Wolfberg Arch 1562 m und Wolfberg Cracks


Publiziert von basodino , 18. Januar 2010 um 18:24.

Region: Welt » South Africa
Tour Datum:25 Dezember 2009
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: ZA 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 680 m
Abstieg: 680 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:ca. 120 km von Ceres (gut 2 Stunden) oder ca. 80 km von Citrusdaal (ca. 1,5 Stunden).
Zufahrt zum Ankunftspunkt:siehe oben
Unterkunftmöglichkeiten:Dwarsrivier Farm (Camping + Chalets), inzwischen gibt es auch weitere Unterkünfte in der Nähe bis zur 4 Sterne Lodge, allerdings dank der Schotterstraße dann zeitlich längere Anfahrt und ohne Permit sollte man nicht los
Kartennummer:slingby's Cederberg 7.1

Als ich das erste Mal nach Südafrika gegangen bin, geschah das auch, weil ich einen Bericht aus den 80er Jahren gelesen hatten, über einen Naturbogen auf dem Gelände einer Farm. Inzwischen habe ich diesen Bogen 4x besucht und diese Wanderung ist eines der wahren Highlights Südafrikas.
Die Dwarsrivier-Farm liegt für den Normaltouristen ziemlich ab von den Hauptrouten und ist entweder über 60 km Schotterstraße von Süden (Ceres) aus zu erreichen oder über 40 km Schotterstraße von der N7 (Citrusdaal - Clanwillam). Letztere Strecke soll Schritt für Schritt geteert werden, was aber noch ein wenig dauern dürfte. Nur bei Algeria sind ca. 4 km Strecke umgewandelt worden.
Auf dem Farmgelände gibt es gut organisierte Chalets und einen Campingplatz. Die Chalets entsprechen inzwischen europäischen Ansprüchen, wenngleich sie einfach sind und man selbst kochen muss. Dafür gibt es aber Bettzeug, eine funktionierende Dusche und Platz für 4-6 Personen, je nach Chalet. So günstig wie früher sind sie aber nicht mehr.

Von den Chalets fährt man am frühen Morgen am besten mit dem Auto das letzte Stück (ca. 2km), am Camping Platz links aufwärts, durch das Gate (Zahlenschloss, nur mit Permit zugänglich, erhältlich auf der Farm) und erreicht so einen kleinen Parkplatz. Von hier beginnt ein schöner Weg, welcher zunächst recht gemütlich ist. Bis ca. 7.15 Uhr kann man weitestgehend im Schatten aufsteigen. Wenn man den beeindruckenden Felsen schon recht nahe ist, wird das Gelände wilder und der Weg vermag es nicht mehr allen Felsbrocken auszuweichen. Hier findet man einen Wegweiser, welcher einem die Wahl zwischen der Wander- und der Kletterroute lässt. 1 h 20 min bis hierher.

Die Kletterroute beginnt mit einem Einstiegshindernis in Form einer Felsbank (siehe Bild Nr. 4). Die Beschreibungen sehen häufig vor, dass man von links über eine steile Stufe (ca. 3 m) auf ein Band klettert. Da hier für den größten Komfort ein entscheidender Griff fehlt, ist es aber insbesondere für kleinere, weniger geübte Wanderer sehr mühsam hier rauf zu kommen (II+). Leichter, aber exponiert, ist es, wenn man rechts auf einen schmalen Sims hinausquert und an seinem gangbaren Ende direkt ca. 3-4 m hinauf klettert. Das ist zwar ein wenig luftig, doch gibt es hier viele Griffe und Tritte (II-). Man erreicht erwähntes Band und folgt ihm nach rechts. Durch Büsche und Felsen vollführt man einen Bogen, bis man oberhalb des Bandes auf einen spektakulären Durchgang stösst, welcher am Boden durch einige große Felsen blockiert ist. Diese überklettert man leicht. Dahinter gelangt man in eine große Halle ohne Dach. Man quert diese Halle, Blick nach links hinab zur Farm, und findet genau vis-a-vis einen schmalen Durchgang, welcher einen kurz ins Dunkle führt, the dark passage. Nach nur wenigen Metern erreicht man so eine weitere Halle, die in ein mystisches Licht getaucht ist. Man überklettert noch ein paar Felsen und wird sich gewahr, dass man in der rechten von zwei parallelen Spalten steht. Die Mittelwand ist durchbrochen, so dass der rote Fels hier gleich zwei versteckte Naturbögen bildet. Rechts befindet sich eine horizontale Felsbank, welche auch viel Luft unten drunter hat. Hier sollte man einige Minuten verweilen und die Natur einfach nur bestaunen.
Schließlich wechselt man in die linke Spalte und verfolgt diese bis zu ihrem oberen Ende. Dabei wird diese immer schmaler und am Ende auch steiler. Zuerst kommt man an eine für kleine Menschen sehr unangenehme Kletterstelle (III, für größere Menschen II+). Ein Felsblock hat sich verkeilt, so dass man ca. 3 m aufwärts klettern muss. Hier hat es aber praktisch keine Griffe, außer einem Riß rechts, welcher sich in ca. 2,5 Meter Höhe befindet. Man kann zwar links auf eine schmale Leiste steigen, aber erst ab ca. 1,70 Meter Größe wird man den Riß rechts gut erreichen können. Den größeren Menschen sei gesagt, dass man mit einer einfachen Stemmtechnik, Hintern links an der Wand, Füße rechts an der Wand, die Stelle leicht meistern kann (der Riß ist hier nicht viel breiter als 1 Meter), die kleineren brauchen entweder Hilfe oder ein wenig Akrobatik.
Hat man diese Stelle gemeistert, kommt wenige Meter später noch ein Felsblock, welcher sich nur schwer überklettern lässt. Hier kann man sich aber leicht helfen, indem man den Rucksack abnimmt und sich auf dem Rücken liegend Kopf voraus auf Sand unter den Felsblock schiebt . Wenn es nicht mehr weitergeht, richtet man sich zu einer sitzenden Position auf und stemmt sich gerade hinauf. Hier sind größere Menschen eher im Nachteil und ab einem gewissen Bauchumfang könnte es eng werden (die Lücke unter dem Fels ist nur ca. 30 cm hoch). Man reiche die Rucksäcke durch bevor der letzte die gleiche Technik anwendet. Danach nehmen die Schwierigkeiten ab und man erreicht wenige Minuten später das Ende der Spalte und somit die Hochebene. 1 h 15 min vom Wegweiser plus Staunen.

