Schneeberg und Nideck-Wasserfälle

2011 war der Juli in Süddeutschland nicht gerade von Sonnenschein und Temperaturen jenseits der 30°C geprägt, so dass ich mich mit einem Freund zusammen entschied die Vogesen für einen Tagestrip zu besuchen. Ziel sollte der Schneeberg sein, einer der höchsten Gipfel in den mittleren Vogesen.

Los ging es in Wangenbourg-Engenthal. Etwas oberhalb der Dorfkirche weist ein Schilderbaum den Weg. Zunächst sind wir dem roten Balken (GR53) gefolgt, zunächst in einigen Kurven und Kehren über Forst- und Waldwege später auf steinigen Pfaden hinauf zum Col du Schneeberg. Dabei lohnt sich regelmäßiges Umdrehen, zu einem sensationellen Panorama über die Rheinebene. Von dort ist es noch ein 20min. Anstieg zum Schneeberggipfel, der nicht nur mit einer Panoramatafel und einem entsprechenden Blick, sondern auch mit einem Wackelstein aufwartet. Zu früheren Zeiten wurden des Ehebruchs bezichtigte Frauen mit seiner Hilfe auf die Probe gestellt: Konnten sie ihn bewegen waren sie des unschuldig. (Die Interpretation meinerseits, dass das notwendige Gewicht sich direkt auf die Attraktivität ausgeübt hat dürfte damals nicht gegolten haben!) Neben diesem "Lottelfels" ist der abgeflachte Buntsandsteingipfel durch viele wassergefüllte Schalen geprägt, die im Sommer zu einer kurzen Erfrischung, nicht aber zum Trinken (!!!) dienen. Vom Gipfel aus sind wir weiter Richtung Süden dem GR53 gefolgt, der direkt zum Maison Forestiere de Nideck führt. Nach wenigen Metern auf der Straße führte er uns dann zur Burgruine Nideck und dem, leider nicht begehbahren, Chamisso Aussichtsturm. Dennoch lädt die Burgruine, die während des Dreißigjährigen Krieges niedergebrannt wurde, zur Rast ein. Weiter geht es zu den Nideckwasserfällen, den wohl bekanntesten Wasserfällen der Vogesen. Gut 30 m stürzt hier der Nideckbach die Felsen hinab. Dieses beeindruckende Schauspiel hat aber auch zur Folge, dass wir nicht alleine waren, sondern uns den Anblick mit einer Vielzahl Kaffeetouristen teilen mussten. Zurück sind wir zunächst der roten Dreiecksmarkierung gefolgt, ab dem Maison Forestiere dann dem blauen Balken, über die Ostflanke des Schneeberges zurück nach Wangenbourg. Dieser Weg ist deutlich verwilderter und abenteuerlicher als der GR53, kann allerdings auch nicht mit der Vielzahl an Aussichten und Abwechslungen aufwarten.
Zurück in Wangenbourg kann ich jedem wärmstens ein Abendessen im Restaurant "Le Scheeberg" empfehlen, dass den Tag wunderbar abrundet!