Klipbokkop 1391 m


Publiziert von basodino , 29. April 2017 um 14:21.

Region: Welt » South Africa
Tour Datum:10 April 2017
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: ZA 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1010 m
Abstieg: 1010 m
Strecke:20 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Sanddrif über Schotterstraße ca. 25 min bis nach Nuwerust
Zufahrt zum Ankunftspunkt:siehe oben
Unterkunftmöglichkeiten:Dwarsrivier Farm: Sanddrif Chalets und Camping, Kromsrivier Chalets, Camping und Restaurant, Nuwerust Camping, Mount Ceder Bed & Breakfast
Kartennummer:Slingbys "Hike the Cederberg" 2nd edition

Es läuft im Leben nicht immer alles wie geplant. Manchmal sind es erhebliche Hindernisse, manchmal kleine Ärgernisse, aber immer muss man mit der Situation umgehen.

Ein Ziel unseres zweiten gemeinsamen Südafrika-Urlaubes war es, Tourinette die Faszination Cederberge zu zeigen. Leider war dies nur eingeschränkt möglich, da ein großes Buschfeuer im Dezember ein großes Gebiet verwüstet hat. Ursache hierfür waren Boyscouts, die fahrlässig Toilettenpapier abfackeln wollten und damit einen ganz Berg in Flammen versetzt haben. Somit fiel sowohl die Tour zum Wolfberg (hier bereits von mir beschrieben) und auch die für uns beide neue Tour auf den dortigen Tafelberg aus, da das Gebiet derzeit gesperrt ist.

Kurzfristig mussten wir umdisponieren, da uns unser Gastgeber hierüber auch nicht frühzeitig in Kenntnis gesetzt hatte. Wir recherchierten ein wenig und fanden als Ausweich eine Route auf den Klipbokkop. Diese Tour kann sich zwar nicht mit dem Wolfberg messen, aber als Einstieg in die Region bietet sich die Tour an.

Wir traten in Kontakt mit der Farm Nuwerust, auf deren Gebiet die Tour liegt. Permits und Wandertipps sind dort leicht zu erhalten. Man kann auch dort campen. Steve meinte, wir würden 6-7 Stunden brauchen, was eine eher sportliche Annahme war.

Man parkt beim Office der Farm und geht von dort einige hundert Meter die Schotterstraße zurück. Nach den letzten Häusern findet sich ein Weg zum Wasserfall. Dieser Weg ist gut gespurt und leicht zu gehen. Nach ca. 40 Minuten erreicht man den Wasserfall, der allerdings in aller Regel trocken ist. Hier findet sich nur Wasser, wenn es mal alle 4-5 Jahre heftig geregnet hat und dann auch nur für wenige Minuten. In 2013 soll es mal für 30 Minuten gesprudelt haben. T2, 40 min

Am Wasserfall biegt man rechts scharf ab und steigt über eine schlechte, rutschige Spur bis man auf die Höhe des oberen Randes des Wasserfalls gelangt, biegt nach links ab und erreicht das obere Tal. Hier gleich wieder rechts und entweder folgt man den ab dort angebrachten weißen Bändeln oder der alten Route, die mit Steinmännern (Cairns) markiert ist. Die alte Route ist zunächst von Vorteil, da man so leichter durch das dichte Buschwerk kommt. Die Büsche sind trocken und teilweise dornig, was wir abends an vielen Striemen an unseren Beinen erkennen konnten (obwohl wir lange Hosen trugen). Man erreicht P. 973 nicht ganz. Dieser Hügel wird links von einer kleinen Felsstufe abgegrenzt, die man an ihrem oberen Ende absteigend durchschreiten kann. T3, 50 min

Nun kommt man in einen weiten Sattel, wo wir sowohl die Cairns als auch die Bändel verloren. Wir querten die nächste Erhebung (ca. 1120 m) links unterhalb, fanden die Bändel dann aber wieder weiter oben. Auch nach dieser Erhebung, die man nicht ganz erreicht, steigt man wieder in einen Sattel ab. T3, 55 min

