Serra da Estrela: Cântaro Gordo und Torre - Höchster Berg von Portugal (Festland)


Publiziert von pika8x14 , 21. Juli 2017 um 01:18.

Region: Welt » Portugal
Tour Datum:20 Juni 2017
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: P 
Zeitbedarf: 11:00
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Strecke:Covão d'Ametade - Cântaro Gordo - Torre - Lagoa do Peixão - Vale da Candeeira - Covão d'Ametade
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Per Pkw zur Covão d' Ametade. Parkplätze nahe am Eingang zum Picknickgelände, im Kurvenbereich der Straße EN 338 (Manteigas - Torre).
Kartennummer:Carta Militar de Portugal, Série M888, Folha 223, Loriga (Seia), 1 : 25.000

Eine weitere Wanderung in Portugal führt uns heute auf einen Berg, den die meisten offenbar mit dem Auto „besteigen“. Wir haben uns allerdings für eine Tour zu Fuß (und teils sogar per Hand) entschieden - durch ziemlich wildes Gelände geht’s auf den


Torre.

Mit einer Höhe von 1.993 m ist dieser die höchste Erhebung im „Sternen-Gebirge“ Serra da Estrela und auch die „Nummer 1“ auf dem portugiesischen Festland. Lediglich der *Pico auf der gleichnamigen Azoren-Insel übertrifft ihn noch als Landeshöhepunkt.

Der Gipfel selbst befindet sich auf einem weitläufigen Hochplateau mit karger Vegetation. Wie der Name vermuten lässt - gab und gibt es auf dem „Torre“ einen „Turm“ - heutzutage sind es sogar mehrere. Zwei davon tragen eine Radarkuppel. Daneben existieren weitere Bauwerke. Und auch ein kleines Skigebiet mit Liften ist zu finden.

Der Gipfelbereich ist durch eine kurze, asphaltierte Stichstraße erschlossen, die von der EN (ER) 339 Covilhã - Seia abzweigt. Die absolute „Sensation“ ist dabei sicherlich der Kreisverkehr, der den höchsten Punkt umrundet.

Bedingt durch die gute Straßenanbindung, wird der Torre - wie bereits angedeutet - überwiegend motorisiert besucht.

Verschiedene Wanderwege ermöglichen aber auch wirklich schöne Toren per pedes. Dabei führen die Routen teilweise durch die steilen Abbrüche an den Rändern des Hochplateaus.


Unsere Tour (20.06.2017)

Wir entscheiden uns für eine Besteigung des Torre ab Covão d'Ametade mit Abstecher zum Cântaro Gordo. Der Rückweg soll uns dann vorbei am Lagoa do Peixão und durch das Vale da Candeeira führen.

Bereits am Vortag haben wir den Torre sowie Covão d'Ametade kurz erkundet und vom *Cântaro Raso einen Großteil des Geländes, in dem wir heute unterwegs sind, einsehen können.

Nach einer weiteren Nacht in Penhas da Saúde fahren wir am Morgen zu einem der beiden kleinen Parkplätze, die sich an der Straßenkehre unmittelbar am Covão d'Ametade (ca. 1.430 m) befinden. Kurz vor „8“ beginnen wir unsere Tour. Nach wenigen Schritten schlendern wir bereits über die Schwemmebene, die von einem Wäldchen bedeckt und heutzutage offensichtlich ein beliebtes Picknickareal ist. Eine kleine Brücke bringt uns über den jungen Rio Zêzere.

Am Fluss geht’s unter Birken noch ein kurzes Stück entlang, dann ist sozusagen „Schluss mit lustig“:

Wir verlassen das flache Gelände am Covão d'Ametade und beginnen den teils steilen Aufstieg. Grundsätzlich folgen wir dabei gelb-roten Markierungen und Steinmännchen. Der schmale Steig schlängelt sich durch viel Gebüsch, vor allem Ginster und Erika, und über felsige Passagen.

Auf ca. 1.630 m erreichen wir eine Geländeschwelle, hinter der sich wenige Meter tiefer das Covão Cimeiro befindet. Das grüne Schwemmland ist umgeben von steilen Felsflanken. Südlich erhebt sich dabei der „schlanke“ Cântaro Magro, nördlich der „dicke“ Cântaro Gordo - unser erstes Gipfelziel.

Deshalb schwenken wir nach rechts und kraxeln ein Steilstück empor (I). Bald überqueren wir eine weitere, kleine Schwemmebene und steigen anschließend aufwärts durch die südlichen Hänge des Cântaro Gordo. Auf einer Höhe von ca. 1.835 m führt der markierte Weg dann etwa höhehaltend unter dem Gipfelkamm entlang, wir machen aber erst einmal einen Abstecher dorthin:

Pfadspuren und einzelnen Steinmännchen folgend - kämpfen wir uns hoch auf den Grat und gehen auf diesem noch bis zur höchsten Stelle des Cântaro Gordo (1.875 m). Nach etlichen Fotos steigen wir wieder zum eigentlichen Weg ab.

Die Markierungen lotsen uns nun durch große Felsblöcke, bevor wir an die Einsattelung westlich des Cântaro Gordo gelangen. Von dort steigen wir hinauf zum Hochplateau, das wir auf knapp 1.900 m erreichen.

Die teils etwas abenteuerlichen Abschnitte unseres „Weges“ liegen nun erst einmal hinter uns - gemütlich schlendern wir in Richtung Torre. Dabei passieren wir auch die Wegabzweigung in Richtung Lagoa do Peixão - das merken wir uns schon mal für den Rückweg.

