Über Großen Picho und Mönchswalder Berg


Publiziert von lainari , 11. November 2011 um 21:55.

Region: Welt » Deutschland » Östliche Mittelgebirge » Oberlausitz
Tour Datum:31 Oktober 2011
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 540 m
Abstieg: 540 m
Strecke:24,5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto bis Gaußig
Unterkunftmöglichkeiten:Für romantische und gut betuchte Wanderer das Schlosshotel Gaußig (Abendgarderobe für das Dinner nicht vergessen!)
Kartennummer:1:50.000, SK Nr. 27 Schirgiswalde und Umgebung

„Sagenhaft“- Variation im Herbstkleid
 
Der späte aber goldene Herbst lockte mich noch einmal in die Oberlausitz. Eine andere Route über die beiden „Hauptgipfel“ hatte ich schon mehrmals begangen, war aber dabei nicht mit Wetterglück gesegnet. Wie würde es am heutigen Reformationstag werden? Als Ausgangspunkt wählte ich nun Gaußig (Huska) knapp hinter der sorbischen Sprachgrenze. Dorthin fuhr ich mit dem Auto. Am Schloss beim Abzweig nach Diehmen befindet sich ein großer Parkplatz, auf dem ich der einzige Besucher war. Ich lief Richtung Ortskern und bog nach der Kirche schräg links ab. Durch einen schmalen Durchgang erreichte ich einen Waldweg. Auf der Karte hatte ich vorab am Ortsausgang einen Teich bemerkt. Das innere Auge schwelgte bereits von Bildern sich prächtig im Wasser spiegelnder bunter Bäume. Doch was war das - eine braune übel riechende Mondlandschaft? Ach so, wahrscheinlich hatte man hier abgefischt und dazu das Wasser abgelassen. Dabei hätte ich auch vorher darauf kommen können, dass so etwas im Herbst wahrscheinlich ist – war ich doch selbst bereits ein paar Mal in solche Aktivitäten involviert! An der nächsten Kreuzung bog ich rechts ab (Auch der mittlere Weg führt die gleiche Markierung: „Gelber Strich“!). Durch herrlich gefärbten Mischwald führte nun der anschließende Weg. Noch zog feuchter Nebel herum, dieser sollte sich aber laut Prognose auflösen. Nach einem stärkeren Anstieg gelangte ich auf freies Feld und kurz darauf zu den Gickelshäusern. Ab da folgte ich auf einem Feldweg der südlichen Waldkante. Die Sonne versuchte ihr Bestes, aber noch stand der Kampf mit dem Nebel unentschieden. Nach Querung einer Straße wieder vollständig im Wald stieg ich nun stärker bergan. Ich erreichte den Großen Picho. Am Aussichtspunkt kurz zuvor, der einen Blick nach Norden ermöglichen sollte, reichte die Sicht etwa 30 m weit. Na prima, abermals kein Glück mit diesem Berg.
 
Für den Weiterweg stieg ich heute auf einem steilen Pfad nach Arnsdorf (Warnoćicy) ab. Hier war es sonnig. Nach Durchqueren der Talmulde lief ich zur kleinen Siedlung Sora hinauf. Im Rückblick ergab sich durch den Nebel der über den Großen Picho herüber floss ein fantastisches Bild. Auch der hinter Sora folgende Bautzenblick war etwas getrübt. Hier machte ich an einem überdachten Rastplatz eine kurze Pause. Im weiteren Verlauf passierte ich die kleinen Felsklippen der bewaldeten Teufelskanzel, dann senkte sich der Weg zum Sattel am Jägerhaus. Auf dem Fahrweg habe ich den Mönchswalder Berg erklommen. Das Gasthaus auf dem Berg ist nunmehr wieder bewirtschaftet. Dieser Berg war zwar nebelfrei, aber der Dunst lag in der Umgebung, so dass ich mir den Besuch des Aussichtsturms ersparte. Ich warf noch einen Blick auf den Pumphut-Pavillon, dessen Dach dem Hut des sagenhaften Oberlausitzer Hexenmeisters Martin Pumphutt nachgebildet ist, dann ging ich über einen Fußpfad wieder zum Jägerhaus hinab. Dort bog ich nach rechts ab und begann auf dem steilen Fuchsweg abzusteigen. Dabei kam ich am Frenzelborn und an der Janko-Mühle vorbei. Letztere scheint einer Pumphutt-Geschichte entlehnt zu sein. Ab dem Waldrand lief ich an der Straße nach Obergurig (Hornja Hórka).
 
An der im Ort folgenden Straßenkreuzung bog ich links ab und ging am Straßenrand nach Schwarznaußlitz (Čorne Noslicy). Dort zweigte ich links auf eine Anliegerstraße ab und verließ später auf einer Nebenstraße den Ort. Hier am Nordrand der Berge war es nebelfrei und die Herbstsonne wärmte noch einmal kräftig. Ich gelangte an eine Kreuzung mit einer größeren Straße und folgte dieser nach links. Nach einigen Häusern und Gärten nahm ich den rechts abzweigenden Flurweg, der als Reitweg gekennzeichnet war. Abwechslungsreich ging es zwischen Wiesen, Feldern, buntem Wald, Gehölzstreifen und -inseln dahin. An den folgenden Kreuzungen gab es plötzlich wieder Wegweiser, keine nach der üblichen Norm mit Farbmarkierungen, aber dennoch wertvolle Hinweise bietend. Ich traf auf eine herrlich besonnte Sitzbank und legte hier meine Mittagspause ein. Im Anschluss lief ich weiter nach Weißnaußlitz (Běłe Noslicy). Dort ging es über die vielbefahrene Hauptstraße und danach entlang einer Nebenstraße an den kleinen Orten Katschwitz (Kočica) und Golenz (Holca) vorbei. Nachdem ich den Bach Langes Wasser überquert hatte, bog ich an einem Gehölzstreifen nach links und kam abschließend wieder in Gaußig (Huska) am Parkplatz an. Mein Auto war immer noch das Einzige hier. Damit endete eine herrliche und lohnenswerte Spätherbstrunde, deren gesamte Eindrücke die nebelbedingt fehlende Aussicht an manchen Punkten wettgemacht hatten.
 
Der größte Teil der Wanderung hat T1-Charakter, einzig den Abstieg vom Großen Picho nach Arnsdorf und den Abstieg vom Mönchswalder Berg zum Jägerhaus - beide mit ansatzweisem Bergpfadcharakter - habe ich als T2 eingeschätzt.

Tourengänger: lainari


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