Habe gestern nun zum 3. Mal diesen Sommer Wandernde getroffen, die sich dank solchen Selbahnplänchen in Gebiete verirrt haben, in die sie sich sonst nicht gewagt hätten.
Fall1: Am 17. April rieten wir einem Niederländer auf dem Hirzli, der einen andern Abstieg zum Seilbähnli nach Niederurnen suchte, dringend ab, den noch mit Schnee bedeckten Wanderweg zum Planggenstock zu folgen. Er trug halbhohe dünne Wildlederschuhe mit Käsgummisohlen. Er hatte einen Fotoplan mit eingezeichneten Routen der Seilbahnunternehmung, vermochte die darauf eingezeichneten Wege aber nicht den gelben Wegweisern zuzuordnen.
Fall 2: Am 13. August traf ich auf dem Nordanstieg zum Piz Danis ein deutsches Ehepaar im Abstieg, das angesichts der kurzen ausgesetzten Stelle nicht mehr dem rotweissen Wanderweg folgen wollte. Es war bereits durch den über Erwarten steilen Anstieg über den Südgrat zermürbt und wollte auf keinen Fall zurück. Sie waren mit der Seilbahn auf den P. Scalottas gefahren und hatten einen Fotoplan bei sich, wo der Wanderweg über die Krete schwarz eingezeichnet war. Sie betrachteten sich als erfahrene Wanderer. Sie entschlossen sich, nach Osten in den steilen Wiesenhang abzusteigen, folgten dann der ebenfalls steilen grasige Ostrippe. Im Abstieg über den Südgrat des P.Danis traf ich eine grössere deutsche Gruppe, die bereits bei den ersten Felsstufen Schwierigkeiten hatte, ein Teil entschloss sich zur Umkehr.
Fall 3: Gestern traf ich auf dem Schibenstoll 3 jüngere Frauen, deren erste mich fragte, wo dann jetzt die Seilbahn sei. Ich sagte, die sei erst auf einem Gipfel weiter östlich. Darauf meinte die zweite, ja auf dem Plan stehe ja, dass man vom ersten Gipfel auf den 2. hinüber müsse. Es dauerte ein paar Minuten, und brauchte erst eine gemeinsame Inspektion des oben noch nicht so steilen, grasigen Abhangs nach Osten, bis ich sie überzeugen konnte, dass der einfachste Rückweg wieder derselbe sei, den sie hinaufgekommen waren. Da meinten sie, wenn sie das gewusst hätten, wären sie früher umgekehrt, bereits der Aufstieg sei an der Grenze gewesen. Sie stiegen dann trotz Zeitdruck vernünftigerweise bewusst langsam ab, (ich meiner Knie wegen ebenfalls), und konsultierten unten bei einer Abzweigung wieder ihre "Karte", einen Fotoplan der Iltios-Seilbahnen.
Gelegenheitswandernde werden durch solche Plänchen in Gebiete gelockt, denen sie nicht gewachsen sind. Es wäre besser, wenn Seilbahnunternehmungen nur noch T1 und T2 Wanderwege auf ihre Pläne zeichnen würden. Für T3 genügen Vogelschaupläne nicht. Kennt jemand einen geeigneten Ansprechpartner?
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