Gr. Wendenstock Vorgipfel, Nordrinne


Publiziert von ma90in94 , 12. August 2016 um 10:50.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Oberhasli
Tour Datum: 8 August 2016
Hochtouren Schwierigkeit: WS+
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Titlis und Wendenstockgruppe   CH-BE 
Zeitbedarf: 3:45
Aufstieg: 1200 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Innertkirchen - Engstlenalp, 8 Fr. Maut für unbegrenzten Aufenthalt

Ich starte an der Engstlenalp um 0630 Uhr. Noch früher raus müssen die Angler und Älpler die bei einer Kuhsammelstelle bereits volle Milchkannen aufladen. Ich wähle zum Aufstieg die einzige Route die im Urner Führer und auch von Beni71 beschrieben ist. Vom östlichen Seeende die verwachsene Geröllhalde aufwärts bis unter der ersten Feldbastion nach rechts auf eine Terrasse ausgewichen werden kann. Nur kurz weiter und oberhalb des Wasserfalls der unterhalb entspringt in eine Nische und über ein steiles schmales Band hinauf auf die nächste bewachsene Terrasse. Hier etwas rechts haltend und sobald als möglich aufwärts und wieder links haltend ( kurze Kletterstelle) in flacheres Gelände. Nun gerade hinauf, wieder steiler auf die Terrasse bei ca. 2200 m nordöstlich von P.2365 m.
Danach über Schnee  in den hintersten Winkel beim ck von Hienderstock auf der Lk zu der breiten Scharte bei P. 2541 m. Die ersten 30 Höhenmeter sehr rutschiges Material.
Ab hier gerade aufwärts über leichte Felsstufen und Schnee bis unter die Wände des Wendenstocks. Steigeisen waren unerlässlich. Blind wie ich manchmal bin quere ich zu weit nach Osten und halte den Nordkamin für den Normaleinstieg in die Flanke. Er ist zwar sehr steil, aber mit reichlich großen Tritten und Griffen in bestem Fels (II) versehen. Danach weniger geneigt über leichte Felsstufen, hier hätte ich wohl noch zum Normalweg queren können, aufwärts. Das letzte Drittel in der breiten Rinne wieder steiler und plattiger (II)  bis zum breiten Gipfelgrat ca. 20 m vom Vorgipfel. So gut wie kein Schutt und meist guter Fels. Rinnenhöhe knapp 150 Höhenmeter.
Eine gemeine Scharte von etwa 15 m trennt mich leider vom ca. 5 m höheren Hauptgipfel.
3 Meter  über der Scharte breche ich ab, es ist mir zu schwierig und zudem sehr luftig. Der Gegenanstieg sieht ohnehin nicht besonders benutzerfreundlich aus.
Ein Gipfelbuch finde ich keines. 1985 habe ich den Gipfel im Zuge eines langen Tourentages von Reissend Nollen, Kl. und Gr. Wendenstoch und Mähren schon einmal besucht. Für den Pfaffenhut mußte ich dann  nochmal  mit Kletterschuhen kommen.
Der Abstieg klettert sich auch sehr gut und ich laufe noch über die doch mäßig steilen Schneehänge bis unter den Mähren und noch auf diesen. Hier gibt es ein ganz leeres dickes
Gipfelbuch seit 2015. Drei oder vier Skitürler und eine Sommerbesteigung. Dieses Jahr
war noch kein Eintrag.
Als Abstieg bietet sich die Mulde westlich von P.2771  an. Über diese bin ich damals zum Pfaffenhut aufgestiegen. Hier müssen aber einige Felsabbrüche umgangen werden, die man vom Aufstieg vielleicht kennen sollte. So gehe ich auf Nummer sicher und nehme den Weg östlich von P. 2771 um wieder zum Sattel bei 2541 zu gelangen. Man kann um diese Jahreszeit sehr bequem auf  flachen Felsabsätzen unter der Gletscherzunge abwärts queren. Es blieb nur noch ein ca. 20 m steiles Schneefeld um in flachere Gefilde zu gelangen.
Das steile schmale Band von Anfang über dem Wasserfall ist von oben kommend nur sehr schwer zu finden. Wenn man so tief wie möglich auf der Terrasse über Alprosen usw. nach Osten quert ist es einmal kurz zu sehen.
Ich denke, auch der Normalweg über die Nordflanke hat recht guten Fels ohne Schutt und ist eher etwas weniger steil als die Nordrinne. Zu beachten ist eventuell im Herbst eine Randkluft. Ein Freund von mir ist  hier mal wieder unverrichteter Dinge abgezogen. Der Einstieg könnte auch die Schlüsselstelle sein, hier ist die Wand am steilsten.

Tourengänger: ma90in94


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T5-
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