Wandern auf Kalymnos: Pothia - Vathy
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Ferien auf Kos (Teil 1)
Am 1. Mai, quasi eine Woche vor Saisonbeginn, ziehen wir in unsere Ferienwohnung in Mastichari auf Kos ein (Studio Athina). Unsere Vermieterin ist eine sehr nette Frau von der Nachbarinsel Kalymnos, die hier auf Kos im Sommer ihren Lebensunterhalt mit Feriengästen verdient und den Rest des Jahres auf Kalymnos verbringt. Die Zimmer sind hell, gemütlich, der Balkon bietet direkte Meersicht, es gibt eine für alle benutzbare Dachterrasse, Waschmaschine, Trockner, gratis WLAN (hier in jedem, aber wirklich jedem Lokal eine Selbstverständlichkeit! Da kann sich die Mövenpick-Hotelkette eine Scheibe abschneiden)... was will man mehr?
Mastichari ist einerseits voll auf Touristen ausgerichtet, liegt aber andererseits so weit ab vom Schuss (sprich: Kos-Stadt), dass es hier im Mai herrlich ruhig und familiär zugeht. Das Restaurant Mavros mit seinem liebenswürdigen Wirt, den beiden deutschen Frauen, der griechischen Familie und dem ehemaligen BBC-Journalisten (alle wie wir Stammgäste) wird zu unserem täglichen Tagesendpunkt.
Gewöhnungsbedürftig ist hier, dass das Klopapier nicht runtergespült, sondern in den Mülleimer geworfen wird. Der befürchtete Gestank stellt sich aber auch nach Tagen nicht ein.
Der "italienische Weg" von Pothia nach Vathy
Ein Besuch auf Kalymnos reizt vor allem mich, es ist deutlich bergiger als Kos. Wir entdecken bei der Recherche die Pension Manolis in Rina, dem Küstenort im kleineren Seitental auf Kalymnos, die Wanderungen organisiert und auch im Netz erklärt. Dort gibt es den alten Schulweg Vathy-Pothia, der über die Berge zwischen den beiden Tälern führt (nicht direkt auf der Startseitenkarte, sondern unter "Wanderungen" zu sehen). Den wollen wir ausprobieren.
Wir starten etwas spät am Morgen, die Fähren fahren nicht allzu oft und mit der ersten um 9:00 Uhr kommt man beim Wandern voll in die Mittagshitze... naja. Vom Fährsteg, der ganz im Osten des Hafens liegt, laufen wir durch die nette Altstadt und suchen den Einstieg in den "italienischen Weg". Er ist an einer Stelle auf einer Mauer angeschrieben, ansonsten muss man sich nach Kompass und Nase richten. Wir mussten erst ein Weilchen suchen, auf OpenStreetMaps war er noch nicht vollständig vorhanden.
Hat man den Weg einmal gefunden, ist er nicht mehr zu verlieren. Gemütlich kurvt er den Hang hinauf, auf ca. 80-90m Höhe zweigt ein Trampelpfad nach rechts ab, den ich aber nicht weiter als ca. 100m verfolge. Vielleicht führt er zu der Kapelle, die hier über Pothia thront. Von einer vorspringenden Anhöhe auf ca. 190m aus hat man einen tollen Blick über die Bucht von Pothia und die Stadt, bevor der Weg links um den markanten Felskopf herumführt. Wir überqueren einen trockenen Bachlauf und bewundern vulkanisch verzerrte Quarzkristalle, die man hier überall findet.
Bald öffnet sich die Landschaft, man läuft auf einer schönen Fast-Hochebene auf gepflastertem Weg weiter. An einer Stelle zweigt der Weg rechts ab, man ist versucht, gradeaus weiterzulaufen, weil dort ein trockenes Flussbett sehr nach Weg aussieht... den Fehler merkt man aber sehr schnell. Wieder einmal finden wir ein seltsames Viech, diesmal eine handgrosse Grille.
Dann sind auch schon am Pass. Rechts und links davon laden flache Gipfelchen zum Besteigen ein, meine Frau will aber wegen der starken Sonne lieber direkt absteigen. Hier oben führt auch eine Hochspannungs- oder Telefonleitung entlang, die wohl häufig Opfer von Stürmen wird -- überall liegen Scherben der grünen Glasisolatoren herum.
Nach dem Pass wird die Wegqualität etwas schlechter, vor allem aber sind alle paar Meter grosse Spinnennetze mit dicken Bewohnerinnen über den Weg gespannt und was hier wächst, taugt nur zum Feuermachen, aber nicht zum Bekämpfen von Kleintieren... wir behelfen uns mit dürren Ästchen, die alle paar Minuten abbrechen. Stöcke haben wir natürlich diesmal keine dabei...
