Am Fuss der Spitzkoppe

Ein Versuch die Spitzkoppe zu erreichen

Die Felsen der Spitzkoppe sind ein Höhepunkt jedes Aufenthalts in Namibia! Nachdem wir zwischen den abgeschiffenen Felsen direkt am Fuss des Felsbogens in völliger Einsamkeit campiert hatten, versuchten wir einen Weg auf den Gipfel der Spitzkoppe zu finden, was - wenig erstaunlich - nicht geklappt hat.

Wären wir Schweizer, wenn wir nicht wenigstens versuchen würden, den Gipfel der Spitzkoppe zu erreichen? Wir wissen, dass die Chancen schlecht stehen, denn der Berg ist sehr abweisend und steil und ohne Kletterausrüstung kaum zu bezwingen. Auch die Route ist uns unbekannt. Auf gut Glück marschieren wir los und beginnen über runde Felsen in die Höhe zu kraxeln. Bald gelangen wir auf eine stark geneigte Felsplatte. Vorsichtig setzen wir die Füsse auf den griffigen Granit und passen auf, dass wir nicht ins Rutschen kommen. Auf dieser „Autobahn“ geht es schnell und angenehm in die Höhe. Wir sind gespannt, wie weit wir auf diese Weise kommen werden. Nach eine Viertelstunde scheint Endstation zu sein. Riesige abgerundete Felsen versperren den Weiterweg. Links fallen senkrechte Wände in die Tiefe, rechts erhebt sich der Gipfel. Wie durch ein Wunder finden wir einen schmalen Riss in der Felsbarriere. Auf allen Vieren kriechen wir durch die Höhle und finden auf der anderen Seite wieder ein gut begehbares Felsband. Die Ausblicke werden immer imposanter. Wir folgen einem runden Felsgrat weiter. Dann ist kein Weiterkommen mehr möglich. Riskieren wollen wir nichts. Wir setzen uns auf die warmen Steinplatten und lassen den Blick in die Weite schweifen und geniessen die Einsamkeit. Zwei Klippspringer hüpfen leichtfüssig durch die Wände. Sie sind gelenkiger als unsere Gämsen, aber im steilen Gelände genauso sicher unterwegs. Ein Rascheln macht uns auf einen anderen Bewohner der Felsen aufmerksam. Die sogenannten Klippschliefer sehen aus wie unsere Murmeltiere. Sie leben in Felsnischen und sind ebenfalls gute Kletterer.