Altyn-Arashan


Publiziert von Frangge , 21. Januar 2015 um 18:50.

Region: Welt » Kirgisistan » Kirgiz-Alatoo
Tour Datum:24 Juli 2013
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: KS 
Zeitbedarf: 2 Tage

Nach der *längeren Tour im Inychek Gebiet haben wir uns in Karakol etwas erholt und sind bereit, wieder Zelt und Proviant  auf den Rücken zu schnallen. Dieses Mal in eine weniger abgelegene, bekanntere Gegend, die aber auch sehr schön ist.

Wir lassen uns von einem Taxi von Karakol  nach Aksa fahren, danach noch soweit es auf geteerter Strasse geht in das Tal hinein. Das ist allerdigns nicht sehr weit. In Übereinstimmung mit unserer Karte, die wir in der Tourist Info in Karakol gekauft hatten, schickt uns der Fahrer die Strasse weiter taleinwärts. Nach etwas einer halben Stunde Gehzeit, sind wir uns nicht mehr sicher, ob wir richtig sind, da der Wegverlauf laut Karte anders gehen sollte. Andererseits gibt eis nur diesen einen Weg und nur die eine Destination Altyn Arashan. Wir treffen ein Pärchen aus den Niederlande, die uns bestätigen, dass die Karte nicht korrekt ist. Immer der Strasse nach, dann kommt man nach Altyn Arashan.

Die Wanderung nach Altyn Arashan dauert etwa vier Stunden, man geht auf einer Strasse, die diese Bezeichnung eigentlich überhaupt nicht verdient (T2) und kommt schliesslich bei den heissen Quellen an. Es gibt zwei Zeltplätze, wir nehmen das hintere, welches wir im Nachhinein nicht unbedingt empfehlen können. An beiden Plätzen kann man in den heissen Quellen baden gehen, nur nicht zu viel Komfort erwarten!

Am nächsten Tag soll es auf den Ala-Kul Pass gehen, meinem Kollegen geht es allerdings nicht gut und er beschliesst, einen Ruhetag einzulegen. Ich gehe also allein los, eine knappe Stunde den Bach entlang bergauf, bis der Weg nach rechts bergauf abzweigt. Es gibt zwar keinen ofiziellen Weg, dafür aber mehr als genügend Viehspuren. Ihnen folgend den Bach entlang gehen, zunächst in Gehrichtung links des Baches, dann auf etwa 3000MüM vor einer von links kommenden Moräne den Bach überqueren. Der Aufstieg lässt sich angeblich auch ganz gut auf der linken Seite des Baches bewerkstelligen, auf der rechten Seite ist es allerdings deutlich einfacher (T3), so dass ich recht froh war, dass mich eine russische Gruppe daruaf aufmerksam gemacht hat. Die Gruppe bestand aus meist eher älteren Herren, die mit sehr viel Gepäck und noch mehr guter Laune unterwegs waren. Sehr herzlich, diese Abenteurer! 

Auf etwas über 3600MüM kommt dann das steilste und schwierigste Stück. Zunächst im losen Geröll, dann im Schnee geht es steil in den Schlussanstieg zum Pass. Der Schnee war weich und nass, kein Wunder bei den Temperaturen im Juli. Einsinken bis mindestens zu den Knien machen die letzten Höhenmeter sehr anstrengend. Am Pass überwältigt mich die Aussicht auf mehrere 5000er mitsamt Gletschern und natürlich den wunderschönen Ala-Kul See. Den Gipfel zu meiner Rechten verkneife ich mir, es sieht so nach T4-T5 dort hinauf aus und alleine in total unbekannter Gegend...

Den Rückweg nehme ich auf der Aufstiegsroute unter die Füsse. Noch im steilen Stück habe ich eine interessante bis seltsame Begegnung: Ein recht junger Mann kommt mir schnaufend, völlig verschwitzt und sehr angestrengt entgegen. Er sieht nicht sehr sportlich aus und scheint nocht sehr oft in den Bergen unterwegs zu sein. Er fragt mich auf Englisch, on ich etwas Wasser habe. Ich habe mehr als genug dabei und kann ja bald wieder auffüllen, biete ihm also meine Flasche an. Er spült seinen Mund aus, spuckt das Wasser aus, nimmt einen zweiten Schluck ohne zu schlucken allerdings. Es stellt sich heraus, dass er den Ramadan ernst nimmt.

Im weiteren Abstieg treffe ich auch die Israelische Grossfamilie wieder, der ich auch im Aufstieg schon begegnet bin. Der Abstieg zieht sich allerdings etwas und ich bin schliesslich froh, als ich wieder im Tal am Fluss ankomme und nur noch ein paar Kilometer den Fluss entlang laufen muss. Ich finde sogar noch ein paar Champignons die unser Abendessen dann noch bereichern.

Wir lassen dann den Tag in den heissen Quellen ausklingen, von denen ich ehrlich gesagt dann aber doch recht enttäuscht war. 

Diese Wanderung ist deutlich weniger einsam und weniger anspruchsvoll und lässt sich zu einer Passwanderung über bis zu drei Pässe erweitern. Dies wäre dann wohl eine schöne Einsteigertour für die kirgisischen Berge.

Tourengänger: Frangge


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