Adamello (3539m) als Tagestour via Rif. Gnutti

Der Adamello (3554m) ist eine wirklich lohnende Hochtour abseits vom Massenalpinismus, den man beim Italienurlaub in der Provinz Brescia natürlich nicht auslassen darf. Die meisten Tourenberichte beschreiben den Aufstieg von Pinzolo (Trentino) oder vom Tonalepass. Wir hingegen haben unser Quartier in Malonno (Lombardei) und nehmen uns den Adamello deswegen von der Westseite als Tagestour via Rifugio Gnutti vor.
 

Wir parken unser Auto um 04:00 beim Parkplatz Ponte del Guat und gehen recht zügig in 1:30 unter klarem Sternenhimmel und abnehmendem Mond zum Rifugio Gnutti. Der Adamello ist hier am Wegweiser mit 5 h aufgeführt. Nach einer kurzen Rast geht es dem Lago Miller entlang weiter ins Tal hinein (Weg 23). Es wird sukzessive steiler und wir erreichen schließlich den Einstieg vom Via Ferrata Terzulli. Ab hier führen immer wieder Stahlseile die Wand empor, die die leichte Kletterei (II) entschärfen. Das Mitführen eines Klettersteigsets ist hier jedoch nicht nötig. Wir kommen flott voran und erreichen um 09:00 den Passo Adamello (3240m), wo uns eine sagenhaft schöne Gletscherwelt erwartet.
 

Da sich der Gletscher in unserem Fall schön umgehen lässt, bleiben Steigeisen und Seil im Rucksack. Von hier führen Fußstapfen am Gletscherrand abwechselnd über Schneefelder und Blockgelände unschwer bis zum Gipfel, den wir dank optimalen Bedingungen um 10:15 nach über 6 h Aufstieg erreichen. Wir teilen uns den Gipfel bei traumhaften (!) Bedingungen und schöner Fernsicht mit lediglich 4 anderen Bergsteiger. Nach einer ausgiebigen Rast steigen wir über den gleichen Weg ab.