Chemin de Saint Jacques - Larceveau à Saint-Jean-Pied-de-Port


Publiziert von Freeman , 16. Februar 2010 um 18:43.

Region: Welt » Frankreich » Chemin Saint Jacques
Tour Datum:26 Mai 2009
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: F 
Zeitbedarf: 1 Tage

Die letzte Etappe in Frankreich

Der Himmel ist immer noch verhangen und vereinzelt nieselt es am heutigen Morgen. Wir sind recht zügig unterwegs und holen viele uns bekannte Pilger auf dem Weg ein. Das Wetter drückt uns etwas auf die Stimmung und so wandern Marianne und ich eher still neben einander her.

Am Stadttor von Saint-Jean-de-Port beginnen unsere Augen wieder an zu leuchten. Wir haben es geschafft, zumindest bis hierher. Voller Freude und Enthusiasmus laufen wir in der Altstadt ein. Schon gleich nach dem Stadttor reihen sich die Pilgerherbergen aneinander. Bei unserer Wahl der Unterkunft sind wir etwas wählerisch. Es sollte nicht zu teuer sein, sauber, ruhig und nicht überlaufen. Bei der einen und anderen Herberge schauen wir hinein oder versuchen es zumindest. Mitten am Tag ist die Suche etwas schwierig, denn viele Herbergen öffnen erst nach 16.00 Uhr oder sind bereits voll.

Wir entscheiden uns für eine private Unterkunft bei einer älteren Frau. Wir können aber das Zimmer nicht sofort beziehen, da sie noch zu einer Beerdigung gehen will. So schlendern wir etwas in der Stadt herum und suchen uns ein Restaurant zum Mittag essen.

Eine Pizzeria scheint uns immer eine gute Wahl zu sein. Wir treten ein und werden vom Chef gleich wieder nach draussen verwiesen. Seine Frau hat dann doch noch ein Plätzchen für uns im fast voll besetzten Restaurant gefunden. Natürlich möchten wir gerne eine Pizza mit leckeren Zutaten, deshalb sind wir ja gekommen. Der Chef winkt ab, Pizza gibt es heute keine. Gut, dann bestellen wir das Pilgermenü mit Suppe, Wein, Hühnchen mit Teigwaren und einem Dessert.

Naja, zum Nachhinein weiss man dann meistens, dass man dem ersten Rat doch hätte folgen sollen. In unserem Fall wäre dies gewesen, uns ein anderes Restaurant zu suchen. Die Suppe ist fad wie noch selten, Wasser müssen wir uns vom Nachbartisch selbst besorgen, der Wein und das Brot erhalten wir nur weil wir darum betteln, das Hühnchen ist so verkocht, dass die Hälfte davon wohl später die Hunde erhalten, nur die Teigwaren sind halbwegs geniessbar.

Wir amüsieren uns trotzdem köstlich und lästern etwas über das Restaurant. Vielleicht gerade deshalb, weil uns hier sowieso niemand versteht. Ein Blick zum Tisch schräg hinter mir beweist mir, dass nicht nur wir unsere liebe Mühe mit dem Essen haben. Natürlich geben wir auch hier unser Trinkgeld, in Ein- und Zwei-Cent Münzen versteht sich.

Ich muss mir noch ein neues Kabel besorgen, da ich ja den Adapter für die Stromversorgung meines Notebooks in Pomps verloren habe. Also steuern wir zur Touristeninformation und werden mit zwei Adressen versorgt. Irgendwo im Ort finden wir ein Ladengeschäft vom Telecom Anbieter Orange. Der Verkäufer ist sehr hilfsbereit, versteht aber absolut nicht was ich gerne haben möchte (kann ja nicht so schwierig sein!). Also ruft er einen Techniker herbei. Wir sprechen über ein Kabel oder einen schraubbaren Ersatzstecker für das bestehende Kabel. Aber auch er weiss mir nicht zu helfen. Ein weiterer Techniker lauscht gespannt und gibt einige Tipps. Irgend wann sage ich, es kann auch ein Kabel von einem ausrangierten Laptop sein. Da geht der Techniker nach hinten und bringt das gefragte Kabel. So eins? Ja so eins! Ich frage nach dem Preis, doch von einer Bezahlung für ein altes Teil möchte der Verkäufer nichts wissen. Ich versuche ihm eine Note für die Kaffeekasse zu geben doch er lehnt dankend ab. Naja, was bleibt mir anderes übrig als das Geschenk dankend anzunehmen. Juhuj, jetzt habe ich wieder Saft zum Schreiben!

Chemin de Saint Jacques - Saint-Jean-Pied-de-Port

Tourengänger: Freeman, Domino


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