Engelstein (972 m) - kecker Felszahn hoch über dem Chiemsee

Mitten im Wald steht er da, gut versteckt und sagenumwoben. Ein kecker Felszahn oberhalb von Bergen, nur unweit des touristisch erschlossenen Hochfelln in den Chiemgauer Alpen. Bei den Einheimischen äußerst beliebt, blieb der Engelstein bis dato von den grölenden Massen verschont. Zu abweisend präsentiert sich der kurze aber durchaus ernste Gipfelaufbau dem Betrachter. Jene die jedoch hinaufsteigen, kommen in den Genuss einiger netter Kletterstellen und werden mit einer unerwartet schönen Aussicht belohnt.

Der kurze Zustieg erfolgt vom mittlerweile geschlossenen Gasthof Pattenberg oberhalb von Bergen. Man folgt dem Forstweg - am Damwildgehege vorbei - aufwärts bis zum Waldrand. Nun links haltend den Beschilderungen folgend bis zum Einstieg.

Der kurze Schlussanstieg hat es in sich. Technisch einfach (Stellen I) aber durchgehend sehr steil, gelangt man hinauf zur Schlüsselstelle. Eine ca. 5 m hohe nahezu senkrechte Felsstufe (II) gilt es leicht abdrängend zu erklimmen. Trotz der recht guten Felsqualität sollte jeder Griff und Tritt geprüft werden. Man befindet sich im unmittelbaren Absturzgelände und ein Fehler hätte fatale folgen. Etwas oberhalb befindet sich ein solider Haken zum Nachsichern bzw. Abseilen. Der Weiterweg (erdige Pfadspuren, Stelle I-) gestaltet sich nun deutlich einfacher und nach wenigen Minuten ist der Gipfel erreicht. Die Aussicht kann sich durchaus sehen lassen. Im GB finden sich fast ausschließlich Einträge von Einheimischen, die dem Engelstein teilweise täglich einen Besuch abstatten.

Der Abstieg erfolgt auf dem Anstiegsweg und erfordert noch einmal volle Konzentration. Nach einem kurzen Besuch der Engelstein Höhlen geht es zügig zurück zum Auto. Schee wars!

Anmerkung: Auch Chiemgauer war bereits auf dem Engelstein. Hier sein Bericht - Hochfelln (1664m) über Rötlwandkopf (1379m), Hochgern (1744m) bis Engelstein (972m)


Schwierigkeiten:

Von Pattenberg zum Engelstein T1. Am Gipfelaufbau T4-5 und II


Fazit:

Nette Feierabendtour auf einen kleinen Felszahn hoch über dem Chiemsee. Der kurze Schlussanstieg sollte trotz relativ geringer technischer Schwierigkeiten keinesfalls unterschätzt werden. Diverse Gedenkreuze verunglückter Bergsteiger mahnen zur Vorsicht. Bei schlechten Bedingungen oder mangelnder Erfahrung sollte unbedingt ein Seil mit!