Breitenboden, Trub - vergessener Friedhof im Wald


Publiziert von Hibiskus , 26. März 2017 um 13:42.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Emmental
Tour Datum:25 März 2017
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Zeitbedarf: 2:30
Aufstieg: 390 m
Abstieg: 390 m
Strecke:6.4 km / Pkt. 987 - Ober Breitenboden 1122 - Wäldli mit Grabensteinen - Pkt. 1245- Pkt. 1316 - Ramsegg 1130 - Mittler Breitenboden- Pkt. 987
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW Bärau- Längengrund- Twärengraben bis Pkt. 987

 Ursulas längst verstorbener Vater hat öfters von einem Friedhof, sehr abgelegen in einem Wald im Raum Trub erzählt. Das lässt uns seit Jahren keine Ruhe, den wollen wir nun aufsuchen und mit einer Wanderung verbinden. Uns interessiert auch, was es damit in sich hat. Eine kurze Anfrage beim uns bestens bekannten und mit dem Gebiet vertrauten Förster gibt uns den ungefähren Standort.

Nachdem wir das Auto zuhinterst in Twärengraben parkiert haben wandern wir aufwärts Richtung Breitenboden. Beim ersten Natursträsschen links abbiegen, es führt dem Graben entlang steil aufwärts. Bis vor kurzem war dies vermutlich die einzige Zufahrt zum Heimwesen Ober Breitenboden. Zuerst geht's durch Wald, dann folgt rechts eine grosse Wiese auf welcher gut eingezäunt zahlreiche Hirsche weiden.

Ab Ober Breitenboden wandern wir weiterhin auf dem bergwärts führenden Weg bis auf die Hangkante/Waldrand. Diesem folgen wir nun nach Südwesten, dann abwärts einige Meter in den Wald hinein, weglos nach rechts und plötzlich stehen wir vor den Grabsteinen des ominösen Friedhofes.

Er wurde in den Dreissigerjahren von der Familie Riggenbach aus Basel errichtet. Nun stehen im Wald oberhalb Breitenboden in Trub sechs mehr oder weniger verwahrloste Grabsteine. Die Idee dazu stammte von Paul Braus, dem deutschen Schwiegersohn. Anscheinend waren private Friedhöfe damals in Deutschland gang und gäbe gewesen. Der Riggenbach-Familienfriedhof hatte schon in Basel bestanden, musste aber dem Strassenbau weichen und wurde so in diese abgelegene Gegend verlegt. Leider sind die Inschriften auf den Grabensteinen mittlerweile so verwittert, dass man kaum noch etwas lesen kann.

Wir halten uns hier etwas länger auf, gehen danach zurück auf die Krete und folgen dem Weg zur Sonnenseite kurz vor Buchstuden. Von hier können wir eine tolle Aussicht in die umliegende Gegend, aber auch auf die Hochalpen geniessen. Der starken Bise wegen ziehen wir es aber vor, den Rucksack beim namenlosen Pkt. 1245 an einem windstillen, sonnigen Plätzchen zu plündern.

Wir kommen ins Gespräch mit dem dortigen Landwirt, welcher uns empfiehlt, einfach der schmalen Nagelfluhkante weiter zu folgen. Es sei zwar kein offizieller Wanderweg, aber der Pfad Richtung Schynenzingge sei gut auszumachen, benötige aber Trittsicherheit. Klar lassen wir uns das nicht entgehen.
Anfänglich führt der Pfad flach über einen schmalen Nagelfluhrücken. Dann ein kurzes Stück im Zick-Zack steil hoch und wieder flach bis zum offiziellen Wanderweg Schyne-Schynezingge.

Danach dürfen wir uns den Rückweg zum Auto aussuchen, hier haben wir diverse Möglichkeiten. Wir ziehen es vor, den Hinweg bis kurz vor Ober Breitenboden zurück zu gehen, bis unters Wäldli, dann links abbiegen und auf einem Weg über die Wiese aufwärts Richtung Gatter beim Waldrand. Ab hier ist dann der Rückweg zum Auto leicht zu finden. Er führt zum Heimwesen Ramsegg hinunter, dann auf dem neu erstellen Strässchen nach Mittler Breitenboden und so wieder zurück zum Ausgangspunkt.

Tourengänger: Hibiskus


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Kommentare (2)


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mapleleaf1 hat gesagt: Bitte löschen
Gesendet am 3. April 2017 um 12:37
Hallo Hibikus, schade dass du diesen geheimen Ort so publik machst. Das ist doch gerade das spannende, dass nicht viele Leute diesen Ort kennen. Ich bitte dich im Interesse aller Abenteurer diesen Beitrag zu löschen, oder zu ändern. Du kannst den Beitrag ja noch stehen lassen, aber bitte nicht so detailliert Beschreiben. Vielen Dank. Grüsse aus Langnau, mapleleaf

Hibiskus hat gesagt: RE:Bitte löschen
Gesendet am 4. April 2017 um 19:15
Hallo Mapleleaf1, es gibt 3 gute Gründe diesen Bericht auf Hikr so stehen zu lassen.
1. Du als ANONYMER Hikr (dein Benutzerprofiel ist leer) bittest mich den Bericht zu löschen oder abzuändern.
2. in der Berner Zeitung vom 15.10.02 erschien eine detaillierte Reportage, inkl. Namen, über diesen Friedhof mit dem Titel "Vergessene Gräber mitten im Wald. Eine 3 Teilige Geschichte über diesen Friedhof erschien in der Wochenzeitung ab 24.12.08.
3. Auf Friedhöfen werden Gräber nach 25-30 Jahren aufgehoben. Dieser Friedhof wird seit Jahrzehnten nicht mehr gepflegt. Bin überzeugt, dass dieser Bericht praktisch niemanden anlockt.
Gruss Hibiskus


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