Whoowhoo „Heilige Berge“


Publiziert von poudrieres, 12. Juli 2017 um 18:04. Diese Seite wurde 833 mal angezeigt.

Ein lesenswerter Artikel aus der aktuellen Ausgabe von bergundsteigen #99 zum Nachdenken:

"Die Darstellung der Berge in den Sozialen Medien

Bergsteigen hat sich verändert. Die Gesellschaft hat sich verändert. Der Wunsch nach Selbstpräsentation und Resonanz, nach Freunden und der Zugehörigkeit zu einer Gruppe war immer schon da. Die Art und Weise der Kommunikation über soziale Massenmedien ist grundlegend neu. Und so kommt es zu einer signifikant wahrnehmbaren und kritisch zu beobachtenden Darstellung der Berge und des Bergsteigens in den sozialen Medien sowie einer zu beobachtenden reziproken Wirkung auf die Zielgruppe."

>>> Zum Artikel auf alpin.online

P.S.: Wo jeder postet, liked und shared ... da sind Soziale Medien. Und damit auch auf hikr.org.



Hier noch der vorausgegangene Artikel in bergunsteigen #98 auf den Bezug genommen wird:

"Avalance goes social. Wie Lawinenabgänge salonreif wurden.

Videos vom „Mitschwimmen“ in der Lawinen gehen viral durchs Netz und erreichen unglaubliche Zahlen: der Clip von Tom Oye, Anfang Jänner 2017 auf Facebook gepostet, hatte eine Reichweite von knapp 10 Millionen und wird fast 70.000 Mal geteilt. Ebenso hoch ist die Anzahl der Kommentare zu solchen Posts - bei dem von Tom 36.000. Was passiert hier? Und was bedeutet das für unsere sozial-mediale Verantwortung als Bergsteiger? Als Grundlage für diesen Beitrag wurde von Riki Daurer beispielhaft die Kommunikation über Facebook in diesem Winter beobachtet - die sich im Gegensatz zum Winter 2015/16 von Lawinen-Shitstorms hin zu salonfähigen Lawinenpostings geändert hat."

>>> Zum Artikel auf bergundsteigen



Kommentare (19)


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kopfsalat hat gesagt:
Gesendet am 12. Juli 2017 um 19:03
Wer sich nicht den ganzen Artikel antun will, hier die Zusammenfassung:

intrinsischer Content-Erstellung Produser Resonanz signifikant wahrnehmbaren reziproken Wirkung Rezipieren zeitechte interpersonale user-generated-visibility operativen Realität Gate-Keeping Content Generierung sozialen Vergewisserung performative Resonanzerfahrung impliziten Sinnvorschläge Reaktiv, interaktiv, Proaktiv Contentersteller social aktiv Entkoppelung von Raum, Zeit, Sozialem und Personen interpersonal Ambassadors & Influencerse Fitnessgehen center of attention kulturell nicht ausgearbeitete Semantik semiotisch eingeschränke Kommunikationsform des Bildes Mediennutzung emotional release wishful thinking valuable advice Ich-Botschaften Abfahrtspowder Bergpostings kongruent Unsicherheitskommunikation a-zentrisch a-sozial Für signifikante Daten fehlen aber Untersuchungsmodelle Risk of ignorance Professionisten

Gruss
Dani

Winterbaer hat gesagt: RE:
Gesendet am 12. Juli 2017 um 20:26
Muss ich jetzt die Gründe verstehen, warum man einem anderen einen Artikel wahllos zerpflückt, nur um zu demonstrieren, dass es einen nicht interessiert oder dass man es für Schwachsinn hält?
Vielleicht interessiert es doch andere?
Und man könnte Threads, die einen so gar nicht interessieren, auch einfach ignorieren?????

Ich wünsche mir hier immer öfter den Staunsmiley von Whatsapp, bräuchte man fast gar nix mehr schreiben!

kopfsalat hat gesagt: RE:
Gesendet am 12. Juli 2017 um 23:21
@ Uschi

Ich habe mir die 8 Seiten leider angetan und wollte Euch davor bewahren, es ebenfalls zu tun.

Der Grundtenor: Der Mensch sei unfähig das Internet verantwortungsbewusst zu nutzen. Im konkreten Fall unterstellt sie, dass Leute zu Bergtouren verleitet würden, die ihre Fähigkeiten überstiegen.

Wenigstens gibt sie zu, dass es, trotz all ihrer hochtrabend, verschwurbelten Wortwahl, keinerlei aussagekräftige Daten gibt, welche ihre Behauptungen untermauern würden.

Fazit: Ausser vielen unsubstanzierten Behauptungen nichts neues im Westen.

