El Camino de Santiago - Portomarín a San Xiao do Camiño


Publiziert von Freeman , 3. März 2010 um 00:57.

Region: Welt » Spanien » Galicien » Lugo
Tour Datum:23 Juni 2009
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: E 
Zeitbedarf: 1 Tage
Aufstieg: 344 m
Abstieg: 268 m
Strecke:Portomarín - Gonzar - Castromaior - Hospital de la Cruz - Ventas de Narón - Ligonde - Eirexe - Lestedo - Rosario - Palas de Rei - San Xiao do Camiño

Eine kleine Herberge

Das Wetter hat über Nacht ohne sichtbare Vorzeichen geändert, der Himmel ist nun bedeckt und auch die Temperatur ist im Keller. Uns stört dies nicht sonderlich, denn das Wandern ist somit viel angenehmer als wenn die Sonne herunter brennt.

Wir wissen noch nicht wo wir heute Abend übernachten wollen. Es gibt zwar immer wieder eine Herberge am Weg, doch die Ausstattung und der Komfort lassen auch bescheidene Wünsche offen. Natürlich gibt es auch Herbergen mit einem guten Ruf auf der kommenden Strecke. Dazu müssten wir einen zusätzlichen Tag einplanen, denn sie liegen zu nahe nacheinander und zu weit um eine zu überspringen. Die Planung ist schwierig und so lassen wir uns einfach treiben wo uns dieser Tag hinführen wird.

Da wir es bisher immer noch nicht geschafft haben zu Frühaufsteher zu mutieren, wackeln wir der grossen Welle der Pilger hinterher. Nach und nach holen wir andere Pilger auf. Viele davon haben erst vor einem Tag in Sarria begonnen. So nach einem Tag wandern würde man denken, müsste man noch fit und ohne Beschwerden sein. Doch viele der ‘neuen‘ Pilger haben schon am zweiten Tag Blasen und Schmerzen in den Gelenken.

Wenn ich mir das Schuhwerk dieser Pilger ansehe und mich erinnere, wie sie am Vortag noch voller Elan Tempo gemacht haben, sind die Beschwerden heute nicht verwunderlich. Es zeigt einmal mehr, dass man für eine Wanderung, auch wenn es bloss 112 Kilometer sind, gut eingelaufene und funktionstüchtige Schuhe benutzen sollte. Ein Junge von ca. 16 Jahren und eine asiatische Frau mittleren Alters fallen mir besonders auf. Bei jedem Schritt knickt der Fuss gegen innen ein. Dies ruft bei einem weichen und innen abgelaufenen Schuhwerk unweigerlich Probleme und Schmerzen am gesamten Fuss, am Sprunggelenk, am Knie und hoch bis in die Hüfte aus.

Am Nachmittag watscheln auch wir etwas langsamer als noch am Morgen. Wir kommen durch viele kleine und ländliche Dörfchen. Die Wälder werden etwas lichter und immer wieder geht es über schattenlose und im Sommer heisse Hochebenen. Die rasche Abfolge der Dörfchen macht die heutige Etappe interessant und kurzweilig.

Wir haben uns entschieden in San Xiao do Camiño zu übernachten. Dem geneigten Leser mit Spanisch Kenntnissen fällt auf, dass dies nicht unbedingt eine typische spanische Bezeichnung einer Siedlung ist. An den Namensbezeichnungen fällt auf, dass in Galicien ein eigener Dialekt geschrieben und gesprochen wird. Dies ist für mich etwas neu, denn im Vergleich zu den Dialekten im deutschsprachigen Raum wird im offiziellen Sprachgebrauch bekanntlich alles in der gleichen Schriftsprache geschrieben.

Gemäss unserem Reiseführer hat das Dörfchen San Xiao de Camiño 30 Einwohner und eine einzige Herberge mit 13 Betten. Wir sind zwar noch nicht spät an der Zeit, doch wir haben Glück noch Unterkunft zu erhalten. Ich schlafe heute auf einem Klappbett und Marianne hat das letzte reguläre Bett erhalten.

Nach uns kommen noch unzählige andere Pilger des Weges und müssen weiter ziehen ins nächste Ort um noch Unterkunft zu erhalten. Unsere Herberge ist klein aber gemütlich. Es verspricht ein ruhiger Abend zu werden.

Weiter auf dem Camino de Santiago - San Xiao do Camiño a Arzúa

Tourengänger: Freeman, Domino


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