Murrleinsnest (460 m), Stollberg (476 m) und Stollburg - Eine Waldrunde am Rande des Steigerwalds


Publiziert von DiAmanditi , 5. April 2017 um 19:13.

Region: Welt » Deutschland » Südwestliche Mittelgebirge » Sonstige Höhenzüge und Talgebiete
Tour Datum: 4 März 2017
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 

Der Westkamm des Steigerwalds bricht mit einer großen, waldigen Steilstufe ins Steigerwaldvorland ab, die ihn von Westen aus trotz seiner relativ geringen Höhe recht eindrucksvoll erscheinen lässt. An jenen Hängen gibt es aber nicht nur Wald, sondern auch der Wein fühlt sich hier wohl; an der Stollburg liegt sogar der höchstgelegene Weinberg Frankens. Genau um diesem Berg wird es auch in dieser Tour gehen, denn die Gegend rund um Handthal wird auch gerne als das Tor des Steigerwalds bezeichnet. Woran das liegt? Ich vermute, am plötzlichen Übergang zwischen Feld und Wein zu den tiefen Wäldern, der Lage in der Mitte zwischen dem bekannten Steigerwaldort Ebrach und Gerolzhofen im Steigerwaldvorland sowie am Steigerwaldzentrum, welches sich ebenfalls in Handthal befindet.

Nun zur eigentlichen Wanderung: los geht es in Wiebelsberg, einem beschaulichen Ort nahe Gerolzhofen, der unterhalb des Weinberges "Alter Berg" liegt, welcher von uns zunächst erstiegen wird. Das dauert nicht lange und schon 10 Minuten später kann man die herrliche Aussicht von der Höhe "Beim heiligen Franziskus" genießen. Hier taucht der Weg in den Wald ein und so wanderten wir durch die schönen Altholzbestände des Oberen Mahlholzes Richtung Waldesruh. Hierbei handelt es sich um eine Privatklinik inmitten des Waldes, die wohl - laut der Nummernschilder - in ganz Deutschland bekannt ist. Unser Weg führte nun weiter zum Murrleinsnest. Dorthin führt ein schöner Pfad leicht ansteigend durch den Buchenwald, der vor allem den Spechten sehr gut gefällt, so hörten wir oft ein Hämmern und Klopfen im Wald. Nach kurzer Zeit erreichten wir auch schon das Murrleinsnest, einen 460 Meter hohen Doppelgipfel oberhalb von Waldesruh, an dessen Westgipfel eine Unterstandshütte und eine (aussichtslose) Bank zum Verweilen einladen.

Das war natürlich Grund genug für eine kurze Pause, bei der wir uns den Weiterweg überlegten. Wir entschieden uns schließlich für die Forststraße am Schollstein vorbei zum Stollberg. Um dessen Gipfel zu erreichen, muss man jedoch kurz den Forstweg verlassen und sich den höchsten Punkt im Wald suchen. Danach wanderten wir weiter durch die dichten Wälder zunächst zum Steinernen Kreuz, wo man nach Handthal abbiegen muss. Vor dem Abstieg ins Tal ist übrigens noch ein kurzer Abstecher zum Magdalenenkreuz lohnenswert, da es dort einen netten Blick auf das Örtchen Handthal gibt.

Kurz vor Handthal kamen wir dann am Steigerwaldzentrum vorbei, welches über den Steigerwald und seine Bewohner informiert. In der Nähe gibt es übrigens einen gern besuchten Baumwipfelpfad, den wir allerdings nicht erkundeten. Also statteten wir dem Informationszentrum einen kurzen Besuch ab, bevor wir endlich in Handthal den Anstieg auf den imposanten Berg der Stollburg begannen. Dazu wanderten wir immer bergauf auf Asphaltwegen, später auch über eine Treppe, neben der die Geschichte des Weinbaus sehr lehrreich erklärt wird, durch die Weinberge in Richtung der Waldkappe am Gipfel der Stollburg.

Und schließlich erreichten wir sie, die Ruine der Stollburg. Interessant ist eine Tafel, die jene Burg als Geburtsort des berühmten Minnesängers Walther von der Vogelweide bezeichnet. Jedoch ist dieser historisch nicht gesichert und auch andere Orte wie das Südtiroler Lajen beanspruchen die Herkunft des Minnesängers für sich. Eine schöne Aussicht hat man hier allemal, denn nach Süden befindet sich eine Lücke zwischen den Bäumen, durch die der südliche Steigerwald, das Steigerwaldvorland und die Frankenhöhe zu sehen ist. Jetzt wanden wir uns endlich dem Rückweg zu, der über breite Forststraßen und Feldwege durch den Wald und zu guter Letzt über die Weinberge des Neuen Bergs und die des uns schon bekannten Alten Bergs zurück nach Wiebelsberg, unserem Ausgangspunkt, führt.

Schwierigkeiten:
Durchgenhend T1

Fazit:
Schöne Wald- und Weinbergtour am Tor des Steigerwalds. Besonders interessant waren der Wechsel zwischen steilen Weinbergen und dichten Wäldern, das Steigerwaldzentrum sowie die Stollburg mit ihrer auffälligen Form und der Ruine.

Tourengänger: DiAmanditi


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