Gola su Gorropu - Supramonte - Eine der grössten Schluchten in Europa


Publiziert von lynx , 21. September 2014 um 19:07.

Region: Welt » Italien » Sardinien
Tour Datum:15 September 2014
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 400 m
Abstieg: 400 m

Gola su Gorropu ein gewaltiger Karst-Canyon im Supramonte-Gebirge auf Sardinien. Mit mehr als 300 bis 500 Meter hohen Felswänden gehört er zu den grössten Schluchten Europas.
 
Im Osten Sardiniens nördlich am Golf von Orosei liegt die Stadt Dorgali. Um die Schlucht Gola su Gorropu zu erkunden fährt man auf der Panoramastrasse SS 125 mit grandiosen Ausblicken in Richtung Pass bis zum Aussichtspunkt Dogana auf etwa 800/900 Meter.  In der Kurve ist ein grosser Parkplatz und ein kleiner Shop wo Touristen ihren Durst löschen und Souvenirs kaufen können. Hinter dem Shop gelangt man in ca. 3 Minuten auf einen Aussichtspunkt mit fest installiertem Binokular welches gegen Bezahlung von Münzen den vergrösserten Blick ins Oddoene-Tal und in ins Supramonte Gebirge freigibt.
Rechts vor dem Shop führt eine Naturstrasse ins Tal hinunter zum Startpunkt unseres heutigen Trips. Eine Fahrstrasse die für kleine 4x4 Fiat Pandas und normale PW’s überhaupt nicht geeignet ist. Es ist eine der klassischen Strassen in den Pampasgebieten Sardiniens für deren Befahrung nur echte Off Road Fahrzeuge mit Untersetzung adäquat sind. Diese Strasse zeigt sich erst als gute Naturstrasse und mässig steil. Je weiter man zu Tal gelangt um so abenteuerlicher wird die Abfahrt. Tiefe Fahrrinnen und noch tiefere Schlaglöcher auf sandigem mit Steinen durchsetztem Grund fordern immer mehr die volle Konzentration des Fahrers. Fährt man nicht äusserst vorsichtig, allen tiefen Schlaglöchern und Steinen ausweichend und möglichst immer mit einer Radspur in der Fahrbahnmitte, sind bald Auspuff, Ölwanne und dergleichen abgerissen oder aufgeschlitzt. An einigen Stellen ist die Strasse sehr ausgesetzt! Bei Regen respektive nasser Fahrbahn wird sich die Strecke wahrscheinlich sehr schnell in eine glitschige Schlammpiste verwandeln.
Um nach Gola su Gorropu zu gelangen nimmt man besser die durch’s Tal führende Anfahrtstrasse. Diese ist in der Tour nach Tiscali beschrieben.
 
Ist man endlich unten am Riu Flumineddu angelangt begibt man sich auf einen schmalen Pfad welcher den Fluss überquert und dann leicht ansteigend durch meist bewaldetes T2 Gelände zum Eingang der Schlucht führt.
Am Eingang der Schlucht angelangt – diesen erreicht man im Abstieg durch eine Schutthalde (T3) - entrichtet man dem Wärter ab 10.30 Uhr den Obolus von 5.00 Euro. Ist man früher dran entfällt die Gebühr weil schlicht niemand anwesend ist. Es ist sowieso empfehlenswert früh am Morgen in die Schlucht zu gehen. Die Lichtverhältnisse sind dann ideal und der Ansturm spätaufstehender, verschwitzter und abgekämpfter Touristen bleibt noch aus. Man hat die Schlucht für sich allein was den mystischen wie auch den akustischen Reiz dieses Ortes massiv steigert.
 
Die Strecke durch die Schlucht ist in einer ersten Etappe regelmässig mit grünen Punkten markiert. Dies ist der technisch einfachste Teil (T2-3). Es folgt der zweite schwierigere Teil der nur zu Beginn mit einem gelben Punkt markiert ist (T3). Die geeignete Wegfindung ist dem jeweiligen Explorer selbst überlassen. Irgendwann folgt dann auch nur zu Beginn dieser Etappe ein oranger Punkt (T3-4). Ab hier kann man auf allen Vieren durch Schlupflöcher kriechen und über steile Blöcke klettern bis man zu der Stelle gelangt wo es nicht mehr weiter geht. Die Rückkehr erfolgt auf dem gleichen Weg.
 
Es gibt für Kracks mit alpiner Ausrüstung die Möglichkeit die Schlucht ganz zu durchsteigen und  dann auf eine Hochebene mit diversen Bauten aus der Nuraghenzeit  zu gelangen und weiter ins Gebirge aufzusteigen.
 
Wer im Supramonte mehrtägige Touren unternehmen will muss viel Wasser mitschleppen. Die Flüsse sind alle ausgetrocknet oder führen wenn überhaupt nur unterirdisch Wasser. Auch im September herrscht hier immer noch sengende Hitze und Trockenheit.

Tourengänger: lynx


Galerie


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