Vor einem erhebt sich P. 1170, den man entweder links oder rechts umgehen kann. Wir wählten links, wobei man zwei Felsriegel durchschreiten muss (jeweils I). Die Bändel hätten einen wohl eher rechts am Gipfelchen vorbeigeführt. Sei es drum, dahinter erreicht man wieder einen Sattel. T3+, I, 30 min

Von hier aus ist es nun essentiell, dass man die weissen Bändel wiederfindet. Man quert rechts aufwärts unter die finale Gipfelwand, die man auch direkt erklettern kann (leichteste Route aber mind. III). Einfacher ist es unter den Gipfelfelsen zu einer Rinne zu queren und den Gipfel von hinten her zu erreichen. Die Querung führt durch brüchiges Gelände, die Bändel sind nicht immer leicht zu sehen. Schließlich steigt man steil und über hohe Stufen die Rinne hinauf. Kurz bevor man das Plateau erreicht, kann man leicht nach links hinausqueren und über sanfte Hänge den Gipfel selbst erreichen. T4+, I, 65 min

Im Idealfall hat man nach 4 Gehstunden den Gipfel erreicht. Wenn man aber immer wieder den Weg suchen muss, dann sind die 5,5 Stunden inkl. Pausen schon mal gar nicht so schlecht, denke ich.

Auf dem Gipfel hat man eine schöne Aussicht auf die karge Landschaft. Der Abstieg gestaltet sich dann deutlich einfacher. Man folgt einfach dem Nordgrat der nach links senkrecht abbricht, rechts sich aber flach in eine weite Rinne absenkt. Über viele Steine und Felsen oder oftmals diesen rechts ausweichend geht es ganz allmählich hinab. Mit etwas Glück findet sich hier der eine oder andere Dassie (Klipschliefer). Es finden sich hier auch Cairns und weiße Bändel, so dass man weit weniger Probleme bei der Wegsuche hat.
In einem Sattel, der einem den Weg nach links hinab scheinbar anbietet, bleibt man en route nach Norden und überschreitet P. 1091. Dahinter fällt der Weg endlich steiler ab und man erreicht eine Senke (Terrasse) mit Steinmann, der einem den Weg durch eine niedrige Stufe zeigt. T4-, 95 min

Nach der niedrigen Steilstufe (I) quert der Weg nach rechts zunächst die Höhe haltend, dann hinab, immer wieder durch große Steinmänner klar signalisiert. Schließlich kehrt man nach links und steigt ab zu einer weiteren Terrasse, wo uns die Markierungen mal wieder im Stich ließen. Entweder weit nach links zu einer Rinne oder etwas nach rechts zu einem Durchstieg überwindet man den letzten Felsriegel, bevor man weiter unten auf eine von weitem sichtbare Spur trifft, die Teil des Wasserfall-Rundwegs ist. T3+, 45 min

Endlich wieder im leichten Geläuf, steigt der Weg nach einer Rinne nochmals etwas an. Aber ab dem flachen Rücken danach geht es nur noch abwärts, bis man schließlich wieder die Farm erreicht. T2, 40 min.

Nach ziemlich genau 10 Stunden erreichten wir wieder das Office, wo uns eine Frau empfing, die uns zur Runde gratulierte. Entgegen Steve meinte sie, dass die 10 Stunden absolut in der Erwartung liegen und sogar eine gute Leistung sei. In 6-7 Stunden sei die Runde selbst bei Ortskenntnis kaum zu machen. Weiterhin unterhielt sie uns noch mit vielen Geschichten von der Farm. Wir hörten gerne zu, denn in diesem Office gibt es auch eiskalte Getränke zu kaufen. So fuhren wir mit neuen Getränkevorräten und reich an Eindrücken und neuen Geschichten in den Sonnenuntergang ...

Noch wichtig: ausreichend Wasser mitnehmen - kein Wasser auf der kompletten Route!!!!

Tourengänger: basodino, tourinette, LionsHead
Communities: Southern Africa


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