Sopron und sein Gebirge (Soproni hegység)


Publiziert von ABoehlen , 2. Mai 2010 um 10:49.

Region: Welt » Ungarn » Nyugat-Dunántúl (Westtransdanubien)
Tour Datum:19 April 2010
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: H 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 250 m
Abstieg: 250 m
Strecke:Sopron - Dalos-hegy - Károly-magaslat und kreuz und quer durch die Altstadt
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit der GySEV/Raaberbahn oder der ÖBB nach Sopron
Unterkunftmöglichkeiten:Diána Panzió im Stadtteil Lővérek von Sopron
Kartennummer:Ungarische Wanderkarte Soproni-hegység 1:40'000 / Österreichische Karte 1:50'000, Blatt Mattersburg, Nr. 5208 oder Deutschkreutz Nr. 108 (alte Blatteinteilung)

Europaweit stehen die Flugzeuge am Boden und wir reisen in die Ferien... Kein Problem, denn der Nachtzug EN467 "Wiener Walzer" fährt planmässig wie immer, sodass nur die zahlreich angehängten Verstärkungswagen und das Gedränge am Bahnsteig und im Zug andeuten, dass irgend etwas nicht so ist wie sonst!

Der Weg aus der Schweiz nach Wien ist lang und die neuerdings tagsüber eingesetzten RailJet-Züge werden ausser von den ÖBB von niemandem so recht gelobt, sodass der Nachtzug nach wie vor ungeschlagen ist. Im Liegewagen-Viererabteil reist man bequem und preisgünstig und am Morgen wird einem sogar ein kleines Frühstück gereicht.

In Wien Hütteldorf steigen wir aus und über Wien Meidling ist es anschliessend nicht mehr weit nach Ungarn, sodass wir bereits vor 10.00 Uhr in Sopron (Ödenburg) eintreffen. Das Wandern beginnt anschliessend gleich am grosszügigen und angenehmen Bahnhof, denn unsere Unterkunft, die Diána Panzió liegt oben in den Hängen des Ödenburger Gebirges (Soproni-hegység), was aber durchaus Vorteile mit sich bringt, wie sich noch weisen wird.

Auf der Batsányi utca erreichen wir, die Bahngeleise kreuzend, den Stadteil Lővérek (Löwern), das Villen- und Erholungsviertel von Sopron. Schöne Häuser erfreuen uns rechts und links, dazwischen viel Grün (erstaunlich wie viel weiter die Vegetation hier schon ist, verglichen mit der Region Bern) und unzählige Vögel, die in den Bäumen zwitschern und auf der Suche nach Nistmaterial am Boden herum hüpfen. Am Rande dieses schönen Stadtteils, gleich am Waldrand, liegt die Diána Panzió, wo wir freundlich empfangen werden, allerdings erfahren müssen, dass es noch zu früh ist, um das Zimmer zu beziehen, da noch gereinigt werde. Kein Problem für uns, Hauptsache, wir können die schweren Rollkoffer parkieren, denn nur mit dem Rucksack beladen, wandert sich's wesentlich leichter!

Ein erstes Wanderziel müssen wir nicht lange suchen, wir sahen es bereits vom Zug aus, lange bevor wir Sopron erreichten: Es ist der riesige Fernsehturm auf dem Dalos-hegy (Sängerberg), 403 m.

Direkt neben dem nahe gelegenen Hotel Szieszta, einem ziemlichen Klotz, verglichen mit "unserer" kleinen Pension, tauchen wir in die ausgedehnten Laubwälder ein, die das Ödenburger Gebirge bedecken. Schöne, hölzerne Wegweiser zeigen in alle Richtungen, während die vorerst benutzte Österreichische Karte nur ein dünnes Wegnetz zeigt. Aber die Markierungen sind zuverlässig und die Wege tiptopp, sodass man auch problemlos dort wandern kann, wo die Karte nur eine grüne Fläche zeigt.