Trotzdem ist der Weg schön, man hat einen tollen Blick das Tälchen entlang und hinab auf Vathy. Etwas oberhalb des Endes geht der Weg wohl direkt in eine Schuttrinne über und alte Wegverläufe sind abgerutscht oder von kleinen Lawinen überschüttet, was wir aber verpassen. So steigen wir zu weit links (von oben gesehen) weglos über ein Schuttfeld und durch stachlige Büsche ab. Verlaufen kann man sich nicht, die Strasse, auf die man kommen soll, ist immer gut zu sehen und "bergab" ist nie verkehrt. Allerdings spart man sich einen langweiligen Umweg um ein Privatgrundstück herum, wenn man den richtigen Weg nimmt...
Wir laufen die Strasse entlang Richtung Meer. Sie ist rechts und links von hohen Mauern eingesperrt, die nicht viel Platz für Autos, geschweige denn Autos UND Fussgänger lassen. Hier treffen wir wieder auf Menschen -- Deutsche, natürlich, nicht etwa Griechen...
Eine kleine, uralte Kapelle, die angeschrieben ist, reizt uns, aber sie ist -- wie immer -- verschlossen. Wir gehen weiter zum Hafen von Rina, ein echtes Schmuckstück und Stereotyp für alles, was sich ein Urlauber unter Griechenland vorstellt: traumhaft blaues Badewasser in einer engen, steilen Schlucht, die sich landwärts zu einem Hafen öffnet, blauweisse Kapellen (mindestens drei), die darüber an den Hängen sitzen, kleine Restaurants, bunte Fischerboote... Man sollte sich in dem zweiten kleinen "Supermarkt" (16qm gross?) an der Hauptstrasse sofort bei Ankunft über die nächsten Busfahrzeiten informieren, da es keinen Fahrplan gibt. Die Tickets kann man auch direkt dort kaufen -- und ein Eis oder eine Cola ;)
Nach einem kleinen Bade-Intermezzo besteigen wir den Bus zurück nach Pothia und lassen uns die kurvige Küstenstrasse entlangkutschieren. In jeder grossen Bucht sieht man Schwammzuchtfarmen, manche kleineren sind aber erstaunlich unberührt und es führen auch tatsächlich kaum Wege hin.
Den Abschluss der Tour bildet ein Eisbecher im hintersten Café des Hafens, direkt am Fährenpier. Je weiter man nach hier hinten kommt, desto dünner werden die Touristenscharen. Mit der grossen Autofähre um 17:45 Uhr (unbekannter Betreiber -- Achtung, nicht die Schnellfähre von ANEM Ferries, die fährt schon um 17 Uhr!) fahren wir zurück nach Mastichari.
Am 1. Mai, quasi eine Woche vor Saisonbeginn, ziehen wir in unsere Ferienwohnung in Mastichari auf Kos ein (Studio Athina). Unsere Vermieterin ist eine sehr nette Frau von der Nachbarinsel Kalymnos, die hier auf Kos im Sommer ihren Lebensunterhalt mit Feriengästen verdient und den Rest des Jahres auf Kalymnos verbringt. Die Zimmer sind hell, gemütlich, der Balkon bietet direkte Meersicht, es gibt eine für alle benutzbare Dachterrasse, Waschmaschine, Trockner, gratis WLAN (hier in jedem, aber wirklich jedem Lokal eine Selbstverständlichkeit! Da kann sich die Mövenpick-Hotelkette eine Scheibe abschneiden)... was will man mehr?
Mastichari ist einerseits voll auf Touristen ausgerichtet, liegt aber andererseits so weit ab vom Schuss (sprich: Kos-Stadt), dass es hier im Mai herrlich ruhig und familiär zugeht. Das Restaurant Mavros mit seinem liebenswürdigen Wirt, den beiden deutschen Frauen, der griechischen Familie und dem ehemaligen BBC-Journalisten (alle wie wir Stammgäste) wird zu unserem täglichen Tagesendpunkt.
Gewöhnungsbedürftig ist hier, dass das Klopapier nicht runtergespült, sondern in den Mülleimer geworfen wird. Der befürchtete Gestank stellt sich aber auch nach Tagen nicht ein.
Der "italienische Weg" von Pothia nach Vathy
Ein Besuch auf Kalymnos reizt vor allem mich, es ist deutlich bergiger als Kos. Wir entdecken bei der Recherche die Pension Manolis in Rina, dem Küstenort im kleineren Seitental auf Kalymnos, die Wanderungen organisiert und auch im Netz erklärt. Dort gibt es den alten Schulweg Vathy-Pothia, der über die Berge zwischen den beiden Tälern führt (nicht direkt auf der Startseitenkarte, sondern unter "Wanderungen" zu sehen). Den wollen wir ausprobieren.
Wir starten etwas spät am Morgen, die Fähren fahren nicht allzu oft und mit der ersten um 9:00 Uhr kommt man beim Wandern voll in die Mittagshitze... naja. Vom Fährsteg, der ganz im Osten des Hafens liegt, laufen wir durch die nette Altstadt und suchen den Einstieg in den "italienischen Weg". Er ist an einer Stelle auf einer Mauer angeschrieben, ansonsten muss man sich nach Kompass und Nase richten. Wir mussten erst ein Weilchen suchen, auf OpenStreetMaps war er noch nicht vollständig vorhanden.
