UNESCO-Welterbe in Bolivien - Potosí
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Potosí gehörte mit Ouro Preto und Brasilia zu den baugeschichtlichen Höhepunkten meiner Reise. Potosí ist steingewordene Kolonialgeschichte; es erzählt von einer Zeit, wo Geld keine Rolle spielte, da es hier - für die halbe Welt - gemacht wurde.
Wieder fuhr ich per Bahn, La Paz - Potosí sind 625 km. Der Zug fuhr zwar nur drei Mal wöchentlich, das aber recht zuverlässig. Bei den Strecken ins Tiefland gab es oft nur ein Schulterzucken, wenn man nach der nächsten Verbindung fragte.
Potosí liegt auf gut 4000 m, dahinter erhebt sich der Cerro Rico, wo unvorstellbare Mengen an Silber abgebaut wurden. Das Silber flutete die europäischen Märkte und führte - Schmetterlingsflügel-Effekt - zu einem Zusammenbruch der Wirtschaften Spaniens und Chinas.
Noch heute wird Erz (Zinn, Blei, Wolfram) aus dem Berg geholt, unter Bedingungen, die wenig besser sind als die Zwangsarbeit unter der Fuchtel der Spanier.
Damals konnte man an Bergwerks-Führungen teilnehmen, bei welchen man bis an die Abbaufront kam. Das war gleichzeitig eindrücklich und erschreckend.
Noch heute wird Erz (Zinn, Blei, Wolfram) aus dem Berg geholt, unter Bedingungen, die wenig besser sind als die Zwangsarbeit unter der Fuchtel der Spanier.
Damals konnte man an Bergwerks-Führungen teilnehmen, bei welchen man bis an die Abbaufront kam. Das war gleichzeitig eindrücklich und erschreckend.
Es soll in Potosí 365 Kirchen geben, für jeden Tag des Jahres eine. Gezählt habe ich sie nicht, aber die Zahl wirkt glaubhaft. Und viele davon sind, trotz unaufhaltsamem Zerfall, unglaublich reich ausgestattet.
Und auch die Stadt lässt uns den ursprünglichen Glanz zumindest ahnen.
In der Casa de la Moneda wurde damals das Silber gewalzt und aus dem gewonnenen Blech die Münzen geschlagen. Grosse Teile der Einrichtung sind noch vorhanden, imposant ist der Antrieb des Walzwerks: Im Stock darunter hatten vier Maultiere den zentralen Balken zu drehen.
Wegen der Höhe der Stadt musste alles aus tieferen Lagen herangeschafft werden.
Als Lasttiere brauchte man jede Menge an Maultieren und Mauleseln. Im Hochland liessen sich diese nicht züchten, hingegen eignete sich die Region zwischen Jujui und Salta im heutigen Argentinien dafür. Argentiniens Andenrand-Städte wurden nicht vom Atlantik, sondern vom Hochland her gegründet und besiedelt.
Seit 1987 zählen die kolonialen Bauten Potosís zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Video "Schätze der Welt - Erbe der Menschheit"
Die meisten Videos dieser Reihe sind sehenswert, dieser ist jedoch schwach.
Mit allem Verständnis für die soziale Problematik: Das Thema wären eigentlich die - überreichlich vorhandenen - Kunstschätze der Stadt.
Die meisten Videos dieser Reihe sind sehenswert, dieser ist jedoch schwach.
Mit allem Verständnis für die soziale Problematik: Das Thema wären eigentlich die - überreichlich vorhandenen - Kunstschätze der Stadt.
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