Wandern im Skaftafell Nationalpark

Der Skaftafell Nationalpark liegt zwischen Kirkjubæjarklaustur und Höfn und ist ein Teil des grossen Vatnajökull Nationalparks. Gegründet wurde er 1967 und nach zwei Erweiterungen umfasst er nun 4807 Quadratkilometer. Besonders bekannt ist der Nationalpark für den Skaftafellsjökull, eine 10 Kilometer lange und 2.5 Kilometer breite Gletscherzunge des Vatnajökull.

Genau diese Gletscherzunge wollen wir heute anschauen. Wir parken unser Auto beim Besucherzentrum das ungefähr 2 Kilometer abseits der Ringstrasse liegt. Dort gibt es auch einen grossen Campingplatz, der aber nun im Winter kaum besucht ist. Im Besucherzentrum bezahlen wir die Eintrittsgebühr für den Nationalpark und erkundigen uns über den Zustand der Wanderwege. Die meisten Wanderwege sind stark verreist und nur mit Steigeisen begehbar, aber der Weg zum Gletscher ist eben, einfach und problemlos begehbar. Übrigens kann man sich über den Zustand der Weg auch per Email erkundigen und erhält normalerweise innert 24 Stunden eine Antwort.

Der Weg zum Gletscher ist gut ausgeschildert und beginnt direkt beim Besucherzentrum. Er ist bei jedem Wetter begehbar und weist keinerlei Schwierigkeiten auf (T1). Auf diesem Weg gelangen wird innert 30 Minuten zur Endmoräne und dem Gletscherrandsee. Dort endet der offiziell markierte Weg aber man kann weglos weitergehen bis direkt zum Gletscher. Wegen den Eisabbrüchen, dem gefrorenen Gletschersee und Treibsand ist dabei aber ein wenig Vorsicht notwendig.

Die Ausmasse des Gletschers, die Aussicht auf die Berge und den Gletschersee und das alles bei der fahlen Sonne sieht überwältigend aus. Wir verbringen viel Zeit am Gletscher bevor wir wieder zurück zur Endmoräne gehen. Dort folgen wir den Fussspuren auf die Moräne, gehen ein wenig der Moräne entlang und finden dann zufällig einen anderen, abgelegeren und schmaleren Fussweg der uns zurück zum Besucherzentrum führt.

Wieder zurück beim Besucherzentrum gehen wir gleich weiter zum ebenfalls ausgeschilderten Svartifoss. Dieser Wasserfall ist bekannt für die Basaltsäulen die wie Orgelpfeiffen aussehen und über die sich der Wasserfall stürzt. Der Weg dorthin ist prinzipiell auch sehr einfach, wenn auch stellenweise ziemlich steil. Ausserdem ist er stark verreist, so dass stellenweise grosser Vorsicht notwendig ist. Schon bald erreichen wir den höchsten Punkt des Weges, von dem man eine schöne Aussicht auf den Wasserfall hat. Von hier aus könnte man noch leicht abwärts bis direkt zum Wasserfall gehen, doch weil dieser Weg komplett vereist ist und wir keine Steigeisen haben, entschliessen wir uns, es bei der Aussicht zu belassen. In der Dämmerung gehen wir zurück zum Besucherzentrum, das wir genau mit dem Einbruch der Dunkelheit erreichen.