Gruss
Dani

poudrieres hat gesagt: „Es gibt kein letztes Wort.“
Gesendet am 13. Juli 2017 um 06:47
Hier die Zusammenfassung aus dem Artikel für kopfsalat:

Die Masse an Bergsteigern in den sozialen Medien ist riesig,
aktiv und diskutiert bereits. Man kann und darf sie nicht (mehr)
ignorieren.

Es gibt verschiedene Gruppen von „Online-Bergsteigern“, die
nicht dieselbe Sprache sprechen oder dasselbe Hintergrundwis-
sen haben.

Jeder kann posten, jeder kann kommentieren – abgesehen
von inhaltlicher oder fachlicher Richtigkeit.

Ein Post ist nur ein Teil der Realität, Informationen für ein
vollständiges Bild fehlen.

Das Motiv der Posts ist meist Selbstdarstellung, Resonanz,
Emotionen, Gemeinschaft.

Das (aktive und passive) Publikum besitzt eine neue mediale
Macht und muss sich dieser Verantwortung bewusst werden.

Es gibt Gefahren und Auswirkungen der sozialmedialen Dar-
stellung der „heilen Welt“ der Berge.

mong hat gesagt: RE:„Es gibt kein letztes Wort.“
Gesendet am 13. Juli 2017 um 07:08
> Das Motiv der Posts ist meist Selbstdarstellung, Resonanz,

Das ist meine Motivation, mich auf Hikr.org zu präsentieren.


Es gibt aber eine "dunkle Materie" von Leuten, die nicht das Bedürfnis haben, irgendwelche Aufmerksamkeit von anderen Leuten zu bekommen.

Diese Leute machen ganz extreme Sachen, aber eben für sich selber.

Ich persönlich nenne sie Extremwanderer.

Leider haben diese Leute nicht das Bedürfnis (wie ich zum Beispiel), anderen Leuten mitzuteilen, was sie machen.

kopfsalat hat gesagt:
Gesendet am 13. Juli 2017 um 07:20
Es geht hier in erster Linie um die Angst der traditionellen Eliten (hier Journalisten und Alpenvereine) ihre Macht (Deutungshoheit) an eine breite Öffentlichkeit zu verlieren.

Was bisher einem Monopol an Publikationen (z.B. SAC-Führern oder Bergsportzeitschriften) vorbehalten war, darf nun jeder der eine Tastatur bedienen kann.

Deshalb schliesst der Artikel auch mit einer Reihe von Suggestivfragen, die nach mehr Regulatorien verlangt, um den Einfluss der Öffentlichkeit wieder einzudämmen.

Vielleicht hat dies auch etwas mit dem kulturell-politischen Hintergrund zu tun, in welchem Menschen aus traditionell eher hierarchischen, obrigkeitsgläubigen Kulturen eher Probleme damit haben, dass auch absolute Laien zu hochkomplexen Themen nicht nur eine Meinung haben können, sondern - wie in der Schweiz alle paar Monate - sogar darüber mitbestimmen können.

mong hat gesagt: RE:
Gesendet am 13. Juli 2017 um 07:23
Bingo! Super!

kopfsalat hat gesagt: RE:
Gesendet am 13. Juli 2017 um 08:50
PS: Es ist vielleicht noch anzumerken, dass all diese sogenannten Fachartikel über die schädlichen Auswüchse des Internets nur noch reine Rückzugsgefechte sind. Die Schlacht hat man schon lange verloren, nämlich bevor man sich der Bedrohung überhaupt bewusst wurde.

Das Internet ist ein Fakt der nicht mehr verschwindet und sich auch keinen obrigkeitlichen Regeln unterwirft. Was mehrheitsfähig - und somit richtig - ist, entscheidet das Internet selber.

Deshalb ist es auch müssig darüber zu diskutieren, ob dies richtig oder falsch ist. Es wäre an der Zeit sich damit abzufinden, denn das Rad lässt sich nicht zurückdrehen.

Was das Internet jedoch bietet, das all den traditionellen Fachpublikationen und -artikeln komplett abgeht und -ging, ist die Möglichkeit, umgehen korrigierend eingreifen zu können.

Wenn z.B. in einem SAC-Führer mal ein Fehler drinstand oder sich nach der Publikation am Gelände was veränderte, wie z.B. Lawinen, Murgänge, neue Strassen und Wege, dann wurde das, wenn überhaupt, frühestens mit der nächsten Ausgabe (nach zig Jahren) korrigiert.

***

Aber es scheint, dass weder Bergsportvereine noch Journalisten je von Mahatma Gandhi gehört haben, stattdessen benehmen sie sich immer noch wie die britische Kolonialmacht.

