Levada-Wanderung zu den 25 Quellen

Am zweitletzten Ferientag schaffen wir es doch noch, eine Levada-Wanderung zu unternehmen. Wir sind nicht die einzigen: viele Gruppen haben wohl auf diesen Tag gewartet und so ist die Tour häufig ein mühsames Kolonnenwandern, wobei Wandern zum Teil stark übertrieben ist, geht es doch häufig nur sehr gemächlich vorwärts und überholen ist auf den engen Wegen schwierig und stösst bei den lokalen Gruppenführer auf seeeehr wenig Begeisterung mit entsprechenden Kommentaren. Nichts desto trotz, die Levadatour war sehr interessant und lohnend.
Mit dem Auto fahren wir zur Hochebene hinauf, dem einzigen Ort der Insel, auf dem eine Strasse mehr als 200 Meter gerade aus führt. Bei der Abzweigung nach Rabaçal parkieren wir und gelangen auf der geteerten, aber für den Verkehr gesperrten Strasse zum Forsthaus Rabaçal. Hier erwarten uns auch die Madeira-Buchfinken, eine endemische Unterart unserer heimischen Buchfinken. Sie haben sich an die vielen Besucher gewöhnt und lassen sich aus der Hand füttern. Wir folgen dem Wegweiser Richtung „Risco“ und gelangen nach ca. 5 Minuten zur Levada do Risco. Durch eindrückliche Baumerika-Wälder erreichen wir nach ca. 1 Stunde den Risco-Wasserfall zuhinterst in einem Talkessel.

Auf gleichem Weg wandern wir zurück Richtung Forsthaus, zweigen aber vorher rechts ab und steigen ab zur Levada das 25 Fontes. Wir folgen der Levada, teils auf recht engen Pfaden, überqueren die Schlucht der Ribeira Grande und erreichen nach ca. einer Stunde den Felsenkessel, aus dessen Steilwänden die 25 Quellen entspringen. Um der grossen Menschenmenge zu entfliehen, wandern wir noch einige Minuten weiter bis zum Tal der Ribeira dos Cedros, hier sind wir praktisch alleine unterwegs. Nach einer Verpflegungspause (für uns und die Madeira-Buchfinken) kehren wir zurück zum Forsthaus Rabacal und zu unserem Auto. Auf dem Rückweg können wir immer wieder Madeira-Goldhähnchen beobachten. Leider sind sie aber zu flink, um eine gute Foto zu machen. Erstaunt hat uns auch, dass in den Levadas recht grosse Forellen leben.

Die Tour zu den 25 Quellen wird viel begangen. Sie ist dennoch sehr lohnend, vor allem auch wegen den urtümlichen Baumerika-Wäldern und den vielen anderen interessanten Pflanzen, wie z.B. den riesigen Gänsedisteln oder den wunderschönen Storchenschnäbeln.