Nach einem kräftigen Anstieg stossen wir auf einen Gratweg und folgen ihm südwärts, Richtung Turm, wo wir bald zu unserer Überraschung einen Skilift erblicken. Innerhalb einer Waldschneise führt er ca. 90 m den Berg hinauf und dürfte in kalten Wintern (wie dem diesjährigen) sicherlich gut ausgelastet sein. Von Sopron ist es zwar nicht allzuweit bis in die Wintersportgebiete der Ostalpen, dennoch ist ein kleines Skigebiet direkt vor der Haustüre natürlich auch nicht zu verachten.

Von der Bergstation aus ist es nun nicht mehr weit bis zum Turm. Das ganze Gelände, welches diverse Bauten mit einschliesst, ist allerdings eingezäunt, aber imposant ist dieser Turm allemal. Entlang der Zufahrtsstrasse stossen wir bald wieder auf einen Wanderweg, der uns zu einem weiteren Turm führt, dem steinernen, 23 Meter hohen Aussichtsturm auf dem Károly-magaslat (Karlshöhe), 394 m. Natürlich interessiert uns die Aussicht, die man von dort ober haben dürfte, sehr, aber die Infotafel verkündet klar und deutlich: "hétfőn zárva" (Montags geschlossen). Schade! Aber wir logieren ja zum Glück in der Nähe und die Woche ist noch lang!

Dafür hat das nahe gelegene Bisztro geöffnet und wir genehmigen uns einen kleinen Imbiss an den hölzernen Tischen unter den Bäumen. Nach den zuletzt äusserst kühlen Temperaturen zuhause, ist bereits dies ein Genuss!

Vom Károly-magaslat ist es nicht mehr weit, hinunter zur Pension, wo unser Zimmer mittlerweile bezugsbereit ist. Nach dem Einrichten, geht's auf die zweite Erkundungstour von heute; in die Stadt. Dazu begeben wir uns wieder zum Bahnhof, und von dort weiter in die andere Richtung, wo die Altstadt liegt. Sie ist ovalförmig von einer Ringstrasse (Várkerület) umschlossen und mehrheitlich eine Fussgängerzone. Zuvor statten wir aber dem Tourinform, einen Besuch ab, wo wir zahlreiche Ansichtskarten und viel Infomaterial zu Stadt und Umland erwerben, sowie eine Wanderkarte im Massstab 1:40'000, die sehr viel mehr Details zeigt, als die Österreichische Karte. Als besonderes "Bonbon" ist die unmittelbare Umgebung der Stadt sogar noch zusätzlich im Massstab 1:20'000 verfügbar, sowie die Stadt im Massstab 1:12'500. Und diese ganze Herrlichkeit kostet gerade mal 1200 Forint (CHF 7.20).

Die Erkundung der Altstadt selbst gestaltet sich leider schwierig, da grossflächig gebaggert wird, um die Pflästerung zu erneuern. Solche umfassenden Sanierungen sind natürlich hin und wieder nötig, (das haben wir in Bern auch schon erlebt) aber den in Reiseführern gelobten, stimmungsvollen Hauptplatz (Fő tér) können wir so natürlich nicht geniessen. Trotzdem begeistern die schönen Bauten und die lauschigen Gassen, auch wenn wir aufgrund der vielen Sperrungen teils etwas verschlungene Wege gehen müssen, um möglichst viele davon zu sehen.

Einkaufsmöglichkeiten gibt es innerhalb der Altstadt übrigens kaum, dafür hat es entlang des Várkerület zahlreiche kleine Läden. Auch wir kaufen noch ein, allerdings in der Nähe des Bahnhofes, da wir für die morgige Wanderung noch etwas Proviant brauchen. Danach geht's wieder hinauf in die Pension. Just während wir im Laden sind, geht draussen ein kräftiger Platzregen nieder, ansonsten erfreut uns den ganzen Tag über die Sonne. Und die Wetteraussichten bleiben gut...!

Link zum nächsten Tag

Tourengänger: ABoehlen, Stini


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