Schöne Tour durch die Üble Schlucht


Publiziert von Nordlicht , 27. August 2007 um 22:24.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Bregenzerwald-Gebirge
Tour Datum:26 August 2007
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Zeitbedarf: 2:45
Strecke:Laterns Thal - Üble Schlucht - Laterns Thal

Mein erster Tourenbericht auf Hikr.org – ich bin ja so aufgeregt;-) Und da freue ich mich besonders, dass ich etwas Neues beisteuern kann, denn, soweit ich das gesehen habe, ist diese Tour hier noch nicht beschrieben. Es geht nach Vorarlberg, ins Laternsertal. Und ausnahmsweise liegt das Ziel nicht hoch oben, sondern tief unten: die Üble Schlucht. Es ist ratsam, sich vorab zu informieren, ob die Schlucht geöffnet ist, z.B. im Internet unter www.laternsertal.at. Bei schlechter Witterung und bei Wartungsarbeiten wird der Weg nämlich gesperrt.

Mit der üblichen Marschverpflegung und der Österreichischen Karte 111 (Dornbirn) ausgestattet, ging es an einem großartigen Spätsommersonntag von St. Gallen auf der A1/A13 Richtung Süden. Stop, kurz zurück, Freund ins Auto packen und dann aber los. Die Anfahrtsbeschreibung kann ich mir bei Hikern wohl sparen. Ausgangspunkt der Tour ist das adrette Dorf Laterns, Ortsteil Thal. Etwa 250 m nach der Kirche gibt es auf der linken Seite einen Parkplatz, der Ort ist ab Rankweil aber auch mit dem Bus zu erreichen. Am Gasthaus Löwen steht der Hauptwegweiser, von da aus geht es zuerst durch Wiesen, bald jedoch auf einem recht steilen Steig (weiß-blau-weiß markiert) hinab in die Schlucht, eine enge Klamm, die die Frutz (wohl unter Zuhilfenahme eines zurückweichenden Gletschers) in den Fels geschnitten hat. Dabei sind ca. 300 Höhenmeter zu überwinden. Man sollte schon schwindelfrei sein und gute Schuhe tragen, die erste Passage bis in die Talsohle stellt jedoch keine allzu hohen Anforderungen. Der Weg ist durchgängig vorhanden, bis auf einige kleine Stellen. Kurz vor dem ersten Wasserfall wird es etwas unwegsamer (Felsüberhänge, nasse, glatte Steine), die gefährlichen Stellen sind aber mit Geländer und Drahtseil bestens gesichert. Die hohen Felsmauern und der rauschende Wildfluss sind ein großartiges Schauspiel. Weiter geht es mehr oder weniger ohne Weg, d.h. die Route folgt dem natürlichen Gelände, aber es ist alles super gekennzeichnet und gesichert. Nach einigen Metern kommt man zu einem zweiten Wasserfall, der durch seine majestätische Höhe und nicht zuletzt sein Tosen die Kommunikation einen Moment lahm legt. Für diesen beeindruckenden Anblick lohnt sich die Tour auf jeden Fall. Noch ein kurzes Stück, dann kommt man zu einer Brücke über die Frutz und ist am Ende der Schlucht, zumindest des begehbaren Teils angelangt. Dann geht es – teilweise mit Drahtseilsicherung- wieder heraus aus der Schlucht auf einen Kiesweg, auf dem mit Absperrband und einem großen Schild „Gesperrt! Forstarbeiten von 7.00 bis 17.00 Uhr der Versuch unternommen wurde, uns am Weitergehen zu hindern. Gut gemeint, aber weil Sonntag war, beschlossen wir, das zu ignorieren und wurden mit Baumstamm-Balancieren belohnt. Ein kleiner Bonus sozusagen. Schließlich kommt man zu einem Wegweiser, an dem man den Weg Richtung Laterns Thal einschlägt. Der Rest gestaltet sich einfach: erst eine halbe Stunde auf einem breiten Kiesweg immer geradeaus, am nächsten Wegweiser nach unten und auf der anderen Talseite wieder nach oben, das letzte Stück ist noch einmal recht steil. Vorsicht ist geboten, der Boden ist sehr lehmig und rutschig.

Alles in allem eine sehr schöne Tour, die bei schönem, trockenen Wetter keine allzu große Herausforderung ist (der Teil durch die Schlucht ist T3, Baumklettern nicht im regulären Programm enthalten;-) Wer danach noch Lust hat, sich völlig ohne Anstrengung auf den Berg und wieder herunter befördern zu lassen, kann ein paar Kilometer weiter nach Innerlaterns fahren. Dort befindet sich auf dem Kühboden eine Sommerrodelbahn, die richtig Spaß macht, unsere Rekordgeschwindigkeit lag bei 33,8 km/h. Kostenpunkt: 5 Euro pro Fahrt. Außerdem gibt es Kaffee, Eis und einen herrlichen Ausblick auf den Hochgerach (1985 m), vielleicht ja das nächste Ziel im Laternsertal...

Tourengänger: Nordlicht


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