Auf dem Treppenhighway zu Buddha: Adams Peak(2243m)

Zugegeben,eine Bergtour ist das eigentlich nicht.Es wird zwar ein recht imposanter Berg bestiegen,der Berg selbst wird dabei aber kaum berührt auf der perfekten zweispurigen Treppenautobahn mit Mittel-und Außengeländer.Daher kann ich keine Klassifizierung nach den Kriterien T1-T6 angeben.Das Ganze ist eher eine Turmbesteigung,allerdings ist dieser Turm 1000m hoch.
Man lasse sich nicht durch diverse Berichte abschrecken,in denen von grosser Hitze,außergewöhnlichen Anstrengungen und körperlichen Zusammenbrüchen mit Todesfolge die Rede ist.Zunächst ist es im Hochland längst nicht so heiß wie am Strand und die Anstrengung  ist nicht dramatisch.Natürlich,der dicke Otto an der Hotelbar kommt da nicht hoch,aber jeder Bergwanderer mit guter Kondition schafft das ohne Probleme.Es ist auch nicht notwendig,nachts oder früh am Morgen loszugehen,zu solchen Zeiten sind alle unterwegs.Meinem späten Aufbruch um 14.00Uhr verdanke ich, dass ich ganz allein am Gipfel war.
Die Anreise zum Berg nach Dalhousie von den Urlaubsorten am Meer aus ist nicht ganz einfach.Es sind z.B. von Hikkaduwa nur ca. 90km,aber die haben es in sich.Ich wäre gerne mit der Bahn gefahren(trainman=train-fan!),die ungünstigen Fahrpläne liessen das leider nicht zu.Also blieb nur das Taxi,und das brauchte im absoluten Verkehrschaos für Hin und Rückweg 13 Stunden.Ein guter Radfahrer wäre schneller,falls er nicht unterwegs erstickt.Die grosse Anzahl an Fahrzeugen ohne Katalysator und noch viel schlimmer die vielen
Feuer hinter den Häusern der Einheimischen,die dort versuchen ihren gesamten Müll zu verbrennen erzeugen eine grossräumige Luftverschmutzung,wie sie in Mitteleuropa unvorstellbar ist.Im Hochland aber ist die Luftqualität gut.
Ab Dalhousie marschiert man 4km ins Tal hinter,an einer grossen Buddha-Figur vorbei.Man überquert einen
Bach,dann wird es steil und die Steiganlage beginnt.Die Stufenhöhe ist angenehm,sodass man flott vorwärts kommt.Die angegebenen 5 Stunden sind grosszügig bemessen,es ginge auch schneller.
Wegen der schönen Umgebung sollte man sich lieber Zeit lassen.
Mehrere Kioske bieten unterwegs kleine Speisen und Getränke an.
Am Gipfel befindet sich ein buddhistisches Kloster(dort wird ein Fußabdruck Buddhas verehrt),aber auch für
Moslems,Christen und Hindus ist der Ort heilig.Die Aussicht ist bei gutem Wetter grossartig,ich hatte leider oben nur eingeschränkte Fernsicht.
Fazit: Für Freunde tropischer Landschaften und Kulturfreaks mit etwas Kondition ein Muss.Die Anreise sollte aber besser organisiert werden,eine Zwischenübernachtung in Dalhousie oder Umgebung wäre vorteilhaft.
4 Stunden am Berg standen bei meiner Aktion 13 Stunden im Auto gegenüber,das ist schon krass.Aber man ist halt nicht in der Schweiz.Die wahre Konditionsleistung hat an diesem Tag der Taxifahrer erbracht,der war gegen Ende der Fahrt fix und fertig....