Fast auf den Hochstadl


Publiziert von Leopold , 24. Mai 2010 um 10:59.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Ybbstaler Alpen
Tour Datum:23 Mai 2010
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 800 m
Abstieg: 800 m
Strecke:Dürradmer - Kräuterinhütte - bis auf 1600m auf den Hochstadl (Abstieg wie Aufstieg)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Keine öffentlichen Verbindungen nach Dürradmer. Deshalb am besten mit dem Auto.

Der Hochstadl (auch Kräuterin) ist mit 1919 Metern der höchste Berg der Ybbstaler Alpen.
Also nicht der Ötscher und auch nicht der Dürrenstein.
Der Name Kräuterin kommt aus dem Mittelhochdeutschen. Damals wurden
weite Teile des Berges abgeholzt "gereutet". In der Region befindet sich aber auch der
letzte Urwald Österreichs, der Rotwald. Ursprünglich ein Waldgebiet der Kartause Gaming,
ging er im 18. Jahrhundert an die Familie Rothschild, die sich entschloss, das abgelegene
Gebiet im Urzustand zu lassen. Damit bin ich schon am Ende der historischen
Kommentare. Bleibt noch, anzumerken, dass im Gebiet der Kräuterin, im Jahre 1966,
einer der grössten, jemals in Österreich durch Windbruch verursachten, Waldschäden entstanden ist.
Heute merkt man davon so gut wie nichts mehr. Die seinerzeitige neue Aufforstung hat
schon wieder einen Wald geschaffen.
Bereits um 1/2 7 Uhr früh gehe ich von Dürradmer los. Da der Hochstadl recht isoliert liegt,
muss man von allen Seiten mit rund 4 Stunden Aufstiegszeit rechnen.
Das Wetter ist schon bei der Anfahrt schlecht. Regen und Nebel. Ich bringe den Anstieg zur
Kräuterinhütte zügig hinter mich. Man könnte mit dem Auto wahrscheinlich bis zur
Nappenbachklause hinauffahren (Die Sondergenehmigung dazu gibt es z.B. beim
Gasthof Leitner an der Salzatalbundesstrasse.). Schöner ist sicher, bis hier hinauf mit dem
Mountainbike zu radeln, und damit den Abstieg zu verkürzen. Da man nichts sieht, betrachte
ich meinen Ausflug bereits nach kurzer Zeit als Trainingstour. Auf der (nur im Sommer an
den Wochenenden bewirtschafteten) Hütte
mache ich eine Pause, esse etwas und plane den Weiterweg. Es ist auch zu sehen, dass weiter
oben Schnee liegen muss. Aber mal schauen!
Anfangs geht es noch recht gut. Immer wieder brauche ich meinen Regenschirm, um den
Schauern zu entgehen. Aber es funktioniert. Man sieht Markierungen, man kann einzelne Schispuren erkennen, der Weg zum Gipfel, auch bei schlechter Sicht, sollte also möglich sein.
Sollte, wohlgemerkt! Cirka 40 Minuten nach der Hütte, auf geschätzten 1600 Metern Höhe,
verliert sich die Spur, und es findet sich auch keine Markierung mehr.
Also beginne ich den Weg zu suchen. Gehe erst nach links, dann nach oben, dann nach rechts.
Nach einer halben Stunde gebe ich die Suche auf. Ohne erkennbaren Weg, bei nur 50 Meter
Sicht, irgendwo in den Latschenfeldern auf der Ostseite des Hochstadl, noch dazu bei immer
stärkerem Regen, ist mir die Sache zu riskant. Dazu kommt die Abgeschiedenheit des Berges.
Mir scheint, dass ich heute der Einzige hier heroben bin. Also gehe ich zurück und nehme
mir den Hochstadl für eine Sommertour vor. Zum Ausgleich fahre ich über das
Preiner Gscheid zurück und schaue lange zur Rax hinauf. Hier schaut's schon besser aus.
Bald wird auch die Kräuterin möglich sein.

Tourengänger: Leopold


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