Skitourenguru auch für Österreich


Publiziert von boerscht, 15. Dezember 2020 um 14:00. Diese Seite wurde 2176 mal angezeigt.

Mti Freuden konnte ich feststellen, dass die Seite www.skitourenguru.ch nun auch für ganz Österreich aktiv ist und hier doch schon die wichtigsten Touren bereitstellt.

Zudem gab es wohl nach einigen größeren Updates neue Karten und weitere nützliche Dinge wie Schneehöhen etc.



Kommentare (10)


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joe hat gesagt:
Gesendet am 16. Dezember 2020 um 08:16
Ich hatte an einem Seminar in Seon [Schweiz, südlich von Aarau], am Hauptsitz von Mammut, teilgenommen, der von Günter Schmudlach geleitet wurde.

Er hofft, dass viele Tourengänger (sicherlich auch aus Österreich) ihm gpx-tracks zu den Touren zustellen. Somit wird er diverse Angaben in seinem Tool (Risiko, etc) optimieren können. Ich hatte ihm viele Touren aus der Schweiz und einige aus Tirol bereits zugestellt.

Ist zur Nachahmung empfohlen. Hier die E-Mail: schmudlach@gmx.ch.

Für mich ist Skitourenguru eine Überprüfung meiner Tourenplanung (als SAC-Tourenleiter und Bergwanderführer) und sollte nicht die eigene Tourenplanung ersetzen. Ist aber auch eine gute Quelle um neue Touren zu entdecken.

Viel Spass bei der Anwendung von Skitourenguru.

Gruss. Joachim

Kommunist hat gesagt:
Gesendet am 20. Dezember 2020 um 13:42
Sorry, wenn ich die Euphorie etwas bremsen muss.
Schaut euch doch den heutigen Tag mal genau an: Nordseitig, v.a. nördlich des Inn ein blieb vielerorts noch ein heimtückisches Altschneeproblem oberhalb der Baumgrenze bestehen. Der LWD hat Warnstufe 2 herausgegeben, welche meiner Einschätzung nach sehr mit Vorsicht zu genießen ist und sich von einem "gewöhnlichen" 2er in manch früherem Winter doch unterscheidet.
Die Konsequenz für Skitourenguru: Keine einzige Skitour in ganz Tirol wird noch mit "hohem Risiko" eingestuft, viele, auch nordseitig mittelsteile Touren sind grün. Auf eine Vielzahl der orange eingestuften Touren hätte ich heute verzichtet, auch mit Vorsichtsmaßnahmen und sogar bei manchen grün eingestuften Touren sehe ich heute ein Restrisiko, welches einfach nicht erlaubt, ein "grün" zu geben. Ich sehe den ungünstigen Schneedeckenaufbau in dieser App heute einfach nicht ausreichend berücksichtigt, die Herangehensweise ist mir zu probabilistisch und berücksichtigt einfach die kleinen aber feinen Unterschiede von Winter zu Winter zu wenig.
An manchen Tagen kann skitourenguru.ch schon ein hilfreiches Tool sein, aber an einem Tag wie heute ist es doch nur sehr bedingt und mit großer Vorsicht zu genießen. Durch den überschätzten Einfluss der Lawinenwarnstufe oder z.B. durch kleinräumige Einflüsse von Geländestrukturen, kommen oft Ergebnisse heraus, mit denen ich leider nicht einverstanden bin.

wildchip hat gesagt: RE:
Gesendet am 20. Dezember 2020 um 18:35
Skitourenguru hat einen revolutionären Weg beschritten, indem Daten ganz verschiedener Sphären zum Thema in einem geographischen Informationssystem integriert werden.

Das Potenzial ist enorm. Andererseits ist es sozusagen Grundlagenforschung. Die ganze Materie ist so komplex, die zugrundeliegenden Modelle sind so starke Vereinfachungen, dass man das Ganze nicht überladen sollte mit Erwartungen. Schon gar nicht, dass es Planung, Wissen und Verantwortung überflüssig machen wollte...

Ich finde super die graphische Darstellung von informationstechnisch relativ einfach zu errechnenden Gefahrenstellen und die Kennzeichnung von sehr / typischem / Lawinengelände.

Außerdem wird hier die Methodik in der Entwicklung der Kritik und Überprüfung in der Praxis ausgesetzt. Das ist hervorragend und kann vielleicht ein Katalysator für Wissen sein.

Was ich mir davon erhoffen würde, ist nichts weniger als einen potenziellen Fortschritt in der Entwicklung von Risikomanagementmethoden. Vielleicht werden durch die Arbeit neue Ansätze in der Erkennung ud Ableitung von Risikozusammenhängen entwickelt?

IT gestütztes Data Mining einzusetzen, egal wie rudimentär, ist im Umfeld von Lawinengefahr, verbreitet auf 1000 Topographien und Verhältnisse, meiner Meinung nach nicht nur clever, sondern ein Imperativ. Wenn man nicht lieber den Kopf in den Sand stecken will, und die Berge den Experten überlassen will.

Sich das zuzutrauen ist für mich Unternehmertum im besten Sinne.