Hat man den Weg einmal gefunden, ist er nicht mehr zu verlieren. Gemütlich kurvt er den Hang hinauf, auf ca. 80-90m Höhe zweigt ein Trampelpfad nach rechts ab, den ich aber nicht weiter als ca. 100m verfolge. Vielleicht führt er zu der Kapelle, die hier über Pothia thront. Von einer vorspringenden Anhöhe auf ca. 190m aus hat man einen tollen Blick über die Bucht von Pothia und die Stadt, bevor der Weg links um den markanten Felskopf herumführt. Wir überqueren einen trockenen Bachlauf und bewundern vulkanisch verzerrte Quarzkristalle, die man hier überall findet.
Bald öffnet sich die Landschaft, man läuft auf einer schönen Fast-Hochebene auf gepflastertem Weg weiter. An einer Stelle zweigt der Weg rechts ab, man ist versucht, gradeaus weiterzulaufen, weil dort ein trockenes Flussbett sehr nach Weg aussieht... den Fehler merkt man aber sehr schnell. Wieder einmal finden wir ein seltsames Viech, diesmal eine handgrosse Grille.
Dann sind auch schon am Pass. Rechts und links davon laden flache Gipfelchen zum Besteigen ein, meine Frau will aber wegen der starken Sonne lieber direkt absteigen. Hier oben führt auch eine Hochspannungs- oder Telefonleitung entlang, die wohl häufig Opfer von Stürmen wird -- überall liegen Scherben der grünen Glasisolatoren herum.
Nach dem Pass wird die Wegqualität etwas schlechter, vor allem aber sind alle paar Meter grosse Spinnennetze mit dicken Bewohnerinnen über den Weg gespannt und was hier wächst, taugt nur zum Feuermachen, aber nicht zum Bekämpfen von Kleintieren... wir behelfen uns mit dürren Ästchen, die alle paar Minuten abbrechen. Stöcke haben wir natürlich diesmal keine dabei...
Trotzdem ist der Weg schön, man hat einen tollen Blick das Tälchen entlang und hinab auf Vathy. Etwas oberhalb des Endes geht der Weg wohl direkt in eine Schuttrinne über und alte Wegverläufe sind abgerutscht oder von kleinen Lawinen überschüttet, was wir aber verpassen. So steigen wir zu weit links (von oben gesehen) weglos über ein Schuttfeld und durch stachlige Büsche ab. Verlaufen kann man sich nicht, die Strasse, auf die man kommen soll, ist immer gut zu sehen und "bergab" ist nie verkehrt. Allerdings spart man sich einen langweiligen Umweg um ein Privatgrundstück herum, wenn man den richtigen Weg nimmt...
Wir laufen die Strasse entlang Richtung Meer. Sie ist rechts und links von hohen Mauern eingesperrt, die nicht viel Platz für Autos, geschweige denn Autos UND Fussgänger lassen. Hier treffen wir wieder auf Menschen -- Deutsche, natürlich, nicht etwa Griechen...
Eine kleine, uralte Kapelle, die angeschrieben ist, reizt uns, aber sie ist -- wie immer -- verschlossen. Wir gehen weiter zum Hafen von Rina, ein echtes Schmuckstück und Stereotyp für alles, was sich ein Urlauber unter Griechenland vorstellt: traumhaft blaues Badewasser in einer engen, steilen Schlucht, die sich landwärts zu einem Hafen öffnet, blauweisse Kapellen (mindestens drei), die darüber an den Hängen sitzen, kleine Restaurants, bunte Fischerboote... Man sollte sich in dem zweiten kleinen "Supermarkt" (16qm gross?) an der Hauptstrasse sofort bei Ankunft über die nächsten Busfahrzeiten informieren, da es keinen Fahrplan gibt. Die Tickets kann man auch direkt dort kaufen -- und ein Eis oder eine Cola ;)
Nach einem kleinen Bade-Intermezzo besteigen wir den Bus zurück nach Pothia und lassen uns die kurvige Küstenstrasse entlangkutschieren. In jeder grossen Bucht sieht man Schwammzuchtfarmen, manche kleineren sind aber erstaunlich unberührt und es führen auch tatsächlich kaum Wege hin.
Den Abschluss der Tour bildet ein Eisbecher im hintersten Café des Hafens, direkt am Fährenpier. Je weiter man nach hier hinten kommt, desto dünner werden die Touristenscharen. Mit der grossen Autofähre um 17:45 Uhr (unbekannter Betreiber -- Achtung, nicht die Schnellfähre von ANEM Ferries, die fährt schon um 17 Uhr!) fahren wir zurück nach Mastichari.
Tourengänger:
1Gehirner
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