Punta dell` Inferno 3393m


Publiziert von akka , 26. April 2010 um 21:18.

Region: Welt » Italien » Aostatal
Tour Datum:22 April 2010
Ski Schwierigkeit: WS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Aufstieg: 1740 m
Abstieg: 1740 m
Strecke:Valnontey 1666m - Rifugio Vittorio Sella 2580m- P. 2842 - P.3052 - Col del Tuf 3255m - Punta dell`Inferno 3390m - Col del Tuf - Costa Verte - Valnontey

Schauplatz:  Val di Cogne / Provinz Aosta - Ferienwoche April 2010 - 6.Tag

Wenigstens eine Skitour musste in dieser Woche nun doch sein.
Gestartet bin ich in Valnontey, 1666m um 5:15. Die Ski sind am Rucksack aufgebunden. Es geht den bereits von der Schneeschuhtour zum Gran Sertz bestens bekannten ausgeperten Weg durch den Wald. Viele rote Augen zählte ich im Schein der Taschenlampe. Der Hang ist von Gämsen dichtbevölkert.

Als ich das Ende des Waldes erreiche, beginnt es bereits zum dämmern. Auf der Wiese etwas links des Wanderweges, steige ich bis P.2060m. Die erste Stunde ist vorbei. Dort versorge ich die Taschenlampe und schnalle die Skier an die Socken. Die Schneedecke ist schön hart und im sanft ansteigenden Gelände erreiche ich nach eineinviertel weiteren Stunden das Refugio Vittorio Sella 2580m. 

Es geht zunächst ein Stück weiter ins Val Lauson, ehe ich bei ca. 2700m südlich (i.S.d.A links) abbiege.
Nach einer längeren Rast gelange ich bald in die Flanke unter dem Col del Tuf. Diese hat eine Aufstiegsspur, welche frisch zu sein scheint. Auf der gesamten Tour sollte ich aber niemanden begegnen. Der Aufstieg zum Pass ist ziemlich steil und an der obersten Grenze meiner Ski-Aufstiegsmöglichkeiten. Im Tourenführer Aostatal von Walter Klinkhammer (Panico-Verlag) wird die Tour mit WS bewertet. Von der Steilheit vergleichbare Touren am Albristhorn und Wildstrubel werden im Führer Berner Oberland West mit ZS- angegeben. Die Verhältnisse sind von Spitzkehre zu Spitzkehre sehr unterschiedlich. Zwischen Pulver, Deckel und abgeblasen hart war auf engsten Raum alles geboten.
Der Psychoeffekt schlägt durch und ich habe die Spitzkehren verlernt. Dennoch schaffe ich es, da mir ja eh nichts anderes übrigbleibt, in den Colle del Tuf auf 3255m. Nun sehe ich, das die Gipfelflanke eine gute Aufstiegsspur und nur zwei Abfahtsspuren hat. Auf alle Fälle satt Pulver im Hang. Ist mir lieber, als hart und so gehe ich diesen NNW-Hang mit seinen 130Hm an. Der mittlere Teil ist wieder ziemlich steil, aber ich habe mich wieder erinnert, wie es mit Skiern an den Füssen ums Eck geht. So komme ich schnell und entspannt knapp unter dem Gipfelgrat an.

Hier werden die Skier deponiert und 10m höher steht man auf dem Gipfelgrat (10:15 Uhr). Der höchste Punkt liegt etwa 4m höher weiter südlich, wäre aber nur durch sehr ausgesetzte und heikle Kletterei (II) erreichbar. Dies hat vor mir auch keiner versucht und so verzichte ich auf dieses Abenteuer. Die Aussicht kann nicht besser sein und  allseits geht es steil in Loch ab.

Eine Viertelstunde später gehe ich zurück zu den Skiern und mache mich für die Abfahrt parat.
Die Gipfelflanke war dann trotz schönen tiefen Pulver wegen überraschenden Steinkontakten mittelmässig. Meine Skier hatte gar keine Freude. Die Abfahrt vom Colle del Tuf war gut, da nur wenig verfahren und Pulveradern vorhanden waren. Bald schon geriet ich in schönen Sulz und suchte nun eine Linie immer möglichst nach Südosten ausgerichtet. Ab dem Refugio Vittorio Sella wurde der Sulz dann mächtig tief und unterhalb von 2500 brauchte es etwas Gespür und Geschick, um nicht durchzubrechen. Einmal hat es mich dann doch erwischt und so war ich zuletzt ganz froh, als ich auf 2060m wieder braunes Gras und Stein unter den Füssen hatte. Der letzte Abstieg nach Valnontey ist dann mit den Skiern auf dem Rucksack kurz, da der Weg nicht zu flach angelegt ist.

Gegen 12:00 Uhr durfte ich dann erstmal ein erfrischendes Rivella aus dem Auto holen und den Füssen etwas Frischluft gönnen. 

Tourengänger: akka


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