Wie gesagt, die angebotenen Ergebnisse würde ich nicht überbewerten wollen. Da muss die eigene Expertise dazukommen, oder die der Gruppe, und auch die Ergebnisse der eigenen Planung.

Ja auch bei einem 1er und 2er kann man an Lawinen sterben! (Keine) Überraschung!

Alpin_Rise hat gesagt: RE:
Gesendet am 20. Dezember 2020 um 18:54
Skitourenguru ist nur so gut wie der LWB: wenn die Lawinenwarnstufe nicht korrekt ist, ist auch skitourenguru falsch.

Anders formuliert:
Wenn du in der Lage bist, die Gefahrenstufe anders (besser) als der Lawinenwarndienst zu beurteilen, nützt dir skitourenguru nicht viel. Dann hast du deine eigenen Heuristiken, um das Restrisiko abzuschätzen.

Ungeübten oder Anfängerinnen fasst skitourenguru das komplexe Expertenwissen über den Zusammenhang von Gefahrenstufe, Steilheit /Routenführung/Geländeform auf unübertroffene Weise zusammen: in drei einfach verständliche Risikoklassen.

G, Rise

ReinerD hat gesagt: RE:
Gesendet am 22. Dezember 2020 um 08:18
>Skitourenguru ist nur so gut wie der LWB: wenn die Lawinenwarnstufe nicht korrekt ist, ist auch skitourenguru falsch.

Als ich es vor ner Woche für Tirol mal überprüft hatte,
war der dort angegebene Lagebericht abweichend
vom zeitgleich gültigen amtlichen Bericht.

Hinweis von Skitourenguru:
"Das kann abweichend sein.."

Somit kannst es nicht immer nachvollziehn woher
das Programm dahinter seine Daten hernimmt.

Der Ansatz ist aber gut, und man hat einen schnellen
Überblick.


Alpin_Rise hat gesagt: RE:
Gesendet am 22. Dezember 2020 um 08:52
Die CH-Version rechnet alle Routen jeden Abend kurz nach Publikation 17 Uhr mit den Daten des aktuellen LLB durch.

Wie es in AT ist, weiss ich nicht, hoffe aber, dass das ähnlich umgesetzt werden konnte. Wäre nicht glücklich, wenn dort alte Daten als Grundlage drin wären.

G, Rise

ReinerD hat gesagt: RE:
Gesendet am 22. Dezember 2020 um 09:48
Denke, man muss es einfach weiter beobachten und
dann ggf. Rückmeldung an die Entwickler geben.

Zur Verwendung muss jeder den angezeigten Nutzungsbestimmungen zustimmen.
Da steht eigentlich schon das Wichtigste drin.


STG hat gesagt: Ostalpen
Gesendet am 2. Januar 2021 um 13:23
Skitourenguru verarbeitet grundsätzlich immer den aktuellen Lawinenlagebericht. In den Ostalpen aktualisiert Skitourenguru zwischen 18h und 20h. Dies hängt mit dem unterschiedlichen Ausgabezeitpunkt der Lawinenlageberichte zusammen. Es kann also zwischen 17h und 18h bspw. in Tirol zu einer Diskrepanz kommen. Skitourenguru empfielt für die Ostalpen eine Konsultation am 18.30h.
Der Kommentar zur Kernzone wiederspiegelt nicht wirklich eine Abweichung. Skitourenguru fasst die den einzelnen Lawinenproblemen zugeordneten "krit. Expositionen" zu einer einzigen "krit. Exposition" zusammen und speist diese dann in den Algorithmus ein.
Die Lawinenwarnung in den Alpen ist leider sehr fragmentiert, deshalb engagiert sich Skitourenguru in der IFALP:
http://ifalp.org/

STG hat gesagt: RE:
Gesendet am 2. Januar 2021 um 13:10
Informationen, die schon zu einem frühen Stadium zur Verfügung stehen (z.B. Lawinenlagebericht und Gelände) kommen eine besondere Bedeutung zu, denn sie sind von einem grossen Handlungsspielraum begleitet. Es liegt aber anderseits in der Natur der Sache, dass Informationen, die zu einem frühen Stadium zur Verfügung stehen unsicher sind. Es spricht also alles für ein Filtersystem, wie es W. Munter mit der 3x3-Regel eingeführt hat:
Skitourenguru ist ein Triage-Tool für die Planung zu Hause. Durch die Wahl einer Route mit "tiefem Risiko" ist es möglich die grossen Risiken schon zu Hause auszuschliessen. Ansonsten gilt die 3x3-Regel von W. Munter. D.h. "Vor Ort" und im "Einzelhang" muss eine weitere Risikobeurteilung erfolgen.

STG hat gesagt: RE:
Gesendet am 2. Januar 2021 um 12:50
Skitourenguru ist ein Triage-Tool für die Planung zu Hause. Durch die Wahl einer Route mit "tiefem Risiko" ist es möglich die grossen Risiken schon zu Hause auszuschliessen. Ansonsten gilt die 3x3-Regel von W. Munter. D.h. "Vor Ort" und im "Einzelhang" muss eine weitere Risikobeurteilung erfolgen.
Im Handbuch sind Nutzen und Grenzen von Skitourenguru genau beschrieben:
https://info.skitourenguru.ch/download/intro/Intro_de.pdf


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