"First they ignore you, then they laugh at you, then they fight you, then you win."

und was mit dem britischen Weltreich geschah, wissen wir ja mittlerweilen, auch wenn das letzte Kapitel noch nicht geschrieben ist ...

poudrieres hat gesagt: Regulatorien
Gesendet am 13. Juli 2017 um 19:14
Ich denke der Artikel macht vor allem auf Veränderungen in der Kommunikation durch die neuen Medien aufmerksam und fordert mehr Eigenverantwortung bei den Lesern - und ein Bewusstsein von Verantwortung bei den neuen Autoren.

Wer nicht mehr aus Gewohnheit den alten Autoritäten vertraut, muss sich neue Autoritäten für die ihn interessierenden Themen suchen oder sich selbst als neue Autorität etablieren. Diese Mündigkeit ist wünschenswert, wird aber niemandem geschenkt.

Dagegen ist die Kritik am Alten meist billig, das dessen Fehler und Widersprüche oft seit langem bekannt sind - und häufig systembedingt und unüberwindlich scheinen.

maex hat gesagt:
Gesendet am 12. Juli 2017 um 21:13
Also ich habe mir die 8 Seiten ausgedruckt und werde sie bei der nächsten längeren Bahnfahrt in die Berge lesen.
Und mir dann ein Urteil bilden.

Wenn das dann jemand interessiert, dann soll er mich fragen.

mong hat gesagt:
Gesendet am 12. Juli 2017 um 21:20
Ich persönlich gehöre zweifellos zu jener Kategorie von Hikr-Usern,
deren Motivation die Gewinnung von Aufmerksamkeit und Publizität ist.

Falls ihr es nicht glaubt, schaut doch bitte nach! Hier: mong

;-)))

poudrieres hat gesagt: Publizität
Gesendet am 12. Juli 2017 um 21:39
"Kommunikation ist demnach nicht erfolgreich,
wenn Konsens in der Verständigung besteht und die mitgeteilte
mit der wahrgenommenen Information übereinstimmt, sondern
wenn sie Anschlusskommunikation nach sich zieht."


Stimmt! Deine kontemplativen Touren ziehen viele Kommentatoren an :-)

mong hat gesagt: RE:Publizität
Gesendet am 12. Juli 2017 um 23:10
Also, mein Kommentar war ironisch gemeint, im Fall.

Aber ich denke, Hikr.org kann nicht so leicht mit anderen Internet-Foren verglichen werden. Nur schon wegen der Nähe zur Natur. Das gibt ganz einen anderen Groove.

Ups...sorry: Groove...schon wieder ein Fremdwort ;-)))

iuturna hat gesagt: Selfie Jumping
Gesendet am 12. Juli 2017 um 23:35
Da sieht man es wieder: die sozialen Medien werden oft missbraucht und verleiten unsere Jugend zu unbedachten Taten. Zum Beispiel diese Selfie-Jumpers, die jetzt bei schönem Wetter unterwegs sind, die unterwandern eindeutig den seriösen Bergsport!
/goo.gl/images/KwSDjf

georgb hat gesagt: Bravo iuturna
Gesendet am 13. Juli 2017 um 08:44
Der passt ja perfekt in die community Alpiner Witz

poudrieres hat gesagt: Dangerous Rock & Ice Climbing Fails Compilation
Gesendet am 17. Juli 2017 um 19:14
Auch die Kamera ist heute häufig dabei in den Bergen:
/www.youtube.com/watch?v=h7dS-yjzZqU.

Das Ergebnis ist nicht immer lustig. In dieser Sammlung jedoch kommen die Protagonisten meist mit dem Schrecken davon ....

mong hat gesagt: RE:Dangerous Rock & Ice Climbing Fails Compilation
Gesendet am 17. Juli 2017 um 19:31
Also nei, sorry, es ist vielleicht nicht für alle zum Lachen, aber ich muss trotzdem lachen. Haben diese "Alpinisten" denn eigentlich keinen Respekt vor nichts? Oder was? Danke, poudrieres, mein Tag ist gerettet ;-)))))))))

poudrieres hat gesagt: Ist es nicht gut zu wissen, dass ...
Gesendet am 17. Juli 2017 um 20:20
... es von dem Blödsinn, den wir in unserer Jugend gemacht haben, weder Bilder noch Videos gibt :-)

mong hat gesagt: RE:Ist es nicht gut zu wissen, dass ...
Gesendet am 17. Juli 2017 um 20:25
Also, ich kann ja nur von mir reden. Aber wenn es Videos gäbe von allem, was ich in meiner Jugend gemacht habe - ich wäre von einer Sekunde auf die andere total unglaubwürdig ;-)))))))))


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