Der Wegverlauf ist nun nicht mehr ganz so offensichtlich. In Sichtweite der Straße 339 ist es aber kein Problem, sich eine Route über das flache, wenig bewachsene Gelände zu suchen.

Nach dem Überqueren der Straße folgen wir Spuren durchs das wellige Gelände direkt in Richtung Torre. Der auch in manchen Karten noch vorhandene Weg verliert sich aber bald. Deshalb biegen wir am kleinen Stausee auf die Stichstraße zum Gipfelbereich ein und spazieren entlang dieser noch ein Stück.

Gegen 11.30 Uhr erreichen wir den Torre (1.993 m) und damit den höchsten Punkt Portugals außerhalb der Azoren. Während einer längeren Pause erkunden wir ein bisschen die Umgebung und decken uns in einem der hier ansässigen Läden auch mit weiteren Getränken ein, denn noch steht ein langer Rückweg bevor.

Auf diesen begeben wir uns dann etwa 13.00 Uhr. Über die Zufahrtsstraße geht’s erst einmal ziemlich langweilig zurück zur Straße 339. Von dort wandern wir auf Pfadspuren bzw. weglos an die nahegelegene, aussichtsreiche Abbruchkante. Dieser folgen wir grob nordwestwärts, bis wir wieder den Hinweg und kurz darauf die Wegabzweigung (ca. 1.900 m) in Richtung Lagoa do Peixão erreichen.

Gemäß Beschilderung halten wir uns links (nordwestwärts) und erreichen bald die ersten kleinen Seen (ca. 1.850 m). Nun schwenken wir nach Westen und dackeln weiter durch die wellige Felslandschaft (Chancas), vorbei an zahlreichen Tümpeln . Zwischendurch nähern wir uns dabei der Straße 339 nochmals bis auf gut 100 Meter an. Nicht immer ist die Orientierung sofort klar, auf den zweiten Blick entdeckt man dann aber doch eine Markierung oder ein Steinmännchen.

Als wir uns irgendwann fragen, warum wir nach wie vor in die „falsche“ Richtung laufen, kommt der längst erwartete Abzweig (knapp 1.870 m):

Unser morgendlicher Ausgangspunkt „Covão d'Ametade“ ist zwar genau dorthin ausgeschildert, wo wir gerade herkommen;-). Der Weg zum „Lagoa do Peixão“ und nach „Candeeira“ - die nächsten Ziele auf unserer Rundtour - schwenkt nun aber endlich ab.

Ein kurzes Stück geht’s noch flach dahin, dann steigen wir zwischen Felsen zum Lagoa do Peixão (1.680 m) hinunter. Den schönen See umrunden wir sozusagen halb am südlichen Ufer (rechts) und machen in der Nähe des östlichen Ufers nochmals eine längere Pause.

Dann geht’s steil und mit etwas Kraxelei hinunter ins Vale da Candeeira. Im Tal halten wir uns nach wie vor an Steinmännchen und rot-gelbe Markierungen. Wir pirschen uns durch teils dichtes Gestrüpp, stapfen über Kies-/Geröllfelder, aber es gibt auch angenehme Wiesen-Abschnitte. Dreimal überqueren wir das Flüsschen, einmal sogar über eine kleine Brücke.

Bevor das Vale da Candeeira steil hinunter zum Rio Zêzere abbricht, verlassen wir das Tal (ca. 1.420 m) über die südlichen Hänge. Über weitere Felsrücken - mit abermals leichten Kraxelstellen - erreichen wir so nochmals eine Höhe von gut 1.560 m (der fällige Gegenanstieg begeistert nicht allzu sehr).

Zu guter Letzt geht’s auf schmalem Pfad bzw. Steig noch durch die Flanke oberhalb des Rio Zêzere zurück zum Covão d'Ametade (1.430 m).

Dort beenden wir 19.00 Uhr eine wirklich abwechslungsreiche Wanderung:

Insgesamt sind wir netto ca. 8 Stunden unterwegs - und verbrauchen bei viel Sonne gut 4 Liter Getränke. Diese kann man zum Glück (während der Öffnungszeiten der Läden) am Torre nachfüllen. Dort treffen wir auch weitere Touristen - ansonsten sind wir heute den ganzen Tag allein unterwegs.

Den Abend und die anschließende Nacht verbringen wir wieder in Penhas da Saúde.


Manteigas und Weiterreise (21.06.2017)

Am Morgen nehmen wir Abschied von der Serra da Estrela. Nochmals besuchen wir den einen oder anderen Aussichtspunkt. Und in Manteigas legen wir noch einen kurzen Zwischenstopp ein, bevor wir weiter in Richtung Norden fahren...


Lissabon und Abreise (24. + 25.06.2017)

Wieder zurück in Portugal machen wir noch Station in Lissabon. Selbstverständlich schlendern wir ausgiebig durch die Hauptstadt mit zahlreichen bedeutenden Sehenswürdigkeiten - aber auch viel Verfall. Und natürlich lauern wir dem einen oder anderen Schienenfahrzeug auf - schließlich findet man in Lissabon verschiedene interessante Bahnen.

Am Sonntagabend endet dann unser einwöchiger Urlaub mit dem Rückflug…  


pika8x14 sind heute: A. + A.


Tourengänger: pika8x14


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