Velký Vápenný, Hrad Roimund a Bílé kameny


Publiziert von lainari , 29. September 2015 um 21:11.

Region: Welt » Tschechien » Ještědský hřbet / Jeschkengebirge
Tour Datum:27 September 2015
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CZ 
Zeitbedarf: 3:30
Aufstieg: 530 m
Abstieg: 530 m
Strecke:11 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto bis Jítrava
Kartennummer:1:50.000, KČT Nr. 14 Lužické hory

Großer Kalkberg, Burg Roynungen und Elefantensteine
 
Etwas aufgewühlt gehe ich heute Morgen zur Garage. Ich gebe mir einen Ruck, streichele sanft über das Firmenlogo und verspreche ihm, ihn auch noch dann lieb zu haben, wenn sich herausstellt, dass er ein kleines Dreckferkelchen ist.
Irgendwie meine ich plötzlich böse Stimmen zu hören, die sagen, das Ferkelchen säße hinter dem Steuer …
Nach einigen Abgaswölkchen mehr oder weniger komme ich zum Ausgangspunkt meiner heutigen Tour in Tschechien. Gegenüber der Einfahrt zum Ort Jítrava befindet sich ein kleiner Wanderparkplatz an der Fernstraße 13. Meine Tour startet unter herbstlichen Bedingungen, freundliche Abschnitte und Hochnebel kämpfen am Himmel um die Vorherrschaft und ich verspreche mir durch eine moderate Aktivität Besserung bei meiner abklingenden Erkältung. Ich überquere die Fernstraße und gehe leicht steigend durch den Ort Jítrava (Deutsch Pankraz). Der Weg ist abweichend von meiner Karte (Stand: 2010) neu mit einer roten Markierung versehen, hier hat eine Umverlegung der Wanderroute stattgefunden. Der Weg führt an den letzten Grundstücken durch eine Pferdekoppel. Auf der herrscht gerade Begängnis, so dass ich jeweils vorsichtig den Draht aus- und einhänge. Im Wald ist der Weg auf den ersten Metern recht feucht. Das bessert sich und ich komme zu einem alten Kalk-Steinbruch, Vápenný - lom. Hier soll sich auch eine Höhle mit Tropfsteinen befinden. Da sie aber ohnehin nicht zugänglich ist, verzichte ich auf eine Nachschau. Nach einem Abzweig steigt es stärker an. Mit schniefender Nase und rasselndem Atem gewinne ich Meter für Meter an Höhe. Auf dem Ještědský hřbet (Jeschkengebirge/Jeschkenkamm) liegen die Hochnebelwolken auf, es ist feucht, kalt und zugig. Nach einigen, auf dem bewaldeten Rücken scheinbar herausragenden Hügelchen und Felsblöcken, die man jeweils für die höchsten Punkte halten könnte, erreiche ich den markierten Gipfel des Velký Vápenný (Großer Kalkberg).
 
Hier gönne ich mir zunächst eine kleine Pause. Dann kehre ich zur Abzweigung zurück, wobei ich eine Hirschkuh im Dickicht aufscheuche. Scheinbar war ich auf dem Hinweg leiser als ich mir selbst vorkam. Auf eine gelbe Markierung gewechselt, steige ich Richtung Nordosten ab. Nach einiger Zeit überquere ich einen unmarkierten Waldweg und komme kurz darauf zur Hrad Roimund (Burg Roynungen). Die Anlage wurde im Jahre 1347 von den Burggrafen von Dohna (z Donín) gegründet. Im Verlauf wechselte der Besitz zu den Wartenbergern, was den Anfang vom Ende darstellte. Wegen ihrer Raubzüge wurde der Oberlausitzer Sechsstädtebund auch hier vorstellig, eroberte und zerstörte die Burg 1447. Heute sind nur noch ein gerades Mauerstück, diverse Fundamente und ein Wallgraben erhalten. Ich laufe zum querenden Waldweg zurück und biege nach rechts auf. Er verläuft mit nur wenig Höhenunterschied entlang der bewaldeten Bergflanke. Ab und an bieten Kahlschläge Sichtfenster in östliche und nördliche Richtung. Ab einer Verzweigung sind vereinzelt verblichene oder getilgte rote Wanderwegmarkierungen zu sehen, die zuvor den laut meiner Karte erwarteten Verlauf des Kammweges darstellten. Ich steige talwärts zur Fernstraße ab und überquere diese. Die nahe Freudenhöhe trennt den Ještědský hřbet von den Lužické hory, denen mein letztes Ziel zuzuordnen ist. Kurz an einem Fahrsträßchen gehend, steige ich dann der getilgten Markierung folgend an einer bewaldeten Bergflanke hinauf. Nach einiger Zeit treffe ich auf die aktuelle rote Markierung und biege wieder talwärts. Am Waldrand komme ich zu den großartigen Sandsteinfelsen Bílé kameny (Weiße Steine/Elefantensteine). Einige Tritte ermöglichen den Aufstieg auf die etwa 20 m hohen Felsen, von denen der größte Teil einen zusammenhängenden, mehr oder weniger zerklüfteten Block bildet. Oben lege ich eine gemütliche Mittagsrast ein. Der Abstieg ist etwas heikler als der Aufstieg. Unten angekommen, kehre ich schließlich zum Parkplatz Jítrava zurück.
 
Die pausenbereinigte Gehzeit betrug 3 h 30 min. Die Schwierigkeit liegt im Großteil bei T1, im Bereich der Hrad Roimund und der Bílé kameny bei T2.

Tourengänger: lainari


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