Tadschikistan Teil 5 - Auf nach Mutnye


Publiziert von Becks , 4. August 2017 um 19:49.

Region: Welt » Tadschikistan » Fansky Gori
Tour Datum:17 Juli 2017
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: TJ 
Zeitbedarf: 3:00
Aufstieg: 800 m

17.Juli 2017
Heute ist Schluß mit Komfort, einem Zimmer mit Betten, Strom (von 20-22 Uhr), Duschen (wahlweise brühheiß oder zu kalt und einer einstelligen Anzahl an Wasserstrahlen), Essen im Restaurant und sowas. Nach dem Frühstück checken wir aus, hinterlegen den normalen Kram in einer Garage und die Wertgegenstände im Zimmer von Alex, schnappen das uns von Alex empfohlene Funkgerät mit der Ermahnung, um 9, 12, 15, 18 oder 21 Uhr zu melden und legen unsere beiden dick gefüllten Expeditionstaschen an den Sammelpunkt, wo die drei Esel (einer für uns, zwei für die vierköpfige Truppe aus Österreich) um 10 Uhr vorfahren sollen.
Kurz vor 10 Uhr brechen wir mit leichtem Gepäck auf Richtung Mutnye. Den Weg kennen wir ja vom Vortag, aber er ist eh so gut ausgelatscht, daß man ihn nicht verpassen kann.  Roxana und ich treffen nach 3h und einigen Bildern wie geplant oben ein, wenig später folgt Gepäck und die Österreicher. Kurz vor dem Camp latschen wir noch an einer Gruppe vorbei, welche bei meiner besseren Hälfte für Stirnrunzeln sorgt. Die kenne ich doch, aber das kann nicht sein?

Am See dann folgt eine intensive Diskussion über den Zeltplatz. Ich präferiere Plätze abseits des Hauptplatzes in Richtung Fkis/VAA. Weniger besucht, weniger Müll und vor allem fließendes Wasser sprechen für sich. Nach dem Einwurf von Mubin (so heißt der deutschsprachige tadschikische Führer der Deutschen): "Steinschlaggefahr" helfen alle Einwürfe bezüglich seinem Unwissen, den Hinweis auf den Untergrund und etwaiger (bzw. nicht vorhandener) Felsbrocken aka "Steinschlaggut" nichts, die Mehrheit will an den See.

Bei der ersten Besichtigung schwant mir schon übles. Bis 3m an den See heran findet man hinter Steinen Klopapier und andere Hinterlassenschaften, auf dem See selbst bildet sich eine Haut am Rand und die Eselkackhäufen direkt am Wasser sehen auch nicht lecker aus. Hoffen wir mal, der Filter (extra gekauft, nie zuvor so etwas benutzt) hält, was er verspricht, sonst wird das hier wortwörtlich eine beschissene Unternehmung und das Klopapier könnte zu knapp kalkuliert sein...

Ich drücke noch eben Mubin eine bestellte Pulle Wodka für seine Gruppe in die Pfoten, dann bauen wir unser Zelt auf einem der freien Plätze auf. Der Rest des Tages vergeht ganz schnell mit Herumlungern, Wasser filtern, Kochen und die Gegend anschauen. 

Neben all dem ganzen Campinggedöns löst sich eine Frage auf: ja, sie ist es. Gerlinde Kaltenbrunner ist hier und will auf den Energy und wundert sich ebenso wie wir, woher wir denn von diesem Ort erfahren haben und wie wir auf die Idee kommen, hier Urlaub zu machen. Nette Frau und für Roxana ein nettes Geburtstagsgeschenk, sie zu treffen.

Routenbeschreibung:
Vom Camp aus zum südlichen Gatter raus und den gut ausgetretenen und mit Setinmmännchen gespickten Weg bis Mutnye. Der Weg steigt in Schüben zu einzelnen Ebenen auf (3000m, 3250m, 3470m), erreicht nach etwas mehr als 2.5h eine Kante bei 3470m und geht von da aus zum See (3h total). Hier hat es am nördlichen Ende zig eingeebnete Plätze für Zelte aller Größen. Wer möchte, kann auch in Richtung VAA-Paß weiter und dort am Bach sein Lager aufschlagen (etwa 10 Min ab Mutnye). Alternativ dazu bietet sich die Ebene südlich vom See in Richtung Chimtarga-Paß an. Hier hat es ebenfalls fließend Wasser, jedoch weniger Ecken, wo man Gepäck verstecken könnte.

Abends kommen die Deutschen vom Energy zurück. Laut dem russischen Führer soll es in der Flanke maximal 45° haben, was im drastischen Kontrast zur Angabe der beiden Schweizer steht, die wir heute morgen noch im Camp getroffen haben. Diese haben den Zamok bestiegen, am Energy umgedreht und schätzen die Steilheit auf 70-80° ein. Bleibt wohl nichts anderes als nachzusehen, denn nun haben wir aus einigen Berichten so ziemlich alles zwischen 40 und 80° abgedeckt.

Tourengänger: Becks


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