wieder eine geöffnete Wirtschaft, wo wir Wasser auffüllen und Brot kaufen konnten. Nach einer kurzen Pause machten wir uns wieder auf den Weg. Bald sahen wir hinter uns eine schwarze Wolkenwand. Wir erhöhten unser Tempo um im Bereich des Col de Wolfsgrube eine Schutzhütte zu erreichen, die, wie ich heute weiss, gar nicht existiert. Natürlich holte uns die Schlechtwetterfront aber schon vorher ein. Das was da runterkam waren keine einzelnen Regentropfen mehr, sondern eine richtige Wasserwand, so einen Regen hatte ich bis dahin noch nie erlebt. Innert kurzer Zeit waren wir pflatschnass. Sogar alles in unseren Rucksäcken wurde, obwohl es in Plastiksäcken verpackt war mindestens feucht, das meiste aber ebenfalls pflatschnass. Der Waldboden konnte diese Wassermassen natürlich nicht schlucken und so stand der Weg ebenfalls schnell ca. 2 cm bis 5 cm unter Wasser. Das spielte zu dem Zeitpunkt aber natürlich keine Rolle mehr, da wir eh vom Kopf bis zu den Schuhen durchnässt waren. Nach einer heftigen Auseinandersetzung ob wir im Regen weitergehen oder gleich hier das Zelt aufstellen sollten, entschieden wir uns für das Zelt. Im strömenden Regen stellten wir das Zelt auf, gingen ins Zelt und hofften, dass der Regen bald nachlassen würde. Er liess nicht nach, weshalb wir die Nacht hier verbrachten.
Tag 4
Es hat die ganze Nacht durchgeregnet. Das Aufstehen war ziemlich hässlich. Hinein in die nassen Hosen, in die nasen Schuhe und in die nasse Jacke. Wir diskutierten, ob wir weitergehen sollten oder doch lieber schon einen Tag früher als geplant nach Hause fahren sollten. Wir entschieden uns für den Abbruch. So schnell es ging packten wir unsere Sachen zusammen und machten uns auf den Weg ins Tal. Dazu folgten wir einfach der Strasse über den Col de Fustplan. Dichter Nebel lag im Wald, in den Schuhen machte es pflatsh-pflatsch und wir froren in unseren nassen Sachen. Die Stimmung war dementsprechend mies. Irgendwann waren wir dann endlich unten und kamen in einem Dorf namens Soultzbach. Leider gab es dort keinen Bahnhof und wir mussten noch ins Nachbardorf Wihr-au-Val weitermarschieren. Zum Glück hatten wir dort bald einen Anschlusszug, der uns in die Schweiz zurückbrachte.
Fazit/Ausblick
Im Nachhinein kann ich sagen, dass die Tour trotz dem etwas schief gelaufenen Start und den nassen Ende ein voller Erfolg war. Das nasse Ende war zwar zu diesem Zeitpunkt ziemlich hässlich und ein ziemlicher Stimmungsdämpfer aber auch ein eindrückliches Naturerreignis das mir in Erinnerung bleiben wird. Ausserdem habe ich auf dieser Tour vieles gelernt, das ich auf den nächsten Trekking-Touren besser machen werdeN
1. Kein McDonnalds vor der Tour
2. Anständiges Kartenmaterial ist goldwert (wir waren mit einer 1:100'000 Karte für Velotouren unterwegs)
3. Die Trinkwasserbeschaffung muss in der Tourenplanung stärker beachtet werden.
4. Mit schwerem Gepäck werden die Tagesetappen kürzer.
Zugegeben, alle diese Punkte waren mir natürlich schon vorher bekannt, aber wirklich zu Herzen nimmt man sich solche Sachen ja erst, wenn man einmal auf die Nase geflogen ist.
Da es trotz allem eine sehr schöne Tour war, wird sie demnächst fortgesetzt. In ca. 2 Wochen starten wir von unserem damaligen Endpunkt erneut wie die Packesel beladen in die Vogesen. Es soll dann Richtung Hohneck und Col du Bonhomme weitergehen. Ich freue mich darauf, es wird sicher wieder ein voller Erfolg.
Tourengänger:
Domenic,
Steinadler


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