Rawandoz Canyon Trail - mitten im wilden Kurdistan


Publiziert von Riosambesi , 27. September 2018 um 12:19.

Region: Welt » Irak
Tour Datum:22 September 2018
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: IRQ 
Zeitbedarf: 1:30
Aufstieg: 100 m
Abstieg: 100 m
Strecke:3 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Soran mit dem Taxi Richtung Rawandoz. An der Stahlbrücke in dem kleinen Ort Kawlukan beginnt der Pfad.
Unterkunftmöglichkeiten:Hotel Palas in Soran. Laut eigener Einschätzung 4 Sterne. Tatsächlich ist es ein ordentliches Hotel, die Zimmer sind ihr Geld wert. Der Service auch. Einziges Manko: Bis zum nächsten Geschäft sind es 20 wenig erbauliche Gehminuten.
Kartennummer:openandromaps

Die spätsommerliche Hitze lähmt. Doch den "Canyon" unterhalb von Rawandoz möchte ich mir nicht entgehen lassen. Zu kostbar und knapp ist die Zeit in dieser Region, dem Nordirak, um auf einen der landschaftlichen Höhepunkte zu verzichten.
Es gibt in dem geologisch noch jugendlichen Gebirge mehrere Schluchten. Doch diese hier lässt sich relativ gut erreichen - und hat offenbar einen Pfad, der sich über dem südlichen Flussufer entlang zieht.
An einer Stahlbrücke, welche die Schlucht überspannt, steige ich aus dem Taxi. Die wenigen Häuser bilden den Ort Kawlukan. Glücklicherweise steigt gerade ein junger Mann vom Fluss zur Brücke herauf - und verrät somit den Verlauf des Pfades. Natürlich gibt es weder Wegweiser noch Markierungen. Oder Sicherungen.
Zunächst schlängelt sich ein schmaler, mit Geröll belegter Weg hinab. Anschließend windet sich der Pfad in ständigem auf und ab durch die steile Flanke oberhalb des Ufers. Wechselweise verbreitert und verjüngt sich die Schlucht.
An der oberen Kante der Felswände stehen - von unten aus nicht sichtbar - Häuser. Sie gehören zum Städtchen Rawandoz. Scheinbar werfen einige Bewohner ihren Müll achtlos in die Tiefe. An einigen Abschnitten liegen hässliche Abfälle am Wegesrand.
In Europa war die Einstellung zur Müllentsorgung bis vor einigen Jahrzehnten auch nicht immer vorbildlich. Man mag hoffen, dass sich auch hier im Morgenland die Wertschätzung der Natur durchsetzt. Erste Anzeichen dafür gibt es bereits, wie ich aus Gesprächen erfuhr.
Der Fluss führt erstaunlich viel Wasser - obwohl es seit Monaten nicht mehr geregnet hat. An mehreren Stellen könnte man in das türkisfarbene Nass springen. Die Temperatur dürfte angenehm sein, aber wie es um die Wasserqualität bestellt ist, wer weiß das schon?
Der Verlauf der Route wird manchmal etwas undeutlich. Der Pfad verzweigt sich und löst sich an anderen Stellen auf. Gelegentlich müssen die Hände zupacken, um eine Stufe zu überwinden.
Die Felsen zeigen sich in unterschiedlichen Formen. Eidechsen huschen darüber hinweg. Sträucher krallen sich in dem Gestein fest. Darunter der rauschende Rawandoz River. Darüber die knapp 200 Meter hohen Felswände in leuchtendem Rotbraun. Mit diesen Eindrücken lasse ich es gut sein und drehe um.
Man könnte durchaus noch mehrere Kilometer weitergehen. Beim Bekhal Wasserfall besteht dann die Möglichkeit, wieder auf eine Straße zu treffen.
Voraussetzung: eine gesicherte Mitfahrgelegenheit für den Rückweg.
Auf gleicher Route kehre ich stattdessen bis zur Stahlbrücke von Kawlukan zurück, wo sich relativ leicht ein Taxi anhalten lässt.


Tourengänger: Riosambesi


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Geodaten
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