Monte Crocione 1641m, von ganz unten(Tremezzo, 250m)


Publiziert von Christin , 4. August 2013 um 16:19.

Region: Welt » Italien » Lombardei
Tour Datum:19 Juli 2013
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 1500 m

Am Freitag, 19. Juli 2013, 8:30 Uhr, 250 m ü NN in Volesio, Ortsteil von Tremezzo, ging es über die Via Monte Crocione los und es sollte uns einige Anstrengung kosten ehe wir 3 1/2 Stunden und 1400 Höhenmeter später den Gipfel des Monte Crocione hoch über dem Comer See erreichen sollten. Zu Beginn noch unaufgewärmt stiegen wir in gut 1 Stunde auf einer durchgängig sehr steilen Mulatteria (Eselsweg) durch einen lichten südalpinen Wald 600 Höhenmeter hoch bis zu einem querenden ehemaligen Militärweg (bei den Häusern von Brente, 870m). Sehr erhitzt, aber dennoch angetan von der jetzt deutlich angenehmeren Steigung erreichten wir mit schnellem Schritt und in Begleitung einer Ziegenherde einen kühlen Tunnel (1050 m), in dem uns noch mehr Ziegen erwarteten (und erschreckten). Der ca. 120 Meter lange Tunnel durch einen felsigen Teil des Westhanges des Monte Crocione verschaffte uns und den Ziegen eine kurze Abkühlung, bevor wir unmittelbar nach dem Tunnel eine längere Pause mit umwerfendem Blick auf den Comer See einlegten.
Wir verabschiedeten uns von den Ziegen und wanderten (ganz kurz etwas unübersichtlich) auf einem jetzt schmaleren Waldweg in großen Serpentinen mit mittlerer Steigung, bis dieser sich schließlich auf einer Höhe von 1400 m ü NN lichtete und in die vom See gut sichtbare steile Gipfel-Wiese überging.
Von dort aus gab es beinahe überall überwäligende Ausblicke auf fast den Gesamten Comer See. Mit zudem ständiger Aussicht auf das nun nicht mehr weit entfernte Gipfelkreuz folgten wir einem sehr leicht ansteigenden Wanderweg, welcher allerdings, wie wir sehr bald bemerkten einen sehr großen Umweg zum Gipfel gebildet hätte und zuerst auf einen anderen nicht weit entfernten Gipfel des Monte di Tremezzo führte, welchen wir allerdings erst auf dem Rückwegpassieren wollten. Deshalb bestand die einzige Möglichkeit, die wir sahen um direkt zum Monte Crocione zu gelangen, darin, möglichst elegant die ca. 200hm Wiese „hochzuklettern“, da diese teilweise so steil und unwegsam war, dass man um die Benutzung der Hände nicht herumkam. Dieser Teil des Aufstieges raubte mir ein wenig die Geduld und die Puste, da der Wiesenhang anscheinend kein Ende nehmen wollte. Nahe einer verfallenen Almhütte (Alpe di Temezzo, 1600 m) wares dann aber doch geschafft.
Von dort aus waren es noch ungefähr 5 Minuten zum Gipfel des 1641 Meter hohen Monte Crocione, den wir dann auch glücklich aber ziemlich erschöpft (durch den Wiesenquerfeldeinaufstieg) um 12:00 Uhr Mittags erreichten und prompt zwei deutschen Wanderen begegneten. Das waren übrigens auch, zusammen mit einem „Waldläufer“ die einzigen Menschen, denen wir auf dem Aufstieg begegnet sind.
Nach einer längeren und erholsamen Pause auf dem Gipfel ging es dann eine gute halbe Stunde westwärts auf dem Bergrücken entlang hinüber zum höchsten Punkt, dem Monte di Tremezzo (1700 m, mit Gipfelmadonna), von dem wir dann auf Wegspuren in südlicher Richtung über den Bergrücken und die Alpe di Mezzegra (Käseverkauf) bis zu einem Sattel mit Tümpel (Bolla di Mezzegra, 1510 m), direkt und hoch über dem See gelegen, abstiegen.
Der in den Karten eingezeichnete Weg südöstlich hinunter Richtung Mezzegra war allerdings nicht auszumachen, jedenfalls für mich. Anfänglich noch sehr zuversichtlich stellten sich alle Wahrnehmungen meines Vaters („jetzt bin ich mir aber sicher, da ist der Weg“) als Halluzinationen heraus: da war einfach nichts. Nachdem wir jedoch schon einige steile Höhenmeter hinter uns gelassen hatten, entschieden wir uns die Richtung beizubehalten und uns querfeldein zunächst über eine immer steiler werdende Wiese und dann durch Wald 500 Hm in Richtung der Häuser von Ossino durchzukämpfen. Nur der Fund einer Sonnenbrille ließ vermuten, dass hier schon mal ein Mensch unterwegs war. Schließlich gelangten wir endlich auf eine erkennbare, aber völlig überwucherte alte Mulatteria, der wir bis zu der mit einer Wiese umgebenen Häuseransammlung von Ossino (1000 m) folgten. Die Durchquerung eines Privatgrundstücks ließ sich dabei nicht vermeiden, gut, keiner war da, auch kein Hund. Von dort aus ging es die restlichen 750 hm über einen knietötenden, extrem steilen Beton-Fahrweg nach Mezzegra (Bauer und Hund kamen uns in einemabenteuerlichen Gefährt entgegen). Zuletzt über Fußwege und Fahrstraßen noch gute 20 Minuten, bis wir unseren Ausgangspunkt in Volesio nach einer ungefähr 7-stündigen Wanderung wieder erreichten. Trotz wegloser Passagen und sehr steiler Bergauf- und Bergabstrecken war diese Tour ein Highlight des gesamten Urlaubes am Comer See.

Wer den weglosen und sehr rauen Abstieg von Bolla di Mezzegra nach Ossino vermeiden möchte geht besser ab Alpe die Mezzegra oder Bolla di Mezzegra nordöstlich auf querenden Wegen zum Anstiegsweg zurück, kurz vor dem Tunnel dann markierte Abzweigung rechts Richtung Ossino. Oder ab Bolla die Mezzegra südwestlich Richtung Hütten von Narro, von dort nach Lenno und Mezzegra.



Tourengänger: Christin


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