Erbeskopf (816 m) - höchster Berg von Rheinland-Pfalz


Publiziert von ju_wi , 25. Januar 2009 um 23:11.

Region: Welt » Deutschland » Westliche Mittelgebirge » Hunsrück
Tour Datum:25 Januar 2009
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 600 m
Abstieg: 600 m
Strecke:21 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto zu P Klarenmüle nahe B327 Richtung Rorodt
Kartennummer:Naturpark Saar-Hunsrück LVA RP

Tageswanderung zum HÖCHSTEN BERG DES BUNDESLANDES RHEINLAND-PFALZ, dem Erbeskopf (816 m) im Hunsrück. Rheinland-Pfalz ist damit das neunthöchste Bundesland Deutschlands. Der Erbeskopf ist auch der höchste Berg im Mittelgebirge Hunsrück und hat noch den interessanten Titel des höchsten linkrheinischen Bergs Deutschlandes.

Ich dachte eigentlich, wir wären schon auf dem Erbeskopf gewesen. Da dies aber schon lange her sein musste und die Erinnerung auch nicht mehr so präsent war, unternehmen wir heute bei schön vorhergesagtem Wetter einen Tagesausflug zum Erbeskopf. Klar war nach Internet-Recherche auch, dass das Gipfelplateau erst seit 2004 größtenteils zugänglich gemacht wurde - schon allein deshalb sollte es sich lohnen. Und wie sich dann herausstellte, waren wir wohl wirklich noch nie dort oben - mindestens könenn wir uns beide nicht daran erinnern.

Morgens stehen zunächst 1,5 Stunden Autofahrt an von Eppstein über die Hunsrückhöhenstraße bis zum Parkplatz Klarenmühle bei Rorodt. Hier geht es dann schon los. Den Parkplatz - eingezeichnet auf unserer Narurparkkarte von 1990 (?) - gibt es wohl nicht mehr. Wir parken einfach an einem Feldweg- tief im Tal auf ca. 300 m ü NN. Vorher studiert wollen wir einen improvisierten Rundweg gehen, der nur teilweise dem Hunsrückhöhenweg (Markierung grünes H des Hunsrückvereins) folgen soll.

Wir gehen vom Parkplatz zunächst einen lokalen (in der Karte gepunkteten) Wanderweg, der einem schnuckeligen, kleinen Sträßchen Richtung dem 100 Seelen Weiler Rorodt folgt. Auf den 2,5 km bis Rorodt passieren uns ganze 3 Autos... In Rorodt gehen wir links und an einem Bach beschließe ich nach Karte über einen Feldweg etwas abzukürzen. Die Abzweigung des Feldweges ist tatächlich auch vorhanden. Die Führung parallel zu einem Bachlauf existiert jedoch bald nicht mehr - und so geht es ein paar hundert Meter durch tiefen Acker und Brombeergebüsch :-(

Jedenfalls stoßen wir dann auf den Feldweg, der uns zum Naturdenkmal (2 alte Eichen) oberhalb Deuselbach führt. Von hier sehen wir zum ersten Mal die markante weiße Kugel eines Radarturmes am Erbeskopf. Mit einem Sträßchen gehen wir hinab in den Ort und steigen nach einer Linkskurve wieder hinauf. Es geht steil auf Nebensträßchen bis zum oberen Ortsrand, wo wir eine stillgelegte Eisenbahnlinie überschreiten. Inzwischen auf dem Hunsrückhöhenweg folgen wir diesem links in einen schmalen Pfad. Statt wie in meiner Karte die Straße zu queren, biegt die Markierung jedoch nach links und folgt einem Panoramaquerweg. Nach gut 1,5 km biegt das "H" dann rechts eine sehr steile Schneis hinauf und wir finden uns nach Querung einer Landstraße auf dem langgestreckten Parkplatz Richtung Hunsrückhaus und gehen gerade auf den Skilift im Winterbetrieb zu. Dies wollte ich eigentlich vermeiden.

Was solls. Eigentlich ist es sogar ganz interessant, dem Treiben der vielen Skifahrer auf der winzigen Piste zuzusehen. Wir steigen auf einem Weg rechts von der Piste am Saum eines kleinen Wäldchens auf zunächst geräumtem Teerweg steil empor. Wo die Schneeräumung endet, geht es links ab zu einer Skihütte mit Imbiß. Es ist inzwischen Mittagszeit und wir kehren auf Glühwein und Bier kurz ein.

Anschließend steigen wir weiter auf dem überforerenen und rutschigen Altschnee steil empor, bis wir kurz vor dem Gipfel über einen Querweg gehen und dann in flacherem Terrain durch Strauchwerk auf das Plateau gelangen. Dieses war bis 2004 wegen der militärischen Anlage auf dem Gipfel komplett gesperrt. Inzwischen ist jedoch ein neuer hölzerner Aussichtsturm zugänglich, vor dem auch eine Wetterstation des Deutschen Wetterdienstes steht. Wir besteigen den Turm, genießen die Aussicht und unser Lunchpack, beobachten kurz einen Amateurfunker und steigen wieder hinab.

Zurück zu dem Querweg, verlassen wir diesen nach W auf kleinem Pfad und umrunden so, den immmer noch gesperrten Teil des Plateaus bis wir wieder auf den W-Grat des Erbeskopf stoßen. Fast flach und nur leicht bergab folgen wir einem breiten Waldweg gut 1 km bis zum Sattel, an dem die Tafel "Gottlob" an die Kaufleute erinnert, die früher mühsam hier Gott für ihre Überwindung des Hunsrücks dankten. An der Kreuzung biegen wir rechts ab auf die in der Karte noch eingezeichnete - aber in der Natur nicht mehr markierte - alte Führung des Hunsrückhöhenwegs.

Gut 200 Hm tiefer stoßen wir nach Querung der Mittelschneise auf ein Moorgebiet, von denen es im Hunsrück viele gibt. Kurz später kommen wir an die Wegspinne Schwarzes Kreuz und folgen einem schmalen Pfad, der uns sehr steil hinauf zum Bromerkopf bringt. Zum Gipfel des Hügels müssen wir über umgefallene Bäume stolpern. Auch ein Waldweg ist hier nicht mehr erkennbar und so folgen wir die nächsten 15 Minuten einfach dem Verlauf der Karte durch die Waldhänge. Dann stoßen wir wieder auf einen breiteren Weg und queren - erneut improvisierend - hinab bis zum Forsthaus bei Deuselbach. Hier passt die Karte wieder und wir queren diesen Ort ein zweites Mal, biegen jedoch oberhalb des Friedhofes diesmal mit dem "H" nach N ab in das Mühlental. Vorbei an der Kochsmühle und später der inzwischen nicht mehr bewirtschafteten Cornelysmühle erreichen wir nach 16:30 Uhr und nach Querung vieler umgestürzter Baumstämme auf dem letzten Stück zufrieden unser geparktes Auto.

Tourengänger: ju_wi


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 366.gpx Erbeskopf

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