Auf dem ersten großen bebuschten Platz kann man zwei Routen wählen, entweder gerade aus oder halb rechts. Beide treffen sich später wieder und führen zum Wolfberg Arch. Man wandert meist ohne große Höhendifferenzen durch eine einmalige Steinlandschaft, deren Formationen immer wieder die Fantasie anregen. Insofern kann man auch länger brauchen. Der Arch taucht so richtig nach ca. 30 Minuten auf und dient leicht als Orientierung. Man durchläuft noch eine kleine Senke und nähert sich dem Wolfberg Arch direkt unterhalb des eigentlichen Wolfbergs (1608 m) von links her. Da sich vor dem Arch ein kleiner Abgrund befindet, erreicht man den Bogen von seiner Rückseite. 1 h 10 min von den Cracks.

Man kann den Bogen selbst auch besteigen. Hierzu geht man am einfachsten am Bogen vorbei in seine Längsachse (Wegspuren). An der Schmalseite erkennt man leicht zwei Risse. Der linke ist leicht zu erklettern. Hierzu geht man in den Riß hinein, quert 2 Meter auf einer Leiste rechts nach außen zurück und folgt der dort ansetzenden Leiste steil rechts aufwärts. Links klettert man unter einem Block hindurch und erreicht eine Art Kreuzung. Rechts ragt senkrecht eine Kante auf, die sehr steil und exponiert, aber doch leicht erklettert werden kann. Es gibt sicherlich eine Reihe anderer Varianten, aber diese schien mir objektiv die sicherste und einfachste (II). So erreicht man das Dach des Bogens, welches relativ flach ist und mit einem Steinmann auf einem größeren Felsblock markiert ist.

Der Rückweg führt zurück zu den Cracks (wie Hinweg, 1 h 10 min). Dort entscheiden sich die meisten für die sogenannte Adderly Street. Der Weg ist bezeichnet. Rechts der Aufstiegscrack führt der Weg klar erkennbar in eine andere Spalte. Dieser Weg ist zunächst sehr einfach. Wenn man aber tiefer steigt, so stellen sich Felsblöcke in allen Dimensionen in den Weg. Ein klein wenig Kraxelei ist auch auf dieser sogenannten Wanderroute nötig. Leider ist die Route nicht so eindeutig bezeichnet, dass sich 2 Routen im breiten unteren Teil gebildet haben. Die rechte scheint mir hierbei die um Nuancen leichtere zu sein. Im oberen Teil kann man parallel zur Adderley Street auch in die nächste Spalte einsteigen. Hier ist aber auch Kletterei gefragt, über deren Schwierigkeit ich keine Auskunft geben kann.
Schließlich kraxelt man noch über diverse Felsblöcke aus dem unteren Eingang der Schlucht heraus und erreicht wieder den Wegweiser vom Aufstieg. 0 h 40 min. Der weitere Weg ist insofern bekannt. 0 h 55 min.

Tourengänger: basodino
Communities: Southern Africa


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Kommentare (2)


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alpinos hat gesagt: toller Bericht und schöne Fotos
Gesendet am 15. März 2010 um 18:43
Gratuliere zu den schönen Fotos und den schönen Wanderungen. Wir waren ein paar Wochen vorher dort und haben die Landschaft auch sehr genossen. Ist schon schön da in SA!
Viele Grüße,
A&R.

P.S.: es gibt auch eine community "Southern Africa" (http://www.hikr.org/comm/safrica/) wo Du Mitglied und Deinen Bericht eintragen kannst.

alpinos hat gesagt: RE:toller Bericht und schöne Fotos
Gesendet am 15. März 2010 um 18:45
ups, wir waren natürlich ein Jahr vorher da... :-)


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