Biasca - Matro
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Diese lange Tour nimmt ihren Anfang am Zusammenfluss von Brenno und Ticino, in Pasquerio (Gemeinde Biasca). Hier beginnt der lange Grat, der die Leventina vom Bleniotal trennt und der im Sommer ohne übermässige Schwierigkeiten quasi durchgehend bis in die Piora-Region begehbar ist. Im Winter ist die Gegend wenig frequentiert, abgesehen von einigen Skigipfeln, die von beiden Seiten angegangen werden können.
Nachdem ich in Faido lorenzo, unterwegs zum zweiten Anlauf beim Rifugio Barone, getroffen hatte, folgte in Pasquerio eine unangenehme Überraschung: Der Weg war wegen "taglio bosco" abgesperrt. Leider lassen mich in solchen Situationen die Italienischkenntnisse bisweilen im Stich, so kraxelte ich halt über die abgehauenen Bäume und Äste empor. Bald besserte die Sache und auf dem hübschen Weglein ging es effizient aufwärts. Auf etwa 800 m kamen die ersten Schneeflecken und auf etwa 1000 m lag dann durchgehend Schnee. So verlangte die Suche nach dem Weglein, das direkt zum Pizzo Forca hinauf führt, etwas Aufmerksamkeit. Obwohl der Schnee wegen der Wärme sehr weich war, war die Einsinktiefe mit den Schneeschuhen noch erträglich. Wegen der Stollenbildung war die Spurerei aber doch reichlich anstrengend.
Über Mürisc und Radura della Cresta kam ich irgendwann zur Capanna Pian d'Alpe. Hier war seit fast einem Monat niemand mehr. Obwohl ziemlich modern, ist die Hütte im Winter eher unangenehm, denn sie ist praktisch nicht heizbar. Mit hängender Zunge spurte ich noch die restlichen 400 hm zum Matro hinauf. Auf dem Grat war wegen unerwarteten Löchern einige Vorsicht nötig. Schliesslich ging ich noch etwas weiter über den Grat (den ersten Zahn muss man westlich umgehen, Vorsicht auf Wechten) bis zum Cogn.
Vom Cogn bis Sobrio waren einige ältere Skispuren zu sehen, so war die Orientierung problemlos. Via Lago, Cascine und Usc war das hübsche Dorf in Kürze erreicht. Autostop ist hier schwierig, weil es kaum Verkehr hat. Schade, dass die Seilbahn nach Bodio, die einst projektiert war, nicht zustande kam...So musste ich halt fast zwei Stunden im Dorf warten, bis der Bus nach Lavorgo fuhr. Dies war jedoch halb so schlimm, denn die Osteria Ambrogini ist ein sehr angenehmes Haus. Schade, dass ich nicht bleiben konnte, denn das Sächsische Abendessen (!) hätte ich gerne probiert.
Aufstieg 5 Stunden bis Cogn, Abstieg 1 Stunde bis Sobrio.
SLF: Mässig

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