Auf den Heiligen Berg


Publiziert von ricom , 23. Mai 2011 um 22:42.

Region: Welt » Sri Lanka
Tour Datum:12 März 2011
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CL 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1043 m
Abstieg: 1043 m
Strecke:5200 Stufen hoch und 5200 wieder runter

Nachfolgend mal ein Bericht über eine etwas andere Bergbesteigung aus Sri Lanka:

Wieder einmal ein kleiner Auszug aus meinem Reisetagebuch meiner kleinen aber feinen Weltreise. Diese Reise führte mich und meine Freundin Anja in 5 Etappen zumindest um die halbe Welt. Der erste Stop war in Neuseeland (6 Wochen), welches wir mit einem Miet-Womo komplett umrundeten, das zweite Ziel war Vietnam, wo wir in 4 Wochen per Bus und Bahn und KlapperRikschas von Nord nach Süd unterwegs waren, als nächstes stand Sri Lanka auf der Liste, wo wir uns für 3 Wochen unter die Einheimischen gemischt haben. Ein kleiner 3-Tages-Abstecher ging auf die Malediven zum Abasseln und Fische beobachten. Als letztes riefen noch die hohen Berge in Nepal, wo wir unsere morschen Knochen für 4 Wochen in die dünne Luft hängen wollten und eine Variante der Annapurna-Runde unter die Füße nahmen......Und nun erstmal ein kleiner Mitschnitt aus Sri Lanka....................frohes Lesen wünscht Ricom und Anjom!!!

 
...........Nach der Besichtung gehts über übelste Piste (Schlagloch an Schlagloch) mit ner Menge Kurven in 2 h Fahrt nach Dalhousie dem Ausgangspunkt für die Besteigung des Adams Peak. Zwischendurch wird noch an 2 Wasserfällen Stop gemacht. Die Fahrt geht vorbei einer Teeplantage nach der anderen. Unterwegs sehen wir immer wieder Militärposten mit Gewehr im Anschlag, aber das scheint hier normal zu sein. Im Gebiet um den Adams Peak gibt es kein Alkohol. Alle Einheimischenn werden an einer Zufahrtsstrasse vom Militär kontrolliert. Nicht nur auf Alkohol! In Dalhousie angekommen sind wir nicht die einzigen die auf den Berg wollen. Hunderte Pilger wollen hoch. Von Buddhisten, Hindus, Muslime und Christen wird der Berg als heiliger Berg angesehen. Hier soll der Fußabdruck von Buddha, Shiva Adipadham, Adam oder vom Apostel Thomas zu sehen sein (je nachdem welchem Glauben man nachgeht). Üblicherweiße wird der Berg nachts bestiegen um zum einem der Hitze am Tag zu entgehen und zum anderen den Sonnenaufgang bestaunen zu können. Oben ist ein bewohntes Kloster. Wir checken im Hotel ein in Dalhousie  ein und drehen dann noch eine Runde durch das Nest. Die Pilgerstätte wird von Gebeten und Musik dauerbeschalt und es gibt ne Menge Buden wo`s allerlei Kram zu kaufen gibt. Es sind auch ne Menge Pilger unterwegs die sich auf die Besteigung vorbereiten.  Die Masse der Pilger wäscht sich im Fluss oder in einer der aufgestellten Reihenduschen. Schlafen tun die Leute meist in Massenlagern. Es ist fast wie auf dem Jahrmarkt oder einem Rockkonzert. Dann noch fix was essen und ab ins Bette. Auch wir machen Nachts los. Der Wecker klingelt 1:30 Uhr !!!!!! 1:50 Uhr ist dann Start zum Edams Peak. Es geht gemütlich los rechts und links reiht sich eine Bude an die nächste. Hier wird alles verhökert was der gemeine Pilger so für den Aufstieg braucht bzw. auch nicht braucht. Es sind auch schon nen paar Leute unterwegs. Manche kommen von oben und manche gehen so wie wir hoch. Der Austiegsweg ist komplett beleuchtet und im Dunkeln sieht man die Aufstiegsroute vom weitem sich in die Höhe schrauben. Wir sind dann schon ca. 4:30 Uhr 100 hm unterhalb des Gipfels und machen in einer Teestube erstmal für ne Stunde Pause. Sonnenaufgang ist erst 6:15. Hmmm wieder mal zu schnell gelaufen. Wir trinken ein Tee, zwei Tee und auch noch nen dritten Tee um uns ein bissel warm zu halten. Hier auf 2100 hm ist es doch schon nen bissel kalt, und das nassgeschwizte Heme kühlt ordentlich. 5:30 Uhr reichts mir dann und wir gehen die letzten 100 hm an. Es ist jetzt mehr warten als hochgehen. Teilweise werden die älteren Leute von 2 anderen Verwandten fast hochgetragen. Andere wiederum haben ihre Kinder im Arm die sie hochtragen. Für uns ist das nicht so richtig verständlich, aber für die Gläubigen heißt es: man muss mind. einmal im Leben hier oben sein und so siehts dann auch aus. Wir haben das zumindest geschafft auch ohne an was zu glauben. Gegen 6:00 Uhr wird der Himmel langsam hell und der Morgen kündigt sich an. Die Sonne läßt auch nicht lange auf sich warten und wir können schöne Fotos schießen und die Landschaft bestaunen. Dann noch fix hoch zum Kloster (die letzten 10 Stufen) gedrängelt. Wieder Schuhe ausziehn und mit Socken rumlaufen und an einer Glocke geläutet und sich dabei was gewünscht. Was ? --- verrat ich nicht ----. Wir kommen dann auch noch in eine Gebetstunde mit rein. Der Platz wird auf einmal geschlossen und alle müssen sich hinsetzten. Wir stehen noch nen bissel rum und gucken komisch, und setzten uns dann auch. Plötzlich fängt ein Vorbeter über Lautsprecher sein Gebet an und alle rechts und links von uns murmeln das Gebet nach. Nach ca. 10 min haben wir genug vom Gemurmel und stehen vorsichtig auf. Die Wärter zeigen zwar das wir uns wieder setzten sollen, aber zum Tor sind`s nur 10 m. Fix hin, Tor auf und raus. Hier können wir auch wieder unsere Schuhe anziehen (die Socken können wir weghaun). Wir machen uns dann an den Abstieg, es zieht sich ewig und die 5200 Stufen machen sich irgendwann bemerkbar. Wir halten halt öfters an und machen Fotos. Aber gegen 9:15 sind wir wieder im Hotel uns Guide wartet schon und beglückwünscht uns zur erfolgreichen Besteigung. Wir machen noch fix Frühstück und 10:30 Uhr fahren weiter in Richtung der letzten Haupstadt des letzten singhalesischen Königreiches, nach Kandy. 1815 wurde Kandy von den Briten erobert. Die Fahrt geht über besserer Piste Richtung Norden. Unterwegs werden noch von ein paar Teepflückerinnen Fotos geschossen und Anja darf auch mal mit Korb am Kopf Tee pflücken. Die 2 Frauen finden das sehr lustig. Die meisten Teepflücker sind aus Indien eingewanderte Tamilen die auf den Plantagen arbeiten. Die Plantagenverwaltung kümmert sich um Unterkunft und Verpflegung, die medizinische Versorgung und die schulische Erziehung der Kinder, aber trotzdem sind die Teepflücker hier in Sri Lanka die Leute mit dem wenigsten ansehn.
..... 
Den Rest vom Bericht gibts bei www.photoshoot-mokkasin.de

Tourengänger: ricom


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Kommentare (1)


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roko hat gesagt:
Gesendet am 21. September 2020 um 09:02
Als ich 1974 dort war, ging alles noch viel gemächlicher zu und her. Habe auch oben im Kloster übernachtet...mit einer Bastmatte auf dem Fussboden und jämmerlich gefroren...


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