Normandie-Trail II: Bei Ebbe auf die Île de Tatihou


Publiziert von fuemm63 , 16. Juli 2014 um 12:59.

Region: Welt » Frankreich » Manche
Tour Datum:14 Juli 2014
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: F 
Zeitbedarf: 1:30
Aufstieg: 10 m
Abstieg: 10 m
Strecke:Pont de Saire - Île de Tatihou - Pont de Saire: 7.5 km

Mein zweiter Trail in der Normandie ist für mich ein ganz spezielles Lauferlebnis: Mein Weg führt bei Ebbe, wo ich am Morgen noch bei Flut baden war, durch die Bucht von Saint-Vaast-la-Hougue auf die Insel Île de Tatihou  ein maritimer Trail sozusagen.

Wegbeschreibung
Teil 1 (Ebbewanderung mit trudifuemm): Mein Trail startet in der Nähe der Einmündung des Küstenflüsschens Saire am Pont de Saire und führt mehr oder weniger in südlicher Richtung auf die Insel Île de Tatihou. Die Querung, die etwas mehr als eine Stunde dauert und ca. 3.5 km lang ist, führt zuerst über schlickige Passagen, dann durch den steinigen Abfluss der Saire, weiter über schöne Sandbänke, durch flache Felsformationen und zwischen den bei Ebbe freiliegenden Austernzuchtbänken hindurch bis zur Île de Tatihou. Nach etwas mehr als einer Stunde erreiche ich die Insel, auf der sich ein Seemuseum, verschiedene Gärten, ein ehemaliges Fort und ein Naturschutzgebiet befinden. Die Insel ist ein attraktives Ziel vom Hafenstädtchen Saint-Vaast-la-Hougue aus und darf pro Tag von 500 Personen besucht werden. Heute, am Quatorze Juillet, dem französischen Nationalfeiertag, ist die Insel dementsprechend gut besucht. Nach einer kurzen Pause wechsle ich das Schuhwerk: Wasserschuhe ab, Laufschuhe an.
Teil 2 (Ebbelauf): Zwischen der Insel und Saint-Vaast-la-Hougue pendelt ein Amphibienfahrzeug: Bei Flut schwimmt es, bei Ebbe fährt es auf einem sandigen Damm. Das Amphibienfahrzeug kann man nur in einem Gesamtticket hin und zurück buchen, separate Retourfahrten sind nicht möglich ("Pied? - C'est à pied!"). Zu Fuss kann man bei Ebbe am einfachsten auf dem sandigen Fahrweg des Amphibienfahrzeugs zum Hafenstädtchen nach Saint-Vaast-la-Hougue (1 km) hinüberqueren.
Teil 3 (Lauf): Weiter über den Damm zurück (3 km) bis zum Ausgangspunkt am Point de Saire.

Ebbewanderung
Die Beachtung der lokalen Tidenzeiten ist die wichtigste Determinante, die man bei Ebbewanderungen beachten muss. Die Tidenzeiten kann man bei den lokalen Infostellen, im Internet oder mittels App erfragen. Sich nur aufs blosse Auge zu verlassen, ist für Personen ohne Lokalkenntnisse nicht zu empfehlen  die Entwicklung der Tidenströme ist unberechenbar. Der beste Zeitpunkt zur Querung der Bucht ist kurz vor dem Maximum des Niedrigwassers (maximale Ebbe). Zu diesem Zeitpunkt ist das meiste Wasser in Richtung offenes Meer abgeströmt, so dass man nicht knietief durch die noch vorhandenen Abflüsse resp. Ebbströme (im deutschen Wattenmeer heissen sie Priele) waten muss. Für längere Wanderungen ist entsprechendes Schuhwerk wichtig, da man schneller vorwärts kommt und Verletzungen der Fusssohlen an scharfen Steinen oder Muscheln unterbinden kann. Falls man eher spät unterwegs ist während einer Tide, ist natürlich auch das zurückflutende Wasser zu beachten.

Schwierigkeitsgrad
Der Schwierigkeitsgrad ist natürlich schwierig anzugeben, aber ich würde Ebbewanderungen in der Bucht von Saint-Vaast-la-Hougue etwa mit einem T3 oder T4 gleichsetzen  das Meteo resp. die Tidenzeiten zu beachten, ist wie bei einer Hochgebirgstour absolut entscheidend. Passendes Wasserschuhwerk (siehe Fotos) ist sehr zu empfehlen, da ein Schnitt in der Fusssohle das Weiterkommen entscheidend verlangsamen oder verunmöglichen kann.

Tourengänger: fuemm63, trudifuemm


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