Rund um Liebstadt


Publiziert von lainari , 24. September 2012 um 20:07.

Region: Welt » Deutschland » Östliche Mittelgebirge » Erzgebirge
Tour Datum:23 September 2012
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 520 m
Abstieg: 520 m
Strecke:17 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto oder Bus Linien 204 oder 205 von Pirna nach Liebstadt (Wochenende und feiertags kein ÖPNV)
Kartennummer:1:20.000, SK Nr. 54 Liebstadt und Umgebung

Besuch auf Schloss Kuckuckstein
 
Vom Zeitpunkt passend machte ich mich heute zu den Klängen von Vonda Shepard „by 7:30“ auf den Weg zu meiner Tour. Nach kurzer Anfahrt erreichte ich Liebstadt und parkte etwas oberhalb an der Talstraße. Wenige Meter zurückgelaufen, fand ich am Abzweig des Wanderweges drei Mord- oder Sühnekreuze vor. Der Fahrweg wurde zum Wiesenweg und umgekehrt. Bergan gelaufen, erreichte ich Berthelsdorf. Ich durchquerte die Ortslage und verließ sie am oberen Ende am Rand der Straße. Nach einer Kreuzung lief ich am Rand eines wenig befahrenen Asphaltsträßchens weiter. Hier auf der Höhe hatte der Herbst schon seine Boten ausgesandt, einige Blätter begannen bereits sich zu verfärben. An einer einstigen Martersäule bog ich rechts ab und passierte das Rote Vorwerk - einen Bauernhof. Unterhalb im Wald gab es einen Abzweig nach links, der eingeschlagene Weg brachte mich zum Seitenhainer Kreuz. Hier hatte ich einen schönen Ausblick Richtung Sächsische Schweiz. Wieder am Abzweig zurück, folgte ich dem Hauptweg mit der Markierung „Gelber Punkt“ am bewaldeten Hang des Seidewitztales. Am Schluss kurz an einer Straße gehend, kam ich zu einer Kreuzung am Talboden. Hier bog ich nach rechts und wechselte auf der Straßenbrücke ans andere Ufer der Seidewitz. Kurze Zeit später stieg ich, links abgezweigt, die steile Weiberrutsche (Erklärung) hinauf. Da ich allein auf weiter Flur war, musste ich mich nicht vor herunterschnellenden Damen in Sicherheit bringen. Ich erklomm eine faszinierende Landschaft aus Block- und Geröllfeldern und einzelnen Klippen aus Biotitgneis, die mit einem kargen Wald aus Eichen, Kiefern und Birken bestanden war. Am Boden gab es neben Moosen und Flechten einzelne Heidekrautinseln und Wacholderbüsche. Eine der Klippen - die Kleine Bastei - befindet sich 85 m über dem Talgrund. Hier legte ich eine kurze Pause ein. Die romantische Landschaft erstreckte sich dann noch ein Stück weiter, bevor im Verlauf an flacheren Hängen wieder normaler Mischwald vorzufinden war. In der Ortslage Liebstadt erreichte ich den Talboden und lief aufwärts Richtung Marktplatz.
 
Das in der Folge beschriebene Wegstück diente nur zur Überbrückung der Zeit bis zur Öffnung des Schlosses Kuckuckstein (11.00 Uhr). Dazu bog ich kurz vor dem Markt nach links ab und stieg den steilen Weg Richtung Herbergen hinauf. Auf der Höhe angekommen, folgte ich der Straße nach rechts bis zur nächsten Kreuzung. Hier wandte ich mich nach rechts und lief Richtung Schloss hinab. Auf dem Zufahrtsweg ging ich bis zum Tor hinauf. Um 11 Uhr öffnete es sich von Geisterhand und ich gelangte mit einigen anderen Besuchern zum Schloss Kuckuckstein. Das Bauwerk wurde erstmals 1410 urkundlich erwähnt. Einige Details lassen aber auf eine wesentlich frühere Anlage schließen. Im Verlauf wurde es mehrfach verändert, grundlegend bis ca. 1740 im Rokokostil umgebaut. Das Schloss ist in letzter Zeit immer wieder Gegenstand von Presseartikeln. Dem privaten Besitzer wird vorgeworfen, beim Kauf vereinbarte Investitionen unterlassen zu haben. Dieser wiederum fühlt sich von einigen Einheimischen gemobbt. Der im Sächsischen „Gloobl Gääsdl Mänädschmend“ lautende Name des in Baden/Österreich ansässigen Betreibers verschafft sicherlich keine zusätzlichen Sympathiepunkte. Eine „Schlossverwaltung Kuckuckstein“ könnte sicherlich auch auf den Cayman Islands firmieren und wäre trotzdem unverdächtiger. Doch heute geht es um eine Besichtigung nicht um Politik. Der Eintritt ist moderat (3 € +1 € Fotoerlaubnis), spiegelt aber auch wieder, dass relativ wenig zu sehen ist. Die ausgestellten Stücke stehen selten im Zusammenhang zum Gebäude. Ein Hinweis auf die zwischen 1985 und 1991 durchgeführten Dreharbeiten des DDR-Fernsehens zur beliebten Serie „Zauber auf Schloss Kuckuckstein“ mit „Zauberpeter“ Peter Kersten fand sich nicht. Was mir am meisten fehlte, waren Erläuterungen zum Bauwerk - wie Bauepochen, Baustile oder Geschichte der Anlage. Wenn überhaupt war dies recht dürftig dargestellt. So dauerte mein Rundgang auch nur ca. 30 min.
 
Anschließend begab ich mich zur Straße hinunter. Etwa gegenüber ging der Wanderpfad auf den bewaldeten Rehschuhberg hinauf. Nach dem Durchschreiten des Waldes fiel der Weg auf Offenfläche leicht ab. Hier hielt ich mich links und wanderte auf dem Flurweg bis nach Lichtenberg. Hinter dem einstigen Ferienheim bog ich nach rechts und lief an Wiesenkanten weiter. Im Wald folgte ein steiler Abstieg ins Seidewitztal. Unten angekommen lief ich talwärts weiter. Dort kam nun das Hochwasserrückhaltebecken Liebstadt in Sicht. Der Weg stieg zum Damm hin an, um dahinter weiter talwärts zu führen. Nach kurzer Zeit erreichte ich Liebstadt und den Standort des Autos. Am Markt stoppte ich noch einmal kurz, um von der Kirchtreppe aus einige Fotos vom Schloss zu machen, welches erhaben über dem Städtchen thront. 

Tourengänger: lainari


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