Khao Sok Nationalpark und Cheow Lan Lake - vielleicht der schönste Stausee der Welt


Publiziert von klemi74 , 17. März 2015 um 16:12.

Region: Welt » Thailand
Tour Datum: 7 März 2015
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: T 
Zeitbedarf: 4 Tage
Aufstieg: 450 m
Abstieg: 450 m

Thailand ist natürlich vor allem wegen seiner Strände bekannt und auch die Hauptstadt Bangkok zieht viele Touristen in ihren Bann... Echte Rucksacktouris meiden die bekannten Hotspots, wir hingegen sind eine Mischung aus Pauschal- und Individualtouristen. Das heißt, dass wir im Anschluss an den langen Flug noch vier Nächte im belebten, aber noch nicht komplett überlaufenen Khao Lak (Bilder 1 - 3) verbracht haben, um nach etwas Erholung und vor allem nach Gewöhnung ans Klima in Eigenregie weiter durch die Gegend zu kommen.

Eines der bekanntesten Ausflugsziele in der näheren Umgebung von Khao Lak ist der Khao Sok Nationalpark, der von dort aus auch als Tagesausflug recht beliebt ist. Viel schöner ist es aber, gleich vier Nächte im Bereich des Parks zu verbringen. Dazu steht die eigentliche Siedlung Khao Sok mit dem Headquarter zur Verfügung, von wo aus man weitere Touren starten kann.

Wir haben uns also mit dem Minibus in einer guten Stunde zum Park fahren lassen, wo in der gewünschten Unterkunft tatsächlich noch drei Bungalows frei waren. Da wir schon am Nachmittag vor Ort waren, konnten wir gleich noch eine Kanutour auf dem nahen Fluss machen. Gerudert haben wir leider nicht selbst, das übernehmen einheimische Bootsführer. Die Tour ist also nicht anstrengend, und aufgrund der sanften Strömung des Flusses ist sie auch nicht minimal gefährlich. Schade nur, dass einige Mädels schon hier recht angeheitert waren und auch auf dem Fluss mit der Bierflasche in der Hand und großem Geschrei unterwegs waren - vielleicht hätten sich ansonsten mehr Tiere gezeigt... (Bilder 4 - 14).
Übernachtet haben wir im Morning Mist Resort, einer Anlage mit einfachen, aber zweckmäßigen Bungalows. Dort kann man auch recht gut und ziemlich preiswert essen und außerdem die Touren für die nächsten Tage buchen.


Tag 2 und 3

Am nächsten Morgen sind wir von unserer Unterkunft aus in Richtung Osten aufgebrochen und nach ca. einer Stunde Fahrt im Kleinbus haben wir den Rachaprabba-Damm erreicht, der gar nicht mal sooo groß ist, aber der dennoch einen Stausee mit knapp 160 km2 aufstaut. Obwohl eigentlich durch das Überfluten des Regenwaldes und die Umsiedlung mehrerer Dörfer eine Umweltsünde begangen wurde, so ist doch gleichzeitig eine absolut faszinierende Landschaft entwickelt.
Der See liegt zu einem Teil zwischen Kalksteinfelsen, die sich oft senkrecht aus den Fluten erheben, insgesamt erreichen die Gipfel Höhen bis zu ca. 900 Metern - wer weglos durch den Urwald gehen möchte, kommt vielleicht sogar rauf, Nicht-Masochisten hingegen nicht. Die Ufer sind fast unbewohnt, nur ein paar Fischer haben einfache Hütten errichtet und dazu auch einzelne Bäume gefällt ; ansonsten überwiegend der Regenwald. Weiter im Westen enden die Felsen und rund um den See erstreckt sich dicht mit Dschungel bedecktes Hügelland. Hier liegt auch das Krai Sorn Rafthouse, eine von ca 20 Anlagen, auf denen Touris in schwimmenden Bambushütten übernachten können.

Wir sind nur kurz nachdem "Check-In" wieder aufgebrochen, um die spektakuläre Nam-Taloo-Höhle zu besuchen. Wieder fährt man eine Zeit mit dem Boot, bevor der ca. einstündige Fußmarsch zum Eingang der Höhle beginnt. Zunächst bequem, später teilweise in einem Bachbett mit scharfen Steinen geht man nun durch den Urwald, der auffallend oft aus Bambus besteht - nix für Flipflops. Die Höhle selbst ist etwa 800 Meter lang und wird auf der kompletten Länge von einem kleinen Bach durchflossen. Neben schönen Tropfsteinen gibt es im Inneren auch reichlich Getier und eine kurze Passage, in der man schwimmen muss. Bei zu hohem Wasserstand ist das gefährlich, die Tour wird dann aber eigentlich nicht durchgeführt. Nach der Wanderung zurück zum See wurden wir auf der Bootsfahrt von einem heftigen Regen erwischt und mussten mit den nassen Klamotten und dem Fahrtwind feststellen, dass man auch in Thailand erbärmlich frieren kann; freilich nicht lange, nach einem beherzten Sprung in den warmen Lake war alles wieder in bester Ordnung.

Am nächsten Morgen gab es keine Dusche, sondern ein kurzes Bad im See. Ebenfalls noch vor dem Frühstück hatten wir die Möglichkeit, vom Boot aus das Seeufer zu beobachten, was uns ein paar Makaken einbrachte. Die im Park noch vorkommenden Großtiere (Waldelefanten, Bären und wohl auch noch Tiger) ließen sich nicht blicken, dazu hätte es auch ein sehr seltenes Glück gebraucht.
Nach dem Essen wollten wir zurück zum Damm; davor gab es noch einen Zwischenstopp für eine Tour.durch den Urwald. Im Gegensatz zu dem Weg zur Höhle waren diesmal doch steile Abschnitte zu meistern, insgesamt sollten so ungefähr 300 Höhenmeter zusammen gekommen sein. Viele Tiere waren nicht zu sehen, das Konzert der Gibbons hingegen ist einzigartig. Zurück in der Unterkunft war außer einem Sprung in den kleinen Pool, der Suche nach etwas essbarem und der "Abschlussbesprechung" bei dem einen oder anderen Getränk nichts mehr zu tun. Zur Laketour gehören die Bilder 15 - 59.


Tag 4

Am letzten Tag in Khao Sok begann alles etwas geruhsamer, da wir erst am Nachmittag Programm hatten.
Angesagt war ein Dschungeltrekking in die Wälder direkt hinter den Häusern. Am Eingang in den Park sind 300 Baht zu entrichten, danach führt eine gute, aber etwas langweilige Sandpiste in den Wald. An Tieren waren neben diversen Echsen vor allem Spinnen und eine Horde Affen zu sehen. Bald ist eine kleines Badebecken im Fluss erreicht, hier war eine längere Pause angesagt. Wenige Meter weiter wurde derweil das Abendessen zubereitet, dazu schnitten die Guides Bambus klein, stopften die Rohre mit allem möglichen voll, verschlossen das Ganze mit Blättern und stellten alles ans Feuer. Dazu gab es frisch gegrilltes Hühnchen, sehr lecker - und ein Candlelight-Dinner im Urwald hat man ja auch nicht jeden Tag.
Beim Beginn des Rückweges war es dann schon stockdunkel, also mussten wir mit den Lampen gehen. Nun schien der Wald voller Augen zu sein und ich war ganz froh, dass es eben kein Trampelpfad war, auf dem Schlangen und das ganze sonstige Getier nicht zu erkennen gewesen wären. Highlights waren eine schöne grüne Schlange und ein süßer Plumplori, die ich mit der Handykamera in der Nacht nicht fotografieren konnte. Irgendeiner von uns meinte auch, dass der Guide die Tiere wohl erst kurz vor unserem Eintreffen ausgelegt haben muss, so zielsicher hat er sie gefunden. Bilder 60 - 75.


Anhang: Folgetage auf Ko Phayam

Am nächsten Tag sind wir von Khao Sok aus mit dem Minivan nach Ranong gefahren und sind von dort aus per Boot auf die kleine Insel Ko Phayam übergesetzt. Dort haben uns schon etliche Mopedtaxis (die Insel ist quasi autofrei) erwartet, die uns zur gewünschten Unterkunft gefahren haben; leider waren in der ersten Nacht nur zwei Bungalows frei, also habe ich die erste Nacht auf der Terrasse verbracht und konnte den nicht immer vertrauenserweckenden Geräuschen des Waldes lauschen.
Ansonsten ist Ko Phayam einfach ein schöner Platz für ein paar erholsame Tage, touristisch nur einfach erschlossen. Man kann baden, Strandhunde bespaßen, mit dem Moped ohne Helm und Führerschein die anderen Strände erkunden und in der Hippie-Bar (aus Treibholz zusammengebastelt) den einen oder anderen Cocktail verhaften. Luxus gibt es nicht, man schläft in Holz- oder Bambushütten, die über offene Bäder und reichlich Wildlife in Form von diversen Insekten und Geckos verfügen. Essen kann man hingegen ausgezeichnet, trotz fehlender echter Straßen ist es sogar billiger als z.B. in Khao Lak. Bilder 76 - 93.


Ansonsten haben wir uns im ruhigen Ko Kho Khao und in Khao Lak aufgehalten, beides nette Urlaubsziele, aber nichts für einen Bericht hier.

Tourengänger